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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2022 — 2023

DOI Kapitel:
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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III. Das WIN-Kolleg der Jungen Akademie | HAdW
DOI Kapitel:
Achter Forschungsschwerpunkt: „Stabilität und Instabilität von Zuständen – Schlüssel zum Verständnis von Umbrüchen, Wendepunkten und Übergangsphasen“
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https://doi.org/10.11588/diglit.67410#0407
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7. Stabilizing and destabilizing processes of change (WIN-Programm)

Allgemeine Zielsetzung des Projekts
Veränderungsprozesse sind ein zentrales Phänomen in verschiedenen Wissen-
schaftsdisziplinen, wie etwa der Physik, der Biologie oder der Betriebswirtschafts-
lehre. Oftmals entwickeln sich diese Prozesse in Trajektorien. Beispielsweise setzt
sich ein Spielzeugauto aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten in Bewegung,
wenn wir es auf eine abfallende Holzbahn setzen, bis es auf der unteren Plattform
angekommen ist. Die Holzbahn fungiert hierbei als eine Trajektorie, die die Be-
wegung des Spielzeugautos in der Bahn stabilisiert. Allerdings kann es unter be-
stimmten Umständen auch zu einer Destabilisierung kommen, sodass das Spiel-
zeugauto aus der Holzbahn entgleist oder sich verkeilt. Ähnliche Mechanismen
finden wir in vielen Veränderungsprozessen, jedoch unterliegen diese oftmals ei-
ner höheren Komplexität als im Beispiel des Spielzeugautos.
Ziel des Projekts „Stabilizing and destabilizing processes of change“ ist es da-
her, neue Einsichten in stabilisierende und destabilisierende Mechanismen von
Veränderungsprozessen zu gewinnen. Hierfür baut das interdisziplinäre Projekt
auf zwei verschiedenen Fallstudien aus den Lebenswissenschaften und der Be-
triebswirtschaftslehre auf. Während wir in unserem letzten Jahresbericht die Fort-
schritte in diesen disziplinären Fallstudien beschrieben haben, widmen wir diesen
Jahresbericht der interdisziplinären Synthese unserer Erkenntnisse.
Verätiderungsprozesse im interdisziplinären Kontext
Im Verlauf des Projekts stellte sich heraus, dass wir für ein besseres Verständnis von
,Change‘ zunächst eruieren mussten, in welchen wissenschaftlichen Disziplinen
diese Thematik eine Rolle spielt. Das resultierende Papier befindet sich bereits in
einem fortgeschrittenen Stadium und soll im kommenden Jahr bei einer wissen-
schaftlichen Zeitschrift eingereicht werden.
Um ein besseres Verständnis dafür zu erlangen, welche wissenschaftlichen
Communities sich mit dem Thema ,Change4 beschäftigen, haben wir zunächst ei-
ne bibliometrische Analyse der Literatur durchgeführt. Hierfür identifizierten wir
zunächst 3188 Artikel in der Datenbank Web of Science, die den Begriff,Change4 im
Titel oder in den Schlüsselwörtern beinhalteten und die zwischen den Jahren 2015
und 2020 publiziert wurden. Wir nutzten dann eine Kozitationsanalyse, um Grup-
pen von Publikationen zu identifizieren, die als wissenschaftliche Communities
interpretiert werden können. Bei einer Kozitationsanalyse (und spezifischer der
von uns eingesetzten ,bibliometrischen Kopplung4) wird anhand einer Software
analysiert, welche Publikationen gemeinsame Referenzen zitieren. Publikationen,
die eine Mehrzahl gemeinsamer Referenzen aufweisen, werden als Gruppe (bzw.
Cluster) interpretiert. Anschließend identifizierten wir die häufigsten Schlüssel-
begriffe in jedem Cluster, um daraus eine inhaltliche Orientierung des jeweiligen
Clusters abzuleiten. Abbildung 1 zeigt die grafische Aufarbeitung der Analyse.

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