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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2022 — 2023

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A. Das akademische Jahr 2022
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III. Veranstaltungen
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Mitarbeitervortragsreihe „Wir forschen. Für Sie“
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Kockelmann, Holger: Zwischen Tempel und Tierfriedhof: altägyptische Krokodilgötter-Kulte$dMitarbeitervortrag von Prof. Dr. Holger Kockelmann am 1. Juni 2022
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Donnay, Karsten: Fake News: Erkennung und Offenlegung von verzerrter Medienberichterstattung : Mitarbeitervortrag von Prof. Dr. Karsten Donnay am 22. Juni 2022
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https://doi.org/10.11588/diglit.67410#0111
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Fake News

Im Wesen und Kult des Sobek stehen Aspekte im Vordergrund, die mit seiner
ganz spezifischen und urtümlichen Verbindung zum Wasser zu tun haben; alle we-
sentlichen theologischen Eigenheiten des Gottes ergeben sich daraus. Zuallererst
ist Sobek als Krokodil, das wenigstens zeitweise tief im Wasser lebt und daraus auf-
taucht wie das Land aus der Urflut bei der Entstehung der Welt, ein Schöpfergott.
Weiterhin ist er ein Sinnbild für Fruchtbarkeit und Regeneration, insbesondere
als Bringer der Nilflut. Ab dem Mittleren Reich kann man eine Ausdifferenzie-
rung und Anreicherung im Wesen des Sobek feststellen, die sich vor allem in einer
Annäherung an die Götter Horus und Re äußert sowie in einer Angleichung an
Osiris. Die synkretistischen Verbindungen mit dem Himmels- und Sonnengott
einerseits und mit dem unterweltlichen Osiris andererseits sind die Pole eines Er-
neuerungszyklus des Gottes, der kultisch am Tempel inszeniert worden zu sein
scheint. Dabei wurden offenbar mumifizierte Krokodile als Vertreter der jenseitig-
osirianischen Sphäre mit der Tempelstatue als Verkörperung der solaren Himmels-
form des Gottes zusammengebracht, so wie sich nach einem zentralen Motiv der
ägyptischen Religion Re und Osiris während der Nachtfahrt der Sonne vereinen.
Aus dieser Zusammenführung von (Sobek-)Re- und (Sobek-)Osiris-Komponen-
te resultiert ein Neuaufleben, eine Erneuerung der beiden Gottheiten und damit
auch des gesamten kosmischen Kreislaufes der Sonne und der Welt.
Prof. Dr. Holger Kockeimann studierte Ägyptologie, Papyrologie und Klassische Archäologie
an den Universitäten Trier, Oxford und Bonn. Von 2010 bis 2020 war er Wissenschaftlicher
Mitarbeiter an der Forschungsstelle „Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens“
(Tübingen); seit 2020 ist er Professor für Ägyptologie an der Universität Leipzig.
„Fake News - Erkennung und Offenlegung von verzerrter
Medienberichterstattung"
Mitarbeitervortrag von Prof. Dr. Karsten Donnay am 22. Juni 2022
Die Art und Weise, in der die Medien über öffentliche Debatten berichten, hat
einen wichtigen Einfluss auf kollektive Entscheidungsfindungsprozesse. Tenden-
ziöse Berichterstattung beeinflusst durch spezifische Wortwahl oder absichtliche
Auslassung bzw. Fehldarstellung die Wahrnehmung von Nachrichten. Im Ext-
remfall präsentieren sogenannte Fake News gänzlich falsche Informationen, um
die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Vielfältige Berichterstattung ist jedoch
eine wichtige Voraussetzung für kollektive Entscheidungsfindung und systema-
tisch verzerrte Informationen können, falls sie von Lesern nicht als solche erkannt
werden, die Konsensfindung und Entscheidungen zu wichtigen gesellschaftlichen
Themen empfindlich stören.

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