Auswärtige Sitzung in Freiburg (Wolfram Burgard)

Doktoranden hier forschen und lehren. Auf der Basis dieser Breite an Fächern und
Disziplinen ist es unser Ziel, bestimmte Profile, in denen wir besonders stark sind,
weiter auszubauen. Eine dieser Profillinien ist die Nachhaltigkeitsforschung.
Wir sind seit den 70er Jahren im Bereich der Umweltforschung aktiv und
Nachhaltigkeitsaktivisten der ersten Stunde. Und nicht nur an der Fakultät für
Umwelt und Natürliche Ressourcen wird zu diesem Thema gelehrt und geforscht;
auch im Bereich der Ingenieurswissenschaften wird an unserer Universität weg-
weisende Forschung zu Mikrosystemen betrieben, es wird Materialforschung
betrieben, die in Anlehnung an Vorbilder aus der Natur neue Werkstoffe und
Oberflächen entwickelt, es wird an den Solarzellen der Zukunft geforscht und die
Zukunftsfähigkeit der Sozialsysteme auf den Prüfstand gestellt.
Um die verschiedenen Bereiche, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit be-
fassen, besser zu vernetzen und auszubauen, haben wir weitere Pläne:
Wir werden unsere Zusammenarbeit mit den in Freiburg ansässigen Fraun-
hofer-Instituten noch weiter intensivieren: Unter dem Dach eines gemeinsamen
Leistungszentrums für Nachhaltigkeit bringen wir in Zukunft unsere Expertise
aus verschiedenen Fachbereichen zum Thema Nachhaltigkeit ein; die Fraunhofer-
Gesellschaft steuert ihren anwendungsorientierten Blick und ihre Kompetenz bei.
An der Technischen Fakultät ist ein drittes Institut zum Sustainable Systems En-
gineering geplant und wir möchten unter Führung der Fakultät für Umwelt und
natürliche Ressourcen ein Zentrum für Nachhaltigkeitswissenschaften etablieren,
das die Kompetenzen aller Fakultäten bündelt - denn als Volluniversität können
wir gleichzeitig mit unserem Fächerspektrum die sozial- und geisteswissenschaft-
liche Perspektive auf die Thematik mit einbeziehen.
Und dies führt mich nun auch direkt in medias res: Die Technisierung und
ihre Folgen aus der Perspektive unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen;
ein Thema, das hochaktuell und für jede und jeden von uns von Relevanz ist. Ich
freue mich daher sehr auf die beiden Impulsvorträge der Kollegen Höffe und Bur-
gard und hoffe auf eine anregende Diskussion.
Wolfram Burgard
„Technisierung und ihre Folgen:
Künstliche Intelligenz und autonome Agenten"
Ein Ziel der Künstlichen Intelligenz liegt in der Realisierung autonomer Agen-
ten oder Systeme, die ihre Umgebung über ihre Sensoren wahrnehmen, interne
Modelle erstellen und diese nutzen, um Aktionen zu generieren, mit denen sie
ihre Ziele erreichen können. Dabei steht in vielen Fällen das rationale Handeln
im Vordergrund. Das bedeutet, dass die Systeme nach den optimalen Aktionsse-
quenzen für die Erreichung ihrer Ziele streben. In der Robotik versucht man nun,

71