17. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens
der Fotos der Projektdatenbank mit den Publikationen der diversen Tempeltexte
darstellt und ein wichtiges Hilfsmittel der gesamten Projektarbeit ist. Schließlich
hat er Anfang November gemeinsam mit Christian Leitz eine einwöchige Dienst-
reise nach Luxor unternommen, in deren Rahmen sie in verschiedenen Tempeln
Oberägyptens über 8.000 Fotos für die Datenbank angefertigt haben.
2014 stand für Daniel von Recklinghausen weiterhin die Arbeit an den Zu-
satzgauen in den Soubassements im Vordergrund. Durch die aktuellen Grabun-
gen im Tempel von Athribis, bei denen zahlreiche neue Texte ans Licht kamen,
ist eine substantielle Eiweiterung des bisher bekannten Quellenmaterials zu er-
warten. Eng verbunden mit den Zusatzgauen bzw. mit der Frage, wann diese als
konzeptionelle Einheit für die Tempeldekoration entwickelt wurden, ist die Ar-
beit an den wenigen erhaltenen Relieffragmenten einer sog. viergliedrigen Gau-
prozession des Amun-Tempels von Naukratis, der unter Ptolemaios I. dekoriert
wurde. Weitere Ergebnisse konnten auf der 10. Ägyptologischen Tempeltagung in
München (29.-31. August 2014) präsentiert werden; ein erster Bericht erscheint
in Kürze im Rahmen des Projektes Naukratis: Greeks in Egypt des British Muse-
um London. Darüber hinaus wurde mit der Arbeit begonnen, die innerhalb des
zweiten Rahmenthemas Der Tempel als ritueller Raum angefertigt wird. Darin wird
untersucht, welche Rolle ortsfremde Götter im Tempel von Esna zu welchen An-
lässen spielen und wie sich dies in der Tempeldekoration niederschlägt. Gerade
aus dem näheren regionalen Umfeld von Esna sind zahlreiche Lokalgottheiten
vertreten, die zum Beispiel im Festgeschehen dieses Heiligtums eine bedeutende
Funktion einnehmen.
Zu Beginn des Jahres 2014 war Alexa Rickert noch mit letzten Korrekturen
an dem von ihr und Bettina Ventker herausgegebenen Tagungsband Altägyptische
Enzyklopädien. Die Soubassements in den Tempeln der griechisch-römischen Zeit befasst,
der Mitte des Jahres in der Reihe Studien zur spätägyptischen Religion erschien. Ei-
nen weiteren Teil ihrer Tätigkeit im Jahr 2014 machten Abschluss und Redaktion
der Untersuchung zu den Prozessionen der nubischen Städte und Regionen aus,
die als Monographie zusammen mit der Studie von Holger Kockeimann zu den
Fremdvölkerlisten publiziert werden wird (s. oben). Das Manuskript wurde Ende
des Jahres beim Verlag zur Prüfung eingereicht, so dass mit dem Erscheinen des
Buches zum Ende des ersten Quartals oder zu Beginn des zweiten Quartals 2015
zu rechnen sein dürfte. Im Rahmen des zweiten Schwerpunktthemas Der Tempel
als ritueller Raum befasste sich Alexa Rickert mit dem Thema Treppen und Kiosk als
Quellen für das Neujahrsfest im Tempel von Dendara, das zugleich ihr Dissertations-
projekt darstellt. Das Neujahrsfest ist eines der wichtigsten Ereignisse im Kultjahr
jedes ägyptischen Heiligtums, es lässt sich jedoch aufgrund des nur in Dendara
vollständig erhaltenen architektonischen Ensembles von Treppen und Dachkiosk
besonders gut an diesem Beispiel studieren. Da die zentralen Geschehnisse am
Neujahrs tag in einer kleinen Kapelle (dem Kiosk) auf dem Dach stattfanden und
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der Fotos der Projektdatenbank mit den Publikationen der diversen Tempeltexte
darstellt und ein wichtiges Hilfsmittel der gesamten Projektarbeit ist. Schließlich
hat er Anfang November gemeinsam mit Christian Leitz eine einwöchige Dienst-
reise nach Luxor unternommen, in deren Rahmen sie in verschiedenen Tempeln
Oberägyptens über 8.000 Fotos für die Datenbank angefertigt haben.
2014 stand für Daniel von Recklinghausen weiterhin die Arbeit an den Zu-
satzgauen in den Soubassements im Vordergrund. Durch die aktuellen Grabun-
gen im Tempel von Athribis, bei denen zahlreiche neue Texte ans Licht kamen,
ist eine substantielle Eiweiterung des bisher bekannten Quellenmaterials zu er-
warten. Eng verbunden mit den Zusatzgauen bzw. mit der Frage, wann diese als
konzeptionelle Einheit für die Tempeldekoration entwickelt wurden, ist die Ar-
beit an den wenigen erhaltenen Relieffragmenten einer sog. viergliedrigen Gau-
prozession des Amun-Tempels von Naukratis, der unter Ptolemaios I. dekoriert
wurde. Weitere Ergebnisse konnten auf der 10. Ägyptologischen Tempeltagung in
München (29.-31. August 2014) präsentiert werden; ein erster Bericht erscheint
in Kürze im Rahmen des Projektes Naukratis: Greeks in Egypt des British Muse-
um London. Darüber hinaus wurde mit der Arbeit begonnen, die innerhalb des
zweiten Rahmenthemas Der Tempel als ritueller Raum angefertigt wird. Darin wird
untersucht, welche Rolle ortsfremde Götter im Tempel von Esna zu welchen An-
lässen spielen und wie sich dies in der Tempeldekoration niederschlägt. Gerade
aus dem näheren regionalen Umfeld von Esna sind zahlreiche Lokalgottheiten
vertreten, die zum Beispiel im Festgeschehen dieses Heiligtums eine bedeutende
Funktion einnehmen.
Zu Beginn des Jahres 2014 war Alexa Rickert noch mit letzten Korrekturen
an dem von ihr und Bettina Ventker herausgegebenen Tagungsband Altägyptische
Enzyklopädien. Die Soubassements in den Tempeln der griechisch-römischen Zeit befasst,
der Mitte des Jahres in der Reihe Studien zur spätägyptischen Religion erschien. Ei-
nen weiteren Teil ihrer Tätigkeit im Jahr 2014 machten Abschluss und Redaktion
der Untersuchung zu den Prozessionen der nubischen Städte und Regionen aus,
die als Monographie zusammen mit der Studie von Holger Kockeimann zu den
Fremdvölkerlisten publiziert werden wird (s. oben). Das Manuskript wurde Ende
des Jahres beim Verlag zur Prüfung eingereicht, so dass mit dem Erscheinen des
Buches zum Ende des ersten Quartals oder zu Beginn des zweiten Quartals 2015
zu rechnen sein dürfte. Im Rahmen des zweiten Schwerpunktthemas Der Tempel
als ritueller Raum befasste sich Alexa Rickert mit dem Thema Treppen und Kiosk als
Quellen für das Neujahrsfest im Tempel von Dendara, das zugleich ihr Dissertations-
projekt darstellt. Das Neujahrsfest ist eines der wichtigsten Ereignisse im Kultjahr
jedes ägyptischen Heiligtums, es lässt sich jedoch aufgrund des nur in Dendara
vollständig erhaltenen architektonischen Ensembles von Treppen und Dachkiosk
besonders gut an diesem Beispiel studieren. Da die zentralen Geschehnisse am
Neujahrs tag in einer kleinen Kapelle (dem Kiosk) auf dem Dach stattfanden und
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