B. Die Forschungsvorhaben
Unverzichtbar für Stellenkommentare und Einleitungen der einzelnen Bände
ist der Nachlass Jaspers’ im Deutschen Literaturarchiv (Marbach). Vor allem die
Familienbriefe, in denen Jaspers - über vier Jahrzehnte - kontinuierlich aus der
eigenen Werkstatt berichtet, sowie die ausgiebigen Verlagskorrespondenzen bie-
ten eine Fülle von einschlägigen Informationen, die im Rahmen der KJG erst-
mals ausgewertet und der Forschung zugänglich gemacht werden. Die Edition
erschließt damit Neuland. Das gilt selbst für Druckschriften, bei denen die Text-
genese, manchmal sogar der genaue Textbestand nur auf der Basis von Typoskrip-
ten, handschriftlichen Rück- und Querverweisen zu rekonstruieren sind: Jaspers
hat „kontextuell“ gearbeitet, häufig hat er kleinere Publikationen (wie Vernunft
und Existenz) aus ambitionierten Großvorhaben (Von der Wahrheit) herausgelöst
und quasi vorveröffentlicht oder umgekehrt Gelegenheitsarbeiten (wie den Fest-
schriftbeitrag über den „Philosophischen Glauben angesichts der christlichen Of-
fenbarung“) zu umfangreichen Monographien erweitert (Derphilosophische Glaube
angesichts der Offenbarung).
Um seiner editorischen Be-
deutung gerecht zu werden, hat
die Forschungsstelle im vergan-
genen Jahr besonderes Gewicht
auf die Systematisierung des
Nachlasses gelegt. Herr Fonfa-
ra dokumentiert seit Januar die
Verlagskorrespondenz Jaspers’,
schwerpunktmäßig zunächst
mit de Gruyter und Piper. Im
September konnte, finanziert
durch die Basler Karl-Jaspers-
Stiftung, ein Werkvertrag (50 %)
mit Herrn Dr. Christian Raba-
nus (Wiesbaden) abgeschlossen
werden, der innerhalb von sechs
Monaten ein Konzept für die Er-
fassung und Katalogisierung der
Marbacher Bestände entwickeln
soll. Ziel ist es, eine effiziente
Ordnung zu schaffen, die anste-
henden Editionen den direkten
Zugriff auf einschlägige Materi-
alien erlaubt. Parallel dazu wird
Herr Hartmann ab Januar 2015
die zahlreichen Konvolute der
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Unverzichtbar für Stellenkommentare und Einleitungen der einzelnen Bände
ist der Nachlass Jaspers’ im Deutschen Literaturarchiv (Marbach). Vor allem die
Familienbriefe, in denen Jaspers - über vier Jahrzehnte - kontinuierlich aus der
eigenen Werkstatt berichtet, sowie die ausgiebigen Verlagskorrespondenzen bie-
ten eine Fülle von einschlägigen Informationen, die im Rahmen der KJG erst-
mals ausgewertet und der Forschung zugänglich gemacht werden. Die Edition
erschließt damit Neuland. Das gilt selbst für Druckschriften, bei denen die Text-
genese, manchmal sogar der genaue Textbestand nur auf der Basis von Typoskrip-
ten, handschriftlichen Rück- und Querverweisen zu rekonstruieren sind: Jaspers
hat „kontextuell“ gearbeitet, häufig hat er kleinere Publikationen (wie Vernunft
und Existenz) aus ambitionierten Großvorhaben (Von der Wahrheit) herausgelöst
und quasi vorveröffentlicht oder umgekehrt Gelegenheitsarbeiten (wie den Fest-
schriftbeitrag über den „Philosophischen Glauben angesichts der christlichen Of-
fenbarung“) zu umfangreichen Monographien erweitert (Derphilosophische Glaube
angesichts der Offenbarung).
Um seiner editorischen Be-
deutung gerecht zu werden, hat
die Forschungsstelle im vergan-
genen Jahr besonderes Gewicht
auf die Systematisierung des
Nachlasses gelegt. Herr Fonfa-
ra dokumentiert seit Januar die
Verlagskorrespondenz Jaspers’,
schwerpunktmäßig zunächst
mit de Gruyter und Piper. Im
September konnte, finanziert
durch die Basler Karl-Jaspers-
Stiftung, ein Werkvertrag (50 %)
mit Herrn Dr. Christian Raba-
nus (Wiesbaden) abgeschlossen
werden, der innerhalb von sechs
Monaten ein Konzept für die Er-
fassung und Katalogisierung der
Marbacher Bestände entwickeln
soll. Ziel ist es, eine effiziente
Ordnung zu schaffen, die anste-
henden Editionen den direkten
Zugriff auf einschlägige Materi-
alien erlaubt. Parallel dazu wird
Herr Hartmann ab Januar 2015
die zahlreichen Konvolute der
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