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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2017 — 2018

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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II. Das WIN-Kolleg
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Sechster Forschungsschwerpunkt„Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
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9. Der „digital turn“ in den Altertumswissenschaften: Wahrnehmung – Dokumentation – Reflexion
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https://doi.org/10.11588/diglit.55651#0318
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9. Der „digital turn“ in den Altertumswissenschaften (WIN-Programm)

Papyri, Manuskripte, Inschriften). Um einen breiteren Überblick über die The-
men gewinnen zu können, wurden auch einige Experten der Textanalyse aus Be-
reichen eingeladen, die nicht zu den Altertumswissenschaften gehören. Daneben
wurden auch einige Experten der Epistemologie und Methodologie der digitalen
Geisteswissenschaften eingeladen.
Mehrere Themen und Probleme der digitalen Textanalyse wurden innerhalb
der drei Tage diskutiert: Datenbanken und Plattformen für die linguistische Ana-
lyse der Papyri (A. Keersmaekers und M. Depauw, Leuven, M. Vierros, Helsin-
ki, R. Ast, Heidelberg,}. Cowey Heidelberg), Textometrie (B. Pincemin, Lyon),
Dynamische Lexika (T. Yousef, Leipzig), Lexikometrie (M. Fantoli und D. Lon-
gree, Liege), morphosyntaktische Kompetenzen bei orthographischen Messun-
gen (T. Korkiakangas, Oslo), Ergebnisse des berühmten Homer Multitext Project
(N. Smith, C. Schufreider, M. Wanke, College of the Holy Cross, USA), Treeban-
king Textanalyse (F. Mambrini), digitale Komparatistik (N. Jovanovic, Zagreb),
digitale Editionen (C. Schubert, Leipzig, N. Reggiani, Trier-Parma).
Die Tagung schloss somit verschiedene Arten digitaler Projekte mit altgriechi-
schen und lateinischen Texten ein, die auf folgenden zentralen Punkten basierten:
1) Techniken für die Analyse von langen Texten: morphosyntaktische, textkriti-
sche, inhaltliche, hermeneutische Analyse, 2) Kriterien für die Definition und
Anerkennung von Einheiten (Buchstaben, Wörtern, Phrasen und Referenzmetho-
den), 3) multimodale und multikodale Kapazitäten des Textes, 4) die Beziehung
zwischen Text, e-Text und Hypertext, 5) Methoden und Perspektiven der semioti-
schen und semantischen Analyse von Text/Grafik-Beziehungen.
Die Beiträge werden im von den Projektleitern herausgegebenen Band
„Digital Text Analysis in Classics: methods and approaches“ in 2018 publiziert
(s. unten).
Darüber hinaus konnten neue Kooperationen angebahnt werden: Stelios
Chronopoulos verbrachte die Zeit der Freistellung am Humboldt Lehrstuhl für
Digital Humanities in Leipzig, um dort den ersten Workshop inhaltlich vorzu-
bereiten und in Kooperation mit Prof. Gregory Crane innovative Konzepte zu
entwickeln. Außerdem erhielt er während der Förderzeit das prestigeträchtige
Stipendium am Center for Hellenic Studies in Washington (Außenstelle Univer-
sity of Harvard), um dort über sein Projekt „Towards a Digital Edition of Pollux
Onomasticon“ zu forschen. Ebenso nahm er am renommierten Lehrprogramm
„Sunoikis Digital Classics 2016“ teil, an dem er zwei Panels organisierte: „Text and
Digital Editing (Lexicography and Geography)“ (zusammen mit Chiara Palladino
und Tariq Yousef) und „Annotating Quotations and Text Reuses“ (zusammen mit
Dr. Monica Berti). Darüber hinaus wurde er zu einem Vortrag im Rahmen der
„Digital Classics 2016“- Reihe an der School of Advanced Study in London ein-
geladen (Vortrag zu „New Life into Old Courses? Using Digital Tools in Reading
and Prose Composition Classes“).

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