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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2014 — 2015

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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II. Das WIN-Kolleg
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Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
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13. Thermischer Komfort und Schmerz: Verstehen von menschlicher Adaption an Störfaktoren durch die Kombination psychologischer, physikalischer und physiologischer Messungen und Messmethoden
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https://doi.org/10.11588/diglit.55654#0285
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13. Thermischer Komfort und Schmerz (WIN-Programm)

finden gestellt (Fänger, 1970). Zum anderen basieren die Modelle der Komfortfor-
schung auf ebenfalls quantitativen Felduntersuchungen unter nicht kontrollierten
Bedingungen z. B. in realen Büroräumen. Neben der Messung der physikalischen
Raumparameter wurden hier ebenfalls skalenbasierte Fragen zu Empfinden, Prä-
ferenzen und Bewertungen eingesetzt (de Dear et al., 1997).
Die Analyse und Festlegung von Komfortbereichen geschieht typischeiweise
auf Basis einer 7-Punkte-Skala von kalt (-3) bis heiß (+3). Wie bereits eiwähnt,
können solche subjektiven Maße teilweise stark verzerrt sein. Wünschenswert sind
vielmehr objektive Maße, die Rückschlüsse auf das tatsächliche durch die Um-
gebungstemperaturen induzierte Stressniveau und Komfortempfinden erlauben.
Zum Beispiel haben Untersuchungen von Cabanac (1979) gezeigt, dass Reakti-
onen auf Wärmereize, die auf dem Körper appliziert werden, den thermophysio-
logischen Zustand gut beschreiben, wobei trotz vielversprechender Ergebnisse
solche objektiven Maße nicht systematisch weiterfolgt wurden.
Neben objektiven Maßen erscheinen qualitative Ansätze, wie z. B. offene Fra-
gen, Diskussionen oder auch Verhaltensbeobachtungen, wie häufig in der Quali-
tativen Sozialforschung veiwendet, eine vielversprechende Alternative (Henning,
2006). Durch solche Ansätze können wichtige Informationen gewonnen werden,
wobei solche zusätzlichen, nicht a priori kategorisierten Informationen maßgeb-
lich zum Verstehen eines Prozesses beitragen können (vgl. Bach et al., 2011).
Modelle zur Adaption
Generell ist unsere Schmerzwahrnehmung sehr flexibel. Verschiedenste Faktoren
tragen zu dieser Flexibilität des Schmerzsystems bei, das dadurch - im gesunden
System - für eine optimale Anpassung an Umweltbedingungen und Körperzu-
stände sorgt. Solche Faktoren können z. B. unsere Stimmung, Gefühle und auch
Gedanken sein. Entsprechend wurde gezeigt, dass positive Gefühle, ausgelöst
durch angenehme Reize wie schöne Bilder oder gute Gerüche, die Wahrnehmung
von Schmerzen reduziert (z. B. Zmarzty et al., 1997; Villemure et al., 2003; Rhudy
et al., 2006; Becker et al., 2013b; Becker et al., 2012a zur Übersicht). Die meisten
experimentellen Untersuchungen zu dem Einfluss angenehmer und unangeneh-
mer Reize auf die Schmerzwahrnehmung schaffen jedoch unnatürliche Bedin-
gungen, wie sie im Alltag selten auftreten. So wurde bisher auch nicht systematisch
untersucht, wie die Schmerzwahrnehmung durch das Komfortempfinden beein-
flusst wird.
In der Komfortforschung konkurrieren aktuell die physiologischen Modelle
auf Basis der Klimakammeruntersuchungen mit den sogenannten adaptiven Mo-
dellen auf Basis der Felduntersuchungen. Die physiologischen Modelle, verstehen
den Mensch als einen passiven Empfänger von Reizen: ein externer Reiz (Wär-
me/Kälte) verursacht eine klar definierte (thermoregulatorische) Reaktion, die

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