C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Feldes von Kleinaitingen (n = 34) und der mittelbronzezeitlichen Bestattungen
von Oberottmarshausen (n = 21) und Königsbrunn-Afra und Augustusstraße
(n = 11) durchgeführt. Des Weiteren wurden Tierknochen zum Vergleich aufbe-
reitet. Ihre Analyse ist Voraussetzung für die abschließende Interpretation der Da-
ten der menschlichen Individuen. Tendenziell zeigen sich jedoch bereits jetzt nicht
nur Hinweise auf eine Differenzierung der Ernährungsweise der Menschen der
einzelnen endneolithischen bzw. bronzezeitlichen Weiler, sondern auch tendenzi-
elle Veränderungen im Laufe der Zeit. Wertet man die Stickstoff-Isotopenverhält-
nisse als Hinweis auf den Anteil von Fleisch an der menschlichen Ernährung, so ist
dieser bei den Vertretern des Glockenbecherkomplexes und der mittleren Bron-
zezeit mehrheitlich vergleichsweise gering. Die Datenstreuung der Individuen der
frühen Bronzezeit ist dagegen breiter. Neben Personen, die sich ähnlich wie den-
jenigen des Glockenbecherkomplexes und mittleren Bronzezeit ernährten, zeigen
sich vermehrt solche mit höheren Stickstoff-Isotopenwerten, wie sie aus größeren
Fleischanteilen an der durchschnittlichen Ernährung resultieren können. Eine al-
ternative Interpretation ist eine differenzierte Bewirtschaftung der Anbauflächen
bezüglich ihrer Düngung mit tierischen Exkrementen, die Einfluss auf die Stick-
stoff-Isotopenverhältnisse der angebauten pflanzlichen Nahrungsmittel hat. Die
abschließende Auswertung und Interpretation wird nach Vorliegen der Ergebnisse
der Analysen der Tierknochen erfolgen und auch eine systematische Recherche
bereits publizierter Daten aus anderen Regionen umfassen.
Metallversorgung
Weitere Ergebnisse der Blei-Isotopenanalyse erhärteten die ersten Ergebnisse, die
anzeigten, dass in der ersten Phase der frühen Bronzezeit das Kupfer mehrheitlich
aus dem Slowakischen Erzgebirge stammt. Die Zinn-Isotopenverhältnisse ergaben
dagegen ein weniger klares Bild, weil die Erhöhung der Analysenzahl von Erz-
proben aus Südwestengland und dem Erzgebirge zu einer größeren Überlappung
der Streubreiten beider Regionen führte, sodass eine eindeutige Aussage über die
Herkunft des Zinns nicht möglich ist. Immerhin hat aber der Vergleich der che-
mischen Zusammensetzung der Metallfunde aus den Gräbern im Lechtal süd-
lich von Augsburg gezeigt, dass Zinnbronze zwischen 2150 und 1650 v Chr. nur
sporadisch auftritt, während sie ab ca. 1650 v Chr. dominant wird. Parallel dazu
verändert sich auch die Herkunftsregion des Kupfers, indem ostalpines Kupfer,
sehr wahrscheinlich aus der Mitterbergregion, das bis dahin vorherrschende slo-
wakische Fahlerz völlig verdrängt.
Archäologische Materialaufnahme
Nach Abschluss der Materialaufnahme für das Lechtal im Rahmen der Dissertati-
on von Ken Massy 2016 hat dieser seine Arbeit 2017 für die Publikation überarbei-
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Feldes von Kleinaitingen (n = 34) und der mittelbronzezeitlichen Bestattungen
von Oberottmarshausen (n = 21) und Königsbrunn-Afra und Augustusstraße
(n = 11) durchgeführt. Des Weiteren wurden Tierknochen zum Vergleich aufbe-
reitet. Ihre Analyse ist Voraussetzung für die abschließende Interpretation der Da-
ten der menschlichen Individuen. Tendenziell zeigen sich jedoch bereits jetzt nicht
nur Hinweise auf eine Differenzierung der Ernährungsweise der Menschen der
einzelnen endneolithischen bzw. bronzezeitlichen Weiler, sondern auch tendenzi-
elle Veränderungen im Laufe der Zeit. Wertet man die Stickstoff-Isotopenverhält-
nisse als Hinweis auf den Anteil von Fleisch an der menschlichen Ernährung, so ist
dieser bei den Vertretern des Glockenbecherkomplexes und der mittleren Bron-
zezeit mehrheitlich vergleichsweise gering. Die Datenstreuung der Individuen der
frühen Bronzezeit ist dagegen breiter. Neben Personen, die sich ähnlich wie den-
jenigen des Glockenbecherkomplexes und mittleren Bronzezeit ernährten, zeigen
sich vermehrt solche mit höheren Stickstoff-Isotopenwerten, wie sie aus größeren
Fleischanteilen an der durchschnittlichen Ernährung resultieren können. Eine al-
ternative Interpretation ist eine differenzierte Bewirtschaftung der Anbauflächen
bezüglich ihrer Düngung mit tierischen Exkrementen, die Einfluss auf die Stick-
stoff-Isotopenverhältnisse der angebauten pflanzlichen Nahrungsmittel hat. Die
abschließende Auswertung und Interpretation wird nach Vorliegen der Ergebnisse
der Analysen der Tierknochen erfolgen und auch eine systematische Recherche
bereits publizierter Daten aus anderen Regionen umfassen.
Metallversorgung
Weitere Ergebnisse der Blei-Isotopenanalyse erhärteten die ersten Ergebnisse, die
anzeigten, dass in der ersten Phase der frühen Bronzezeit das Kupfer mehrheitlich
aus dem Slowakischen Erzgebirge stammt. Die Zinn-Isotopenverhältnisse ergaben
dagegen ein weniger klares Bild, weil die Erhöhung der Analysenzahl von Erz-
proben aus Südwestengland und dem Erzgebirge zu einer größeren Überlappung
der Streubreiten beider Regionen führte, sodass eine eindeutige Aussage über die
Herkunft des Zinns nicht möglich ist. Immerhin hat aber der Vergleich der che-
mischen Zusammensetzung der Metallfunde aus den Gräbern im Lechtal süd-
lich von Augsburg gezeigt, dass Zinnbronze zwischen 2150 und 1650 v Chr. nur
sporadisch auftritt, während sie ab ca. 1650 v Chr. dominant wird. Parallel dazu
verändert sich auch die Herkunftsregion des Kupfers, indem ostalpines Kupfer,
sehr wahrscheinlich aus der Mitterbergregion, das bis dahin vorherrschende slo-
wakische Fahlerz völlig verdrängt.
Archäologische Materialaufnahme
Nach Abschluss der Materialaufnahme für das Lechtal im Rahmen der Dissertati-
on von Ken Massy 2016 hat dieser seine Arbeit 2017 für die Publikation überarbei-
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