B. Die Forschungsvorhaben
im Stile einer neuen, interkulturellen Weltphilosophie fort, die sich, nach dem
Zivilisationsbruch von Auschwitz, zunehmend auch politisch artikuliert.
Schule gemacht hat Jaspers nicht, jedenfalls nicht akademisch. Auf das zwei-
schneidige Kompliment eines Studenten: „Wenn Karl Barth nicht wäre, würden
wir Ihnen folgen“, mochte er nur lakonisch antworten: Gut, dass es Karl Barth
gibt, „denn mir kann man nicht folgen“. Aber darin steckte zugleich der Stolz auf
eine Studenten- und Lesergeneration, die den existenzphilosophischen Ansatz
produktiv, zum Teil auch kritisch, aufnahm und eigenständig weiterentwickelte.
Alexander Mitscherlich, Dolf Sternberger, Golo Mann, Paul Ricoeur, Hannah Are-
ndt oder Jeanne Hersch, mittelbar auch Karl Löwith, Helmuth Plessner, Gerhard
Krüger. Sie alle dokumentieren ein Erbe, das noch weithin unabgegolten ist, zu-
mal dort, wo es auf die Vielschichtigkeit und Aktualität des Jaspers’schen CEuvres
veiweist.
Die Karl-Jaspers-Gesamtausgabe (KJG) soll dieses CEuvre erstmals als Ganzes
präsentieren. Die Ausgabe gliedert sich in drei Abteilungen - Werke, Nachlass,
Briefe - und ist auf 50 Bände angelegt. In der ersten Abteilung (1,1-27) kommen
alle von Jaspers zu Lebzeiten publizierten Texte letzter Hand zum Abdruck; die
zweite (11,1-11) und dritte Abteilung (111,1-12) umfassen einschlägige postume
Veröffentlichungen sowie in Auswahl weitere, bislang unpublizierte Nachlasstexte
und Korrespondenzen.
Die Bände sind einheitlich konzipiert und enthalten neben dem Jaspers-
Textkorpus jeweils eine Einleitung sowie einen Stellenkommentar. Die Einleitung
führt in die edierten Texte ein, verortet sie im Zusammenhang des Jaspers’schen
Philosophierens und analysiert ihre Entstehungs- und Rezeptionsgeschich-
te. Der Kommentar belegt Zitate, erläutert die wichtigsten Textstellen, veiweist
auf Parallelen und bietet zusätzliche Hintergrundinformationen (Namen- und
Sacherklärungen). Einleitung und Kommentar berücksichtigen zudem relevante
Sekundärliteratur, wobei der Stand der Forschung exemplarisch, nicht vollständig,
abgebildet wird.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Heinz Häfner, Otfried Höffe (Vorsit-
zender), Anton Friedrich Koch, Lothar Ledderose, Völker Sellin und Gerd Thei-
ßen; Prof. Dr. Claudia Bickmann (Köln), Prof. Dr. Annemarie Pieper (Basel), Prof.
Dr. Edgar Wolfrum (Heidelberg)
Leiter der Forschungsstelle: das ordentliche Mitglied der Akademie Jens Halfwas-
sen sowie Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs
Mitarbeiter: Dr. Dirk Fonfara, Dr. Oliver Immel, Dr. Dominic Kaegi (Projektkoor-
dination), Dr. habil. Rebecca Paimann (bis 15.10.2014), Dr. Bernd Weidmann
212
im Stile einer neuen, interkulturellen Weltphilosophie fort, die sich, nach dem
Zivilisationsbruch von Auschwitz, zunehmend auch politisch artikuliert.
Schule gemacht hat Jaspers nicht, jedenfalls nicht akademisch. Auf das zwei-
schneidige Kompliment eines Studenten: „Wenn Karl Barth nicht wäre, würden
wir Ihnen folgen“, mochte er nur lakonisch antworten: Gut, dass es Karl Barth
gibt, „denn mir kann man nicht folgen“. Aber darin steckte zugleich der Stolz auf
eine Studenten- und Lesergeneration, die den existenzphilosophischen Ansatz
produktiv, zum Teil auch kritisch, aufnahm und eigenständig weiterentwickelte.
Alexander Mitscherlich, Dolf Sternberger, Golo Mann, Paul Ricoeur, Hannah Are-
ndt oder Jeanne Hersch, mittelbar auch Karl Löwith, Helmuth Plessner, Gerhard
Krüger. Sie alle dokumentieren ein Erbe, das noch weithin unabgegolten ist, zu-
mal dort, wo es auf die Vielschichtigkeit und Aktualität des Jaspers’schen CEuvres
veiweist.
Die Karl-Jaspers-Gesamtausgabe (KJG) soll dieses CEuvre erstmals als Ganzes
präsentieren. Die Ausgabe gliedert sich in drei Abteilungen - Werke, Nachlass,
Briefe - und ist auf 50 Bände angelegt. In der ersten Abteilung (1,1-27) kommen
alle von Jaspers zu Lebzeiten publizierten Texte letzter Hand zum Abdruck; die
zweite (11,1-11) und dritte Abteilung (111,1-12) umfassen einschlägige postume
Veröffentlichungen sowie in Auswahl weitere, bislang unpublizierte Nachlasstexte
und Korrespondenzen.
Die Bände sind einheitlich konzipiert und enthalten neben dem Jaspers-
Textkorpus jeweils eine Einleitung sowie einen Stellenkommentar. Die Einleitung
führt in die edierten Texte ein, verortet sie im Zusammenhang des Jaspers’schen
Philosophierens und analysiert ihre Entstehungs- und Rezeptionsgeschich-
te. Der Kommentar belegt Zitate, erläutert die wichtigsten Textstellen, veiweist
auf Parallelen und bietet zusätzliche Hintergrundinformationen (Namen- und
Sacherklärungen). Einleitung und Kommentar berücksichtigen zudem relevante
Sekundärliteratur, wobei der Stand der Forschung exemplarisch, nicht vollständig,
abgebildet wird.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Heinz Häfner, Otfried Höffe (Vorsit-
zender), Anton Friedrich Koch, Lothar Ledderose, Völker Sellin und Gerd Thei-
ßen; Prof. Dr. Claudia Bickmann (Köln), Prof. Dr. Annemarie Pieper (Basel), Prof.
Dr. Edgar Wolfrum (Heidelberg)
Leiter der Forschungsstelle: das ordentliche Mitglied der Akademie Jens Halfwas-
sen sowie Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs
Mitarbeiter: Dr. Dirk Fonfara, Dr. Oliver Immel, Dr. Dominic Kaegi (Projektkoor-
dination), Dr. habil. Rebecca Paimann (bis 15.10.2014), Dr. Bernd Weidmann
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