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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2022 — 2023

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A. Das akademische Jahr 2022
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III. Veranstaltungen
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Zimmermann, Bernhard: The ,future of the past‘: why Classical Studies still matter : Gemeinsame internationale Tagung der Akademie von Athen und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in Athen vom 23. bis 25. November 2022
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https://doi.org/10.11588/diglit.67410#0172
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III. Veranstaltungen

FAZ vom 10. März 2021 (Forschung und Lehre, S. 4; vgl. auch J. Grethlein, FAZ
vom 4.1.2023 - Forschung und Lehre, S. 4), dass dies nicht nur Ausdruck eines
gesellschaftspolitischen Programms sei, sondern eines völlig neuen Wissenschafts-
verständnisses. ,)Vissenschaft wird weniger als die Produktion von Erkenntnissen
denn als Ausdruck von Identitäten gesehen, durch den sich unterdrückte Minder-
heiten emanzipieren können.“
Die Athener Tagung eröffnete aus verschiedenen altertumswissenschaftli-
chen Perspektiven neue Wege, mit der Kritik offensiv umzugehen. Als besonders
fruchtbar erwies sich der Dialog zwischen den aus verschiedenen Bildungssys-
temen stammenden Fachvertreterinnen und -Vertretern. Ausgeleuchtet wurden
nicht nur die historischen Entwicklungen, die zur Kritik an der Beschäftigung
mit der Antike führten. Zur Sprache kamen auch didaktische Fragen, die mit der
Lektüre griechischer und römischer Autoren verbunden sind, vorgestellt wurden
neue Methoden und Synergien, die sich aus fächerübergreifender Zusammenar-
beit ergeben, vor allem jedoch wurde der Erkenntniswert, der sich aus der antiken
Literatur ergeben kann, exemplarisch vorgeführt. Margalit Finkeiberg (Tel Aviv)
bringt dies in ihrem Vortrag „Julian’s School Law, Cultural Capital, and the Study
of Classics“ provozierend zum Ausdruck (zitiert aus den Abstracts des Programms,
S. 13): „A Capital, even a cultural one, is not a thing to be thrown away. On the
other hand, whether we like it or not, we should be prepared to readings of ancient
texts that may significantly differ from the messages with which these texts were
originally informed. It seems, however, that only in virtue of such anachronistic
readings would these texts be made relevant to modern audiences and thus pre-
vented from becoming antiquarian objects with no meaningful connection to the
world of the living. Accordingly, the classicists should be open to the spectrum of
temporary reception of Greece and Rome - without, at the same time, losing their
core identity as bearers of in-depth knowledge about classical antiquity.“
Die von den Referentinnen und Referenten stammenden Zusammen-
fassungen vermitteln einen Eindruck der Themenvielfalt der Tagung. Sie sind
nachzulesen unter: www.komfrag.uni-freiburg.de/dateien/the-22future-of-the-
past22-athen-23.26.11.2022.pdf
Eine Videoaufzeichnung der gesamten Tagung findet sich unter: www.acade-
myofathens.gr/en/conferences/futureofthepast
Bernhard Zimmermann

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