Academy for Future - Klimakrise: Warum müssen wir jetzt handeln?
voltaik das „Rückgrat“ der Energiewende, obwohl noch weitere Energieformen,
wie Windenergie, nötig seien, um Schwankungen auszugleichen. Die „Erfolgsge-
schichte“ der Photovoltaik ermögliche es, die Energiewende und die Einhaltung
des L5-Grad-Ziels zu erreichen, konstatierte der emeritierte Direktor des Max-
Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart. Leider stünden jedoch viele
Fragen dazu noch offen.
Friedemann Wenzel gab am 8. März in seinem Vortrag Antworten auf die
Frage: „Kann, soll und will man große Mengen an CO, im geologischen
Untergrund speichern?“ Eine drastische Reduzierung des Kohlendioxid-Aus-
stoßes reiche offenbar nicht aus, um das Klimaziel zu erreichen, sondern es müsse
auch aus der Atmosphäre herausgenommen werden. Die Abscheidung von CO,
bei Prozessen in CO,-intensiven Industrien (Stahl, Chemie, Zement, Stromer-
zeugung) und die Lagerung des CO, im geologischen Untergrund (in ca. 800 Me-
ter Tiefe) erlaube - so der Vortragende - die Dekarbonisierung von Industrien
mit geringen Kosten, die Produktion von billigem Wasserstoff mit geringen CO,
Emissionen und die Erzeugung von netzstabilisierender Energie mit geringen CO,
Emissionen. Die CO,-Lagerung eröffne die Möglichkeit negativer Emissionen in
Kombination mit der Nutzung von Biomasse oder dem Entzug von CO, direkt
aus der Luft. Dem stünden jedoch Zweifel gegenüber, nämlich ob eine sichere
Einlagerung möglich sei, welche Risiken damit verbunden sind und ob die Entfer-
nung von CO, und dessen Speicherung überhaupt notwendig seien. Der Vortrag
beleuchtete Stand, Chancen und Risiken der CO,- Speicherung aus deutscher und
globaler Sicht.
Thomas Koch konnte am 5. April von Akademie- und AG-Mitglied Antho-
ny Ho für einen Vortrag mit anschließender Diskussion gewonnen werden - Koch
ist Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen am Karlsruher Institut für Technolo-
gie (KIT). In seinem Vortrag sprach er über „Technologiealternativen für ei-
ne emissionsminimierte Mobilität“ und bewertete die Technologieoptionen.
Anthony Ho moderierte die Veranstaltung. Thomas Koch wies in seinem Vortrag
auf die technologiepotentiale Bedeutung einer gesamten Umweltbilanzierung hin,
um ein möglichst umfassendes Bild zu erlangen. Mit dieser Methodik, die auch
eine ganzheitliche Ökobilanz oder Lcbcnszyklusanalyse (Life Cycle Assessment)
berücksichtigt, betrachtete er das Produkt inklusive seiner Produktion, seiner
Nutzung und seines Recyclings. Darüber hinaus erläuterte der Wissenschaftler
die Herausforderungen zur Eliminierung von Treibhausgasen, Partikeln und NOx
für das Klima und die Umwelt unter Berücksichtigung der Gesamtbilanzierung
verschiedener Technologien und der Bedürfnisse der Mobilität der modernen
Gesellschaft. Er legte Gründe für die Fortentwicklung der Verbrennungsmotoren
zusätzlich zur Ausweitung und Weiterentwicklung der E-Mobilität dar. In seinem
Vortrag stellte er die Frage, ob der Fokus der PKW-Debatte nicht viel mehr auf
einen wissenschaftlich haltbaren Entscheidungsprozess und besonders auf die von
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voltaik das „Rückgrat“ der Energiewende, obwohl noch weitere Energieformen,
wie Windenergie, nötig seien, um Schwankungen auszugleichen. Die „Erfolgsge-
schichte“ der Photovoltaik ermögliche es, die Energiewende und die Einhaltung
des L5-Grad-Ziels zu erreichen, konstatierte der emeritierte Direktor des Max-
Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart. Leider stünden jedoch viele
Fragen dazu noch offen.
Friedemann Wenzel gab am 8. März in seinem Vortrag Antworten auf die
Frage: „Kann, soll und will man große Mengen an CO, im geologischen
Untergrund speichern?“ Eine drastische Reduzierung des Kohlendioxid-Aus-
stoßes reiche offenbar nicht aus, um das Klimaziel zu erreichen, sondern es müsse
auch aus der Atmosphäre herausgenommen werden. Die Abscheidung von CO,
bei Prozessen in CO,-intensiven Industrien (Stahl, Chemie, Zement, Stromer-
zeugung) und die Lagerung des CO, im geologischen Untergrund (in ca. 800 Me-
ter Tiefe) erlaube - so der Vortragende - die Dekarbonisierung von Industrien
mit geringen Kosten, die Produktion von billigem Wasserstoff mit geringen CO,
Emissionen und die Erzeugung von netzstabilisierender Energie mit geringen CO,
Emissionen. Die CO,-Lagerung eröffne die Möglichkeit negativer Emissionen in
Kombination mit der Nutzung von Biomasse oder dem Entzug von CO, direkt
aus der Luft. Dem stünden jedoch Zweifel gegenüber, nämlich ob eine sichere
Einlagerung möglich sei, welche Risiken damit verbunden sind und ob die Entfer-
nung von CO, und dessen Speicherung überhaupt notwendig seien. Der Vortrag
beleuchtete Stand, Chancen und Risiken der CO,- Speicherung aus deutscher und
globaler Sicht.
Thomas Koch konnte am 5. April von Akademie- und AG-Mitglied Antho-
ny Ho für einen Vortrag mit anschließender Diskussion gewonnen werden - Koch
ist Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen am Karlsruher Institut für Technolo-
gie (KIT). In seinem Vortrag sprach er über „Technologiealternativen für ei-
ne emissionsminimierte Mobilität“ und bewertete die Technologieoptionen.
Anthony Ho moderierte die Veranstaltung. Thomas Koch wies in seinem Vortrag
auf die technologiepotentiale Bedeutung einer gesamten Umweltbilanzierung hin,
um ein möglichst umfassendes Bild zu erlangen. Mit dieser Methodik, die auch
eine ganzheitliche Ökobilanz oder Lcbcnszyklusanalyse (Life Cycle Assessment)
berücksichtigt, betrachtete er das Produkt inklusive seiner Produktion, seiner
Nutzung und seines Recyclings. Darüber hinaus erläuterte der Wissenschaftler
die Herausforderungen zur Eliminierung von Treibhausgasen, Partikeln und NOx
für das Klima und die Umwelt unter Berücksichtigung der Gesamtbilanzierung
verschiedener Technologien und der Bedürfnisse der Mobilität der modernen
Gesellschaft. Er legte Gründe für die Fortentwicklung der Verbrennungsmotoren
zusätzlich zur Ausweitung und Weiterentwicklung der E-Mobilität dar. In seinem
Vortrag stellte er die Frage, ob der Fokus der PKW-Debatte nicht viel mehr auf
einen wissenschaftlich haltbaren Entscheidungsprozess und besonders auf die von
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