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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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16. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0197
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16. Klöster im Hochmittelalter

Im ersten Teilprojekt der Heidelberger Forschungsstelle erschien im Jahr 2014 die
durch Herrn PD Dr. Stefan Burkhardt edierte Vita des Mainzer Erzbischofs Ar-
nold von Selenhofen im Verlagshaus Schnell und Steiner unter dem Titel „Vita
Arnoldi archiepiscopi Moguntinensis. Die Lebensbeschreibung des Mainzer Erz-
bischofs Arnold von Selenhofen. Edition, Kommentar und Übersetzung“.
Nach der Fertigstellung dieser Edition arbeitet Herr PD Dr. Burkhardt an
einer Monographie zum Umgang mit „dem Neuen“ in Klöstern des 12. Jahrhun-
derts. Das Buch soll erstmals einen analytischen Überblick über die innovative
Kraft im Spannungsfeld von monastischen Lebensformen und weltlichen Ord-
nungsmodellen bieten.
Parallel erfolgt die Untersuchung und Edition des Opusculum de aedificio Dei
des Gerhoch von Reichersberg. Gerhoch von Reichersberg (gest. 1169) kann als
scharfer Beobachter hoch dynamischer Entwicklungen in Kirche und Welt um die
Mitte des 12. Jahrhunderts gelten. Im Rahmen dieses Projektes konnte nun nicht
nur eine erste Fassung der Textgrundlage und ein erster umfangreicher Zitations-
apparat erstellt werden. Auch die Arbeiten an einer ersten Fassung der Überset-
zung sind dank der Mitarbeit von Herrn Thomas Insley M. A., der im Projekt als
geprüfte Hilfskraft beschäftigt ist, nun fast abgeschlossen.
Im zweiten Teilprojekt widmet sich Frau Dr. Julia Burkhardt der Edition der
dominikanischen Exempelsammlung Bonum universale de apibus („Vom Bienen-
staat“). In diesem um 1250 entstandenen Werk behandelte der Dominikaner Tho-
mas von Cantimpre anhand der Ordnung einer Bienengemeinschaft das ideale
Verhältnis von Vorstehern und Untergebenen in religiösen Gemeinschaften.
Neben einer Übersetzung des Gesamtwerkes ins Deutsche, die mit einer
vorläufigen Fassung eines Zitationsapparates versehen ist, wurde im Projekt eine
umfassende Übersicht über Herkunft, Umfang, Aufbewahrung und „Wanderung“
aller zuvor bekannten sowie der durch die Bearbeiterin aufgefundenen Hand-
schriften des Bonum universale de apibus erarbeitet. Dank der Unterstützung durch
PD Dr. Tino Licht (Mittellatein, Universität Heidelberg) konnten mehrere Hand-
schriften datiert bzw. umdatiert werden.
Neben der Sichtung von Manuskripten wurde der Projektbestand an Di-
gitalisaten lateinischer Handschriften aus dem 13. bis 16. Jahrhundert erheblich
erweitert. Die Auswahl der zu edierenden Handschriften erfolgte in einem mehr-
stufigen Prozess (kritischer Textabgleich; computerbasiertes Analyseverfahren aus-
gewählter Textpassagen; Vergleich von Textgehalt und Kapitelstruktur ausgewählter
Handschriften). Auf dieser Grundlage konnte der Kreis der als Varianten infrage
kommenden Handschriften erheblich eingegrenzt und mit der Erarbeitung einer
Handschriften- und Textgrundlage für die kritische Edition begonnen werden.
Zur Unterstützung von redaktionellen Arbeiten am Band „Innovationen
durch Deuten und Gestalten“ (s. u.) wurde Frau Verena Schenk zu Schweinsberg
M. A. als geprüfte Hilfskraft beschäftigt. Ihr Dissertationsprojekt zum Liber reve-
197
 
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