Akademievorlesung: „Wie viel Ozean braucht der Mensch?'
Organismen ab und gelangen über die Nahrungskette zurück zum Menschen. Wis-
senschaftlerinnen und Wissenschaftler in Kiel und weltweit forschen unter ande-
rem daran, wie Verunreinigungen auf das Ökosystem Ozean wirken und wie sie
lokal und global verhindert werden können.
Die Meeresumwelt wird auch durch Infrastrukturmaßnahmen und Bebau-
ung von Küstenzonen beeinträchtigt: Der Bau von Küstenstädten, deren Ha-
fenanlagen, das Ausbaggern von Fahrrinnen, Küstenschutzmaßnahmen oder
Hotelanlagen schädigen Küstenökosysteme und küstennahe Lebensräume und
führen zum Verlust von Salzwiesen, Mangroven, Korallen oder Wattflächen und
beeinflussen die Topografie des Küstenraumes dauerhaft. Die oft sehr sichtbaren
Veränderungen des natürlichen Küstenraums, den wir Menschen als Kultur- und
Erholungsraum nutzen, weisen uns augenscheinlich auf die Notwendigkeit des
Meeresschutzes hin.
Für eine gute gemeinsame Zukunft der Menschen und des Ozeans -globale integrative
Wissenschaft für einen nachhaltigen Umgang mit dem Ozean
Die Diagnose ist klar: Um ein „gesundes“ und produktives marines Ökosystem
Lehrplattform „Massive Open Online Course -
Ozean; wiviv. oceanmooc. org“
den folgenden Generationen zu vererben, müssen wir den Klimawandel begren-
zen, die Überfischung reduzieren, die Verschmutzung eindämmen und effizien-
te Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt der Meere etablieren. Die
Weichen für einen nachhaltigen Umgang mit dem Ozean und einen gerechten
Zugang zu seinen Ressourcen müssen jetzt gestellt werden. Diese gesamtgesell-
schaftliche Aufgabe stellt auch Anforderungen an die Forschung: Wie lassen sich
Nutzung und Schutz des Ozeans und der Küsten vereinbaren und in effektive
Konzepte der nachhaltigen Entwicklung umsetzen? Eine globale und lösungs-
orientierte Erforschung des Ozeans kann Entwicklungen analysieren, Szenarien
entwickeln und deren potentielle Effizienz abschätzen. Die Zukunft des Ozeans
und die der Menschheit sind eng verbunden. Hoffnung macht das zunehmen-
de politische Interesse am Ozean und der
Küsten und den damit verbundenen He-
rausforderungen.
Nach wie vor gilt aber auch, dass sich
Meeresschutz vor allem dann erreichen
lässt, wenn Menschen selbst aktiv werden.
Eine gut informierte und für das Meer
sensibilisierte Öffentlichkeit kann den
nötigen Druck erzeugen, um politische
Änderungen zu bewirken. Dazu ist es
vielerorts nötig, Menschen bei der nach-
haltigen Bewirtschaftung ihres Lebens-
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Organismen ab und gelangen über die Nahrungskette zurück zum Menschen. Wis-
senschaftlerinnen und Wissenschaftler in Kiel und weltweit forschen unter ande-
rem daran, wie Verunreinigungen auf das Ökosystem Ozean wirken und wie sie
lokal und global verhindert werden können.
Die Meeresumwelt wird auch durch Infrastrukturmaßnahmen und Bebau-
ung von Küstenzonen beeinträchtigt: Der Bau von Küstenstädten, deren Ha-
fenanlagen, das Ausbaggern von Fahrrinnen, Küstenschutzmaßnahmen oder
Hotelanlagen schädigen Küstenökosysteme und küstennahe Lebensräume und
führen zum Verlust von Salzwiesen, Mangroven, Korallen oder Wattflächen und
beeinflussen die Topografie des Küstenraumes dauerhaft. Die oft sehr sichtbaren
Veränderungen des natürlichen Küstenraums, den wir Menschen als Kultur- und
Erholungsraum nutzen, weisen uns augenscheinlich auf die Notwendigkeit des
Meeresschutzes hin.
Für eine gute gemeinsame Zukunft der Menschen und des Ozeans -globale integrative
Wissenschaft für einen nachhaltigen Umgang mit dem Ozean
Die Diagnose ist klar: Um ein „gesundes“ und produktives marines Ökosystem
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den folgenden Generationen zu vererben, müssen wir den Klimawandel begren-
zen, die Überfischung reduzieren, die Verschmutzung eindämmen und effizien-
te Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt der Meere etablieren. Die
Weichen für einen nachhaltigen Umgang mit dem Ozean und einen gerechten
Zugang zu seinen Ressourcen müssen jetzt gestellt werden. Diese gesamtgesell-
schaftliche Aufgabe stellt auch Anforderungen an die Forschung: Wie lassen sich
Nutzung und Schutz des Ozeans und der Küsten vereinbaren und in effektive
Konzepte der nachhaltigen Entwicklung umsetzen? Eine globale und lösungs-
orientierte Erforschung des Ozeans kann Entwicklungen analysieren, Szenarien
entwickeln und deren potentielle Effizienz abschätzen. Die Zukunft des Ozeans
und die der Menschheit sind eng verbunden. Hoffnung macht das zunehmen-
de politische Interesse am Ozean und der
Küsten und den damit verbundenen He-
rausforderungen.
Nach wie vor gilt aber auch, dass sich
Meeresschutz vor allem dann erreichen
lässt, wenn Menschen selbst aktiv werden.
Eine gut informierte und für das Meer
sensibilisierte Öffentlichkeit kann den
nötigen Druck erzeugen, um politische
Änderungen zu bewirken. Dazu ist es
vielerorts nötig, Menschen bei der nach-
haltigen Bewirtschaftung ihres Lebens-
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