C. Die Forschungsvorhaben
poetisch motiviert und hat sich gegenüber vorübergehend auch nicht etablieren kön-
nen. Sie zeigt jedoch an einem mikroskopischen Beispiel, wie Goethe scheinbar
nur sprachspielerisch, im Vorübergehen, neue Wörter erfindet, die durchaus einen
poetischen Mehrwert haben: Denn vorübergänglich akzentuiert den prozessualen
Aspekt des sich wie das Wort selbst längenden, in Silben schreitenden Vorüberge-
hens ungleich mehr als das eher sachlich-nüchterne vorübergehend.
Strategieplanung und Veröffentlichungen
Die Arbeitsstellenleitung war vor allem in der ersten Hälfte des Jahres beschäftigt
mit der Strategieplanung (Personalplanung, Zeitplanung, Organisationsplanung)
für die Schlussphase und einen zu erstellenden Verlängerungsantrag. Dies geschah
in intensiver Zusammenarbeit mit den Leiterinnen der anderen Arbeitsstellen in
regelmäßigen ZOOM-Konferenzen. Am 24. Januar und am 25. November fanden
Sitzungen der Interakademischen Kommission statt, die sich hauptsächlich mit der
Weichenstellung für einen erfolgreichen Projektabschluss beschäftigten. In einer
Besprechung mit dem Kohlhammer Verlag am 3. August wurde die in der End-
phase anstehende, notwendige Beschleunigung des bisherigen Druckrhythmus
thematisiert. Der Verlag hat dabei seine Zusammenarbeit bis zum vollständigen
Abschluss des Goethe-Wörterbuchs zugesichert.
Die Arbeitsstellenleitung hat zudem zwei Aufsätze verfasst, die beide die Ge-
schichte des Goethe-Wörterbuchs aufarbeiten sowie seine vielfältigen Verwen-
dungsmöglichkeiten aufzeigen. Beide Publikationen sollen in der Schlussphase
dazu dienen, das Goethe-Wörterbuch in Öffentlichkeit wie in Forschung weiter
bekannt zu machen und seiner zukünftigen Nutzung vorzuarbeiten.
Der gemeinsame Aufsatz von Martina Eicheldinger, Undine Kramer und Elke
Dreisbach trägt den Titel „Von der Wörterbuchidee zur Wörterbuchwirklichkeit“
und wird 2023 in der Zeitschrift für Germanistik erscheinen. Er stellt umfassend und
in verschiedene Phasen gegliedert die siebzigjährige Geschichte des Goethe-Wör-
terbuchs vor und bezieht dabei auch bisher nicht publizierte Dokumente aus den
Archiven der Arbeitsstellen ein. So wird u. a. gezeigt, dass während der Zeit der
deutschen Teilung sehr aktive Versuche politischer Einflussnahme auf die Struktur
des Goethe-Wörterbuchs unternommen wurden. Erstmals wird auch die seit den
60er Jahren kontinuierlich nachweisbare Pionierrolle des Goethe-Wörterbuchs bei
dem Einsatz von EDV in den Geisteswissenschaften beleuchtet.
Ein von Jutta Heinz verfasster Aufsatz mit dem Titel „Facetten eines unter-
schätzten Mehrzweck-Instruments, oder: Wozu ein Goethe-Wörterbuch?“ er-
scheint im Goethe-Jahrbuch 139 (2023). Er akzentuiert am Goethe-Wörterbuch
exemplarisch den Nutzen geisteswissenschaftlicher Langzeitprojekte für das kul-
turelle Erbe in verschiedener Hinsicht: als Entwicklungsmotor für die Lexikogra-
phie als Disziplin; als Vademecum für die Goethe-Forschung, sowohl im Blick
260
poetisch motiviert und hat sich gegenüber vorübergehend auch nicht etablieren kön-
nen. Sie zeigt jedoch an einem mikroskopischen Beispiel, wie Goethe scheinbar
nur sprachspielerisch, im Vorübergehen, neue Wörter erfindet, die durchaus einen
poetischen Mehrwert haben: Denn vorübergänglich akzentuiert den prozessualen
Aspekt des sich wie das Wort selbst längenden, in Silben schreitenden Vorüberge-
hens ungleich mehr als das eher sachlich-nüchterne vorübergehend.
Strategieplanung und Veröffentlichungen
Die Arbeitsstellenleitung war vor allem in der ersten Hälfte des Jahres beschäftigt
mit der Strategieplanung (Personalplanung, Zeitplanung, Organisationsplanung)
für die Schlussphase und einen zu erstellenden Verlängerungsantrag. Dies geschah
in intensiver Zusammenarbeit mit den Leiterinnen der anderen Arbeitsstellen in
regelmäßigen ZOOM-Konferenzen. Am 24. Januar und am 25. November fanden
Sitzungen der Interakademischen Kommission statt, die sich hauptsächlich mit der
Weichenstellung für einen erfolgreichen Projektabschluss beschäftigten. In einer
Besprechung mit dem Kohlhammer Verlag am 3. August wurde die in der End-
phase anstehende, notwendige Beschleunigung des bisherigen Druckrhythmus
thematisiert. Der Verlag hat dabei seine Zusammenarbeit bis zum vollständigen
Abschluss des Goethe-Wörterbuchs zugesichert.
Die Arbeitsstellenleitung hat zudem zwei Aufsätze verfasst, die beide die Ge-
schichte des Goethe-Wörterbuchs aufarbeiten sowie seine vielfältigen Verwen-
dungsmöglichkeiten aufzeigen. Beide Publikationen sollen in der Schlussphase
dazu dienen, das Goethe-Wörterbuch in Öffentlichkeit wie in Forschung weiter
bekannt zu machen und seiner zukünftigen Nutzung vorzuarbeiten.
Der gemeinsame Aufsatz von Martina Eicheldinger, Undine Kramer und Elke
Dreisbach trägt den Titel „Von der Wörterbuchidee zur Wörterbuchwirklichkeit“
und wird 2023 in der Zeitschrift für Germanistik erscheinen. Er stellt umfassend und
in verschiedene Phasen gegliedert die siebzigjährige Geschichte des Goethe-Wör-
terbuchs vor und bezieht dabei auch bisher nicht publizierte Dokumente aus den
Archiven der Arbeitsstellen ein. So wird u. a. gezeigt, dass während der Zeit der
deutschen Teilung sehr aktive Versuche politischer Einflussnahme auf die Struktur
des Goethe-Wörterbuchs unternommen wurden. Erstmals wird auch die seit den
60er Jahren kontinuierlich nachweisbare Pionierrolle des Goethe-Wörterbuchs bei
dem Einsatz von EDV in den Geisteswissenschaften beleuchtet.
Ein von Jutta Heinz verfasster Aufsatz mit dem Titel „Facetten eines unter-
schätzten Mehrzweck-Instruments, oder: Wozu ein Goethe-Wörterbuch?“ er-
scheint im Goethe-Jahrbuch 139 (2023). Er akzentuiert am Goethe-Wörterbuch
exemplarisch den Nutzen geisteswissenschaftlicher Langzeitprojekte für das kul-
turelle Erbe in verschiedener Hinsicht: als Entwicklungsmotor für die Lexikogra-
phie als Disziplin; als Vademecum für die Goethe-Forschung, sowohl im Blick
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