Rechenschaftsbericht des Präsidenten
III. Wenn wir auf unsere Forschungen blicken, ist zunächst zu berichten, dass
im vergangenen Jahr ein Forschungsprojekt abgeschlossen, eines neu begonnen
worden ist.
Die Arbeit der Forschungsstelle „Europa Humanistica“ wird in diesen Tagen
erfolgreich abgeschlossen. Diese Forschungsstelle erarbeitet ein wissenschaftliches
Nachschlagewerk für die literarische Rezeptionsgeschichte der Antike und des
Mittelalters für den Zeitraum zwischen 1500 und ca. 1630. Dieses Vorhaben ist
Teil des Verbundprojekts europäischer Forschungsstellen. Es erschließt in dieser
internationalen Zusammenarbeit alle Texte in jeder Uberlieferungsform, erläutert
sie in knappen Zusammenfassungen, in Sachkommentaren, in biographischen
Portraits. Der Part unserer Akademie betrifft die Kurpfalz und ihre Nebengebiete
sowie Baden, Vorderösterreich und Württemberg.
Zu Jahresbeginn hat das Forschungsprojekt „Religions- und rechtsgeschicht-
liche Quellen des vormodernen Nepals“ seine Arbeit aufgenommen. Die Ge-
schichte zahlreicher Tempel und anderer Heiligtümer Nepals, aber auch die Praxis
der Rechtsfindung und Rechtsprechung in Südasien ist bisher kaum erschlossen.
Unser Projekt wird diese Religions- und Rechtsgeschichte des vormodernen Ne-
pal in Dokumenten zugänglich machen, die zwischen Indien und Tibet, zwischen
Hinduismus und Buddhismus entstanden sind. Es wird ein Bild vermitteln über
die Entwicklung von Elitekulturen, die Legitimation und Inszenierung von Herr-
schaft, über das Recht, Ethik, Wissenschaft und Wirtschaft, einer Kultur, die durch
moderne Technologie, durch Verkehrsinfrastruktur, vielleicht auch durch Politik
bedroht zu sein scheint.
Unser Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sucht
in neuen Forschungsschwerpunkten, ebenso in einem Kollegiatenseminar neue
Wege, um Natur- und Geisteswissenschaften miteinander im Dialog über ihre
Forschungsmethode und Forschungsergebnisse zu halten. Das soeben beginnende
Kollegiatenseminar widmet sich dem Thema: „Was kann die Wissenschaft messen
und zählen, was muss die Wissenschaft erkennen und ergründen?“. Hier suchen
wir einen Auftrag der Akademien und insbesondere einen Ursprungsauftrag unse-
rer Akademie zu verwirklichen, nämlich in den Randbereichen der verschiedenen
Wissenschaftsdisziplinen neue Fragestellungen und Methoden zu entdecken und
damit die Forschung in nachhaltiger Weise zu inspirieren.
Einige Veranstaltungen mögen die Vielfalt und Weite unseres Akademiele-
bens belegen. Der letztjährige musikalische Akademiesalon hatte das Thema
„Wunderkind“. Eine Musikwissenschaftlerin, unser Mitglied Frau Professor Dr.
Silke Leopold und die Neurowissenschaftlerin Dr. Luise Poustka erläuterten das
Wunderbare und das Verwundbare beim Wunderkind am Beispiel von Wolfgang
Amadeus Mozart und Carl Philipp Emanuel Bach und ihrer Musik auf histori-
schen Instrumenten (Hammerflügel und Barockvioline). Den Abschluss dieses
Tages bildete ein öffentliches Serenadenkonzert bei schönstem Sommeiwetter im
23
III. Wenn wir auf unsere Forschungen blicken, ist zunächst zu berichten, dass
im vergangenen Jahr ein Forschungsprojekt abgeschlossen, eines neu begonnen
worden ist.
Die Arbeit der Forschungsstelle „Europa Humanistica“ wird in diesen Tagen
erfolgreich abgeschlossen. Diese Forschungsstelle erarbeitet ein wissenschaftliches
Nachschlagewerk für die literarische Rezeptionsgeschichte der Antike und des
Mittelalters für den Zeitraum zwischen 1500 und ca. 1630. Dieses Vorhaben ist
Teil des Verbundprojekts europäischer Forschungsstellen. Es erschließt in dieser
internationalen Zusammenarbeit alle Texte in jeder Uberlieferungsform, erläutert
sie in knappen Zusammenfassungen, in Sachkommentaren, in biographischen
Portraits. Der Part unserer Akademie betrifft die Kurpfalz und ihre Nebengebiete
sowie Baden, Vorderösterreich und Württemberg.
Zu Jahresbeginn hat das Forschungsprojekt „Religions- und rechtsgeschicht-
liche Quellen des vormodernen Nepals“ seine Arbeit aufgenommen. Die Ge-
schichte zahlreicher Tempel und anderer Heiligtümer Nepals, aber auch die Praxis
der Rechtsfindung und Rechtsprechung in Südasien ist bisher kaum erschlossen.
Unser Projekt wird diese Religions- und Rechtsgeschichte des vormodernen Ne-
pal in Dokumenten zugänglich machen, die zwischen Indien und Tibet, zwischen
Hinduismus und Buddhismus entstanden sind. Es wird ein Bild vermitteln über
die Entwicklung von Elitekulturen, die Legitimation und Inszenierung von Herr-
schaft, über das Recht, Ethik, Wissenschaft und Wirtschaft, einer Kultur, die durch
moderne Technologie, durch Verkehrsinfrastruktur, vielleicht auch durch Politik
bedroht zu sein scheint.
Unser Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sucht
in neuen Forschungsschwerpunkten, ebenso in einem Kollegiatenseminar neue
Wege, um Natur- und Geisteswissenschaften miteinander im Dialog über ihre
Forschungsmethode und Forschungsergebnisse zu halten. Das soeben beginnende
Kollegiatenseminar widmet sich dem Thema: „Was kann die Wissenschaft messen
und zählen, was muss die Wissenschaft erkennen und ergründen?“. Hier suchen
wir einen Auftrag der Akademien und insbesondere einen Ursprungsauftrag unse-
rer Akademie zu verwirklichen, nämlich in den Randbereichen der verschiedenen
Wissenschaftsdisziplinen neue Fragestellungen und Methoden zu entdecken und
damit die Forschung in nachhaltiger Weise zu inspirieren.
Einige Veranstaltungen mögen die Vielfalt und Weite unseres Akademiele-
bens belegen. Der letztjährige musikalische Akademiesalon hatte das Thema
„Wunderkind“. Eine Musikwissenschaftlerin, unser Mitglied Frau Professor Dr.
Silke Leopold und die Neurowissenschaftlerin Dr. Luise Poustka erläuterten das
Wunderbare und das Verwundbare beim Wunderkind am Beispiel von Wolfgang
Amadeus Mozart und Carl Philipp Emanuel Bach und ihrer Musik auf histori-
schen Instrumenten (Hammerflügel und Barockvioline). Den Abschluss dieses
Tages bildete ein öffentliches Serenadenkonzert bei schönstem Sommeiwetter im
23