D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder
als Initiator, Mitbegründer und langjähriger Co-Direktor des „Instituts für Deut-
sches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bio-
ethik“ (IMGB) in Mannheim. Daneben engagierte er sich als Mitglied mehrerer
Ethikkommissionen - so an den Universitäten Heidelberg und Tübingen sowie
der Ethikkommission der Landesärztekammer Stuttgart; von 1998 bis 2000 gehör-
te er der Berliner „Zentralen Ethikkommission“ an. 1998 würdigte die „Deutsche
Gesellschaft für Rechtsmedizin“ Laufs mit der Ehrenmitgliedschaft. 2003 erhielt
er das Ehrenzeichen der Deutschen Ärzteschaft.
Auch als Mitglied der Heidelberger Akademie die Wissenschaften brachte
sich Laufs weit über das gewöhnliche Maß hinaus ein. In seinen rund 38 Jahren
als Akademiemitglied hielt er sieben Vorträge in den Klassensitzungen, engagierte
sich in unterschiedlichen Akademiegremien und wirkte in fünf projektbegleitenden
Kommissionen mit, wobei er zeitweilig in zwei Kommissionen zugleich den Vorsitz
innehatte. Sein unbestritten größtes Engagement galt dem „Deutschen Rechtswör-
terbuch“, dessen Wirken Laufs - als Schüler von Hans Thieme - fast von Anbeginn
seiner wissenschaftlichen Tätigkeit in Heidelberg unterstützte. 1972 wurde er in die
damals neu konstituierte projektbegleitende Kommission des DRW berufen. Dort
wirkte er zunächst als stellvertretender Kommissionsvorsitzender, ab 1978 als Vor-
sitzender, ein Amt das er 24 Jahre lang innehatte - und zwar auch während seiner
Zeit als Universitätsrektor. Erst 2002 zog er sich krankheitsbedingt aus der Kom-
mission zurück, blieb dem DRW aber stets eng verbunden. Als Altrektor sah sich
Laufs in der Pflicht und übernahm 1983 zudem den Vorsitz der Kommission „Ge-
schichte der Universität Heidelberg“, die u. a. das Universitätsjubiläum vorbereiten
sollte. Wegen seines Wechsels nach Tübingen gab er den Vorsitz bald wieder ab,
blieb der Kommission aber bis 2002 treu. Jeweils über die gesamte Projektlaufzeit
wirkte Laufs in den Kommissionen von drei Editionsvorhaben mit: Der „Osiander-
Edition - Historisch-Kritische Gesamtausgabe der Werke des Andreas Osiander
d.Ä.“ (1984 bis 1994), der „Edition der staatstheoretischen Schriften Lupolds von
Bebenburg“ (1990 bis 1996) und der „Edition des Reuchlin-Briefwechsels“ (1994
bis 2007). Seine besondere Hingabe für das Reuchlin-Projekt zeigt sich an mehre-
ren Beiträgen, in welchen er Reuchlin thematisierte, an studentischen Seminaren,
die er zum Thema veranstaltete und insbesondere daran, dass er trotz seiner Er-
krankung bis zum Projektabschluss 2007 in der Kommission verblieb.
Gegen Ende seines Lebens beschäftigte sich Laufs verstärkt mit medizinethi-
schen Fragen, dem Verhältnis von Recht und Religion, sowie - in einer eindrucks-
vollen Einzelstudie - mit dem Jüngsten Gericht in der Rechtsgeschichte. Sein
Beruf war ihm Berufung, weshalb ihm wenig Zeit für anderes blieb. Steten Rück-
halt, zumal in seinem letzten, von schwerer Krankheit geprägten Lebensabschnitt,
gab ihm seine Familie - allen voran Ehefrau Christina, seine fünf Kinder und die
Enkelkinder.
Andreas Deutsch
344
als Initiator, Mitbegründer und langjähriger Co-Direktor des „Instituts für Deut-
sches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bio-
ethik“ (IMGB) in Mannheim. Daneben engagierte er sich als Mitglied mehrerer
Ethikkommissionen - so an den Universitäten Heidelberg und Tübingen sowie
der Ethikkommission der Landesärztekammer Stuttgart; von 1998 bis 2000 gehör-
te er der Berliner „Zentralen Ethikkommission“ an. 1998 würdigte die „Deutsche
Gesellschaft für Rechtsmedizin“ Laufs mit der Ehrenmitgliedschaft. 2003 erhielt
er das Ehrenzeichen der Deutschen Ärzteschaft.
Auch als Mitglied der Heidelberger Akademie die Wissenschaften brachte
sich Laufs weit über das gewöhnliche Maß hinaus ein. In seinen rund 38 Jahren
als Akademiemitglied hielt er sieben Vorträge in den Klassensitzungen, engagierte
sich in unterschiedlichen Akademiegremien und wirkte in fünf projektbegleitenden
Kommissionen mit, wobei er zeitweilig in zwei Kommissionen zugleich den Vorsitz
innehatte. Sein unbestritten größtes Engagement galt dem „Deutschen Rechtswör-
terbuch“, dessen Wirken Laufs - als Schüler von Hans Thieme - fast von Anbeginn
seiner wissenschaftlichen Tätigkeit in Heidelberg unterstützte. 1972 wurde er in die
damals neu konstituierte projektbegleitende Kommission des DRW berufen. Dort
wirkte er zunächst als stellvertretender Kommissionsvorsitzender, ab 1978 als Vor-
sitzender, ein Amt das er 24 Jahre lang innehatte - und zwar auch während seiner
Zeit als Universitätsrektor. Erst 2002 zog er sich krankheitsbedingt aus der Kom-
mission zurück, blieb dem DRW aber stets eng verbunden. Als Altrektor sah sich
Laufs in der Pflicht und übernahm 1983 zudem den Vorsitz der Kommission „Ge-
schichte der Universität Heidelberg“, die u. a. das Universitätsjubiläum vorbereiten
sollte. Wegen seines Wechsels nach Tübingen gab er den Vorsitz bald wieder ab,
blieb der Kommission aber bis 2002 treu. Jeweils über die gesamte Projektlaufzeit
wirkte Laufs in den Kommissionen von drei Editionsvorhaben mit: Der „Osiander-
Edition - Historisch-Kritische Gesamtausgabe der Werke des Andreas Osiander
d.Ä.“ (1984 bis 1994), der „Edition der staatstheoretischen Schriften Lupolds von
Bebenburg“ (1990 bis 1996) und der „Edition des Reuchlin-Briefwechsels“ (1994
bis 2007). Seine besondere Hingabe für das Reuchlin-Projekt zeigt sich an mehre-
ren Beiträgen, in welchen er Reuchlin thematisierte, an studentischen Seminaren,
die er zum Thema veranstaltete und insbesondere daran, dass er trotz seiner Er-
krankung bis zum Projektabschluss 2007 in der Kommission verblieb.
Gegen Ende seines Lebens beschäftigte sich Laufs verstärkt mit medizinethi-
schen Fragen, dem Verhältnis von Recht und Religion, sowie - in einer eindrucks-
vollen Einzelstudie - mit dem Jüngsten Gericht in der Rechtsgeschichte. Sein
Beruf war ihm Berufung, weshalb ihm wenig Zeit für anderes blieb. Steten Rück-
halt, zumal in seinem letzten, von schwerer Krankheit geprägten Lebensabschnitt,
gab ihm seine Familie - allen voran Ehefrau Christina, seine fünf Kinder und die
Enkelkinder.
Andreas Deutsch
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