B. Die Mitglieder
Britta Nestler
Antrittsrede vom 16. Juli 2022
Sehr geehrter Herr Präsident, liebe
Kolleginnen und Kollegen, meine sehr
geehrten Damen und Herren,
es ist mir eine große Ehre und
Freude, als ordentliches Mitglied in
die Heidelberger Akademie der Wis-
senschaften aufgenommen zu sein. Ein
ganz herzliches Dankeschön für diese
Auszeichnung, das damit verbundene
Vertrauen und die Wertschätzung mei-
ner Person und meines Werdegangs.
Gerne möchte ich Ihnen ein paar Ein-
blicke in meinen bisherigen Lebens-
und Schaffensweg geben.
Geboren wurde ich am 08.02.1972
im alten Aachener Klinikum, mitten in
der Kaiserstadt Aachen. Den bekann-
ten fabrikähnlichen Neubau gab es zu
dieser Zeit noch nicht (Baujahr 1985).
Ich wuchs in einem kleinen Vorort von Aachen in Verlautenheide auf und be-
suchte dort die Grundschule. Meine Mutter arbeitete als Chemotechnikerin in der
Physikalischen Chemie der RWTH Aachen und mein Vater war ebenfalls in der
Chemie bei Uniroyal, später Continental AG, in Aachen tätig. Nach der Grund-
schule durfte ich das private Mädchengymnasium St. Ursula in Aachen besuchen.
Dieses lag fünf Minuten zu Fuß entfernt von der Arbeitsstelle meiner Mutter. An
vielen Tagen bin ich nach der Schule an die Uni gegangen. Dort habe ich in den
Räumen der physikalischen Chemie nahe dem Hauptgebäude am Templergraben
meine Hausaufgaben gemacht. Nicht selten gab es für mich auch die Gelegenheit,
Forschenden und Doktoranden bei der Arbeit im Labor zuzuschauen. Es wurden
elektrochemische Versuche durchgeführt. Schon früh war ich von Studierenden
umgeben, hatte Kontakte geknüpft, konnte das Essen in der Mensa kosten und
schnupperte ein wenig in das studentische Leben hinein. Im Nachhinein war es
ein Segen, dass ich auf dem Mädchengymnasium schon in frühen Jahren der Un-
ter- und Mittelstufe Begeisterung für Physik, Mathematik und Chemie entwi-
ckeln konnte. Auch wenn ich dort gerne einmal an Streichen beteiligt war, z. B.
habe ich mich hinter der Tafel versteckt und das Angeschriebene der Lehrkraft
wieder ausgeputzt, ohne dass diese gleich merkte, was los war. In der Freizeit ging
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Britta Nestler
Antrittsrede vom 16. Juli 2022
Sehr geehrter Herr Präsident, liebe
Kolleginnen und Kollegen, meine sehr
geehrten Damen und Herren,
es ist mir eine große Ehre und
Freude, als ordentliches Mitglied in
die Heidelberger Akademie der Wis-
senschaften aufgenommen zu sein. Ein
ganz herzliches Dankeschön für diese
Auszeichnung, das damit verbundene
Vertrauen und die Wertschätzung mei-
ner Person und meines Werdegangs.
Gerne möchte ich Ihnen ein paar Ein-
blicke in meinen bisherigen Lebens-
und Schaffensweg geben.
Geboren wurde ich am 08.02.1972
im alten Aachener Klinikum, mitten in
der Kaiserstadt Aachen. Den bekann-
ten fabrikähnlichen Neubau gab es zu
dieser Zeit noch nicht (Baujahr 1985).
Ich wuchs in einem kleinen Vorort von Aachen in Verlautenheide auf und be-
suchte dort die Grundschule. Meine Mutter arbeitete als Chemotechnikerin in der
Physikalischen Chemie der RWTH Aachen und mein Vater war ebenfalls in der
Chemie bei Uniroyal, später Continental AG, in Aachen tätig. Nach der Grund-
schule durfte ich das private Mädchengymnasium St. Ursula in Aachen besuchen.
Dieses lag fünf Minuten zu Fuß entfernt von der Arbeitsstelle meiner Mutter. An
vielen Tagen bin ich nach der Schule an die Uni gegangen. Dort habe ich in den
Räumen der physikalischen Chemie nahe dem Hauptgebäude am Templergraben
meine Hausaufgaben gemacht. Nicht selten gab es für mich auch die Gelegenheit,
Forschenden und Doktoranden bei der Arbeit im Labor zuzuschauen. Es wurden
elektrochemische Versuche durchgeführt. Schon früh war ich von Studierenden
umgeben, hatte Kontakte geknüpft, konnte das Essen in der Mensa kosten und
schnupperte ein wenig in das studentische Leben hinein. Im Nachhinein war es
ein Segen, dass ich auf dem Mädchengymnasium schon in frühen Jahren der Un-
ter- und Mittelstufe Begeisterung für Physik, Mathematik und Chemie entwi-
ckeln konnte. Auch wenn ich dort gerne einmal an Streichen beteiligt war, z. B.
habe ich mich hinter der Tafel versteckt und das Angeschriebene der Lehrkraft
wieder ausgeputzt, ohne dass diese gleich merkte, was los war. In der Freizeit ging
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