B. Die Forschungsvorhaben
resultierende Strategie führt dabei von rein technischem Hochwasserschutz hin
zu intelligenten, integrierten Lösungen mit vielerlei Vorteilen, die sich nicht nur
auf den Schutz vor Extremhochwasser beziehen, sondern beispielsweise auch auf
Naherholung, Tourismus oder Immobilienwert. Zugleich verschieben sich im
Gefolge dieses Konzepts auch die Entscheidungswege signifikant von vorrangi-
gen Top-down-Beschlüssen hin zu Bürgerbeteiligung im Sinne echter Mitsprache.
Zunehmend existieren Projekte, die über bauliche Substanz und Architektur intel-
ligente Lösungen dafür finden, dass die Fluten eines Hochwassers sich den Raum
nehmen können, den sie brauchen, und dennoch der Mensch das Gelände parallel
und oft auch innovativ nutzen kann. Ein Beispiel hierfür ist der Overdiepse Polder
in den Niederlanden mit seinen integrierten Funktionen für Landwirtschaft und
Hochwasserschutz.
Im Normalfall besteht schon innerhalb eines einzelnen Konzepts ein Ne-
beneinander durchaus mehrerer, grundsätzlich als „richtig“ erachteter Ansätze.
Dadurch führt die gesellschaftliche Dominanz eines bestimmten Konzepts keines-
wegs automatisch zu einer unwidersprochenen Strategie. Insbesondere aber durch
die Konkurrenz von Konzepten kommt es gerade rund um den Hochwasserschutz
immer wieder zu konfliktären Situationen. In jüngerer Zeit scheinen sie tatsäch-
lich noch zuzunehmen, und an dieser Stelle setzen drei vom Projekt adaptierte,
transdisziplinäre Methoden zur Konfliktanalyse an: die Konstellationsanalyse,
das Composite Programming sowie die Netzwerkanalyse. Mit diesen Methoden
werden zwei grundsätzliche Ziele verfolgt: erstens die Situationserfassung und
Konfliktanalyse selbst, zweitens die Möglichkeit zur Rückübersetzung der Ana-
lyseergebnisse in die verschiedenen „Sprachen“ der Betrachter aus verschiedenen
Disziplinen.
Im Bereich des Composite Programming wurde im Berichtszeitraum an
der Programmoptimierung gearbeitet. Die zu veiwendenden Faktoren wurden
mehreren Sensitivitätsanalysen unterzogen, zudem wurden Lösungen für die
Problematik nicht eruierbarer Daten („Lückenproblem“) und weiterer bisheriger
methodischer Unschärfen gefunden. Dies war insbesondere für den Einsatz des
Composite Programming auf in der Vergangenheit liegende Fälle ein notwendiger
Schritt. So konnte das Werkzeug anhand der erhobenen Daten getestet und seine
prinzipielle Funktionsfähigkeit bestätigt werden.
Zur quantitativen wie auch qualitativen Abbildung der Diskussionsstrukturen
in Hochwasserschutzprojekten wendet das Projekt das breite Untersuchungsinst-
rumentarium der sozialen Netzwerkanalyse exemplarisch an den Polderprojekten
in Breisach-Burkheim und Waldsee/Altrip/Neuhofen an. Hintergrund ist die The-
se, dass die als problematisch eingeschätzten Projektvorhaben sich in ihren Kom-
munikations- und Beziehungsstrukturen zwischen den beteiligten Akteuren - und
damit in ihren Netzwerkcharakteristika - wesentlich von den als zufriedenstellend
empfundenen Projektverläufen unterscheiden.
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resultierende Strategie führt dabei von rein technischem Hochwasserschutz hin
zu intelligenten, integrierten Lösungen mit vielerlei Vorteilen, die sich nicht nur
auf den Schutz vor Extremhochwasser beziehen, sondern beispielsweise auch auf
Naherholung, Tourismus oder Immobilienwert. Zugleich verschieben sich im
Gefolge dieses Konzepts auch die Entscheidungswege signifikant von vorrangi-
gen Top-down-Beschlüssen hin zu Bürgerbeteiligung im Sinne echter Mitsprache.
Zunehmend existieren Projekte, die über bauliche Substanz und Architektur intel-
ligente Lösungen dafür finden, dass die Fluten eines Hochwassers sich den Raum
nehmen können, den sie brauchen, und dennoch der Mensch das Gelände parallel
und oft auch innovativ nutzen kann. Ein Beispiel hierfür ist der Overdiepse Polder
in den Niederlanden mit seinen integrierten Funktionen für Landwirtschaft und
Hochwasserschutz.
Im Normalfall besteht schon innerhalb eines einzelnen Konzepts ein Ne-
beneinander durchaus mehrerer, grundsätzlich als „richtig“ erachteter Ansätze.
Dadurch führt die gesellschaftliche Dominanz eines bestimmten Konzepts keines-
wegs automatisch zu einer unwidersprochenen Strategie. Insbesondere aber durch
die Konkurrenz von Konzepten kommt es gerade rund um den Hochwasserschutz
immer wieder zu konfliktären Situationen. In jüngerer Zeit scheinen sie tatsäch-
lich noch zuzunehmen, und an dieser Stelle setzen drei vom Projekt adaptierte,
transdisziplinäre Methoden zur Konfliktanalyse an: die Konstellationsanalyse,
das Composite Programming sowie die Netzwerkanalyse. Mit diesen Methoden
werden zwei grundsätzliche Ziele verfolgt: erstens die Situationserfassung und
Konfliktanalyse selbst, zweitens die Möglichkeit zur Rückübersetzung der Ana-
lyseergebnisse in die verschiedenen „Sprachen“ der Betrachter aus verschiedenen
Disziplinen.
Im Bereich des Composite Programming wurde im Berichtszeitraum an
der Programmoptimierung gearbeitet. Die zu veiwendenden Faktoren wurden
mehreren Sensitivitätsanalysen unterzogen, zudem wurden Lösungen für die
Problematik nicht eruierbarer Daten („Lückenproblem“) und weiterer bisheriger
methodischer Unschärfen gefunden. Dies war insbesondere für den Einsatz des
Composite Programming auf in der Vergangenheit liegende Fälle ein notwendiger
Schritt. So konnte das Werkzeug anhand der erhobenen Daten getestet und seine
prinzipielle Funktionsfähigkeit bestätigt werden.
Zur quantitativen wie auch qualitativen Abbildung der Diskussionsstrukturen
in Hochwasserschutzprojekten wendet das Projekt das breite Untersuchungsinst-
rumentarium der sozialen Netzwerkanalyse exemplarisch an den Polderprojekten
in Breisach-Burkheim und Waldsee/Altrip/Neuhofen an. Hintergrund ist die The-
se, dass die als problematisch eingeschätzten Projektvorhaben sich in ihren Kom-
munikations- und Beziehungsstrukturen zwischen den beteiligten Akteuren - und
damit in ihren Netzwerkcharakteristika - wesentlich von den als zufriedenstellend
empfundenen Projektverläufen unterscheiden.
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