II. Wissenschaftliche Vorträge
to implement Controls and other technologies at high voltages, the development
of direct-current transmission which can be more efficient than the alternating-
current transmission currently used in most power grids, and the development
of advanced data analytics bascd on machine learning and artificial intelligence,
among many others.
In summary, we are living through a major transformation of one of the most
critical infrastructures supporting the functioning of society, and the above discus-
sion has provided a very brief overview of some of the major issues surrounding
the evolution of the traditional electro-mechanical power grid to a cyber-physical
smart grid.
Maurus Reinkowski
„Die Barbareskenstaaten. Eine historische Annäherung"
Sitzung der Philosophisch-historischen Klasse am 28. Oktober 2022
Freibeuterei und Piraterie gab es lange Jahrhunderte im Mittelmeer, aber die im
16. Jahrhundert entstehenden Barbareskenstaaten stellen eine Besonderheit dar.
Ein Teil der Wirtschaftskraft von Algier, Tripoli und Tunis (von den späteren Staa-
ten Algerien, Libyen und Tunesien lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht spre-
chen) basierte auf dem Korsarentum; zudem verband sie alle ihr Status, an das
Osmanische Reich angebunden zu sein.
Die Barbareskenstaaten wurden von einer aus dem östlichen Mittelmeer im-
portierten und aus „Renegaten“ rekrutierten Miliz regiert. Was waren diese En-
titäten: Republiken, Autokratien, Fürstentümer, Freibeuterstützpunkte oder von
der jeweiligen militärischen Elite dominierte Oligarchien? In der Historiographie
hat sich der neutrale Begriff der „maghrebinischen Regentschaften“ durchgesetzt,
der den großen Vorteil besitzt, den Charakter dieser Herrschaftsgebilde nicht von
vornherein festzulegen.
Wie kam es zur Entstehung dieser Regentschaften? Spanien war um die Wen-
de vom 15. zum 16. Jahrhundert auf dem besten Weg, das westliche Mittelmeer
vollständig unter seine Kontrolle zu bringen. Ceuta and Melilla, heutige spanische
Exklaven in Marokko, sind der letzte Rest einer umfassenden spanischen Präsenz
an den atlantischen und mediterranen Küsten Nordafrikas. Ceuta war bereits seit
1415 in portugiesischem, später spanischem Besitz; Melilla wurde 1497 von den
Spaniern erobert. Alle anderen Besitzungen gingen den Spaniern jedoch in den
folgenden Jahrhunderten verloren. Oran, eine Küstenstadt im Westen Algeriens,
räumten die Spanier erst 1792.
Ab den 1510er Jahren begannen die Osmanen selbst Anspruch auf den west-
lichen Mittelmeerraum zu erheben. Mit der Einnahme von Tripolis 1551 und
82
to implement Controls and other technologies at high voltages, the development
of direct-current transmission which can be more efficient than the alternating-
current transmission currently used in most power grids, and the development
of advanced data analytics bascd on machine learning and artificial intelligence,
among many others.
In summary, we are living through a major transformation of one of the most
critical infrastructures supporting the functioning of society, and the above discus-
sion has provided a very brief overview of some of the major issues surrounding
the evolution of the traditional electro-mechanical power grid to a cyber-physical
smart grid.
Maurus Reinkowski
„Die Barbareskenstaaten. Eine historische Annäherung"
Sitzung der Philosophisch-historischen Klasse am 28. Oktober 2022
Freibeuterei und Piraterie gab es lange Jahrhunderte im Mittelmeer, aber die im
16. Jahrhundert entstehenden Barbareskenstaaten stellen eine Besonderheit dar.
Ein Teil der Wirtschaftskraft von Algier, Tripoli und Tunis (von den späteren Staa-
ten Algerien, Libyen und Tunesien lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht spre-
chen) basierte auf dem Korsarentum; zudem verband sie alle ihr Status, an das
Osmanische Reich angebunden zu sein.
Die Barbareskenstaaten wurden von einer aus dem östlichen Mittelmeer im-
portierten und aus „Renegaten“ rekrutierten Miliz regiert. Was waren diese En-
titäten: Republiken, Autokratien, Fürstentümer, Freibeuterstützpunkte oder von
der jeweiligen militärischen Elite dominierte Oligarchien? In der Historiographie
hat sich der neutrale Begriff der „maghrebinischen Regentschaften“ durchgesetzt,
der den großen Vorteil besitzt, den Charakter dieser Herrschaftsgebilde nicht von
vornherein festzulegen.
Wie kam es zur Entstehung dieser Regentschaften? Spanien war um die Wen-
de vom 15. zum 16. Jahrhundert auf dem besten Weg, das westliche Mittelmeer
vollständig unter seine Kontrolle zu bringen. Ceuta and Melilla, heutige spanische
Exklaven in Marokko, sind der letzte Rest einer umfassenden spanischen Präsenz
an den atlantischen und mediterranen Küsten Nordafrikas. Ceuta war bereits seit
1415 in portugiesischem, später spanischem Besitz; Melilla wurde 1497 von den
Spaniern erobert. Alle anderen Besitzungen gingen den Spaniern jedoch in den
folgenden Jahrhunderten verloren. Oran, eine Küstenstadt im Westen Algeriens,
räumten die Spanier erst 1792.
Ab den 1510er Jahren begannen die Osmanen selbst Anspruch auf den west-
lichen Mittelmeerraum zu erheben. Mit der Einnahme von Tripolis 1551 und
82