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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2022 — 2023

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D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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https://doi.org/10.11588/diglit.67410#0423
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V. WIN-Konferenzen der Jungen Akademie | HAdW
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften fördert seit mehr als zehn Jahren
herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Baden-Würt-
temberg durch finanzielle Unterstützung und wissenschaftliche Beratung bei der
Ausrichtung von Konferenzen. Ziel ist es, jungen Forschenden die Möglichkeit
zu geben, in eigener Verantwortung und voller Unabhängigkeit internationale, in-
terdisziplinäre wissenschaftliche Konferenzen auszurichten. Die Akademie stellt
hierfür finanzielle Mittel zur Verfügung, unterstützt bei der Organisation und bie-
tet auch wissenschaftlichen Rat an. Die Konferenzen sollen, dem Selbstverständ-
nis der Akademie entsprechend, dem wissenschaftlichen Gespräch über Fachgren-
zen hinweg dienen und müssen deshalb thematisch interdisziplinär ausgerichtet
sein.
7. Historische Modellierung von Biodiversitätsschwund: eine
Neubewertung der europäischen Imperiumsgeschichte
WIN-Konferenz am 15. und 16. Juni 2022
Veranstalter: Dr. Javier Francisco1
1 DFG Graduiertenkolleg „Imperien“, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Die Klima- und Biodiversitätskatastrophen sind seit einigen Jahren nicht mehr
abstrakte Debatten, bei denen düstere Zukunftsszenarien gezeichnet werden, son-
dern sind bei uns in Europa und Deutschland angekommen. 2022 war der heißeste
europäische Sommer seit Wetteraufzeichnungen. Extreme Dürre und Waldbrände
stellten nicht nur die Umwelt auf die Probe, sondern auch unsere Landwirtschaft,
Transportwege, Energieversorgung, Zugang zu Trinkwasser und unsere Gesund-
heit (geschätzte 100.000 Todesfälle werden europaweit in Verbindung mit der Hitze
gebracht). Vermutlich erinnern sich noch viele an die Wälder in Deutschland, die
im August wie im Spätherbst aussahen, oder an die gelben, verdorrten Felder.
So ist diese Klimakatastrophe untrennbar mit dem rapiden Artensterben welt-
weit verknüpft. Hierzu stellte Prof. Dr. Johan Rockström vom Potsdamer Institut
für Klimaforschung bei einem Interview jüngst fest: „Even if we phase out all oil,
coal & gas by 2050, we still fail on holding the well-below 2°C limit, if we do not
get nature back within safe planetary boundaries“ (TIME Interview vom 21. Sep-
tember 2022). Gemäß dem IPBES Bericht von 2019 wird die Menschheit aktuell
Zeuge des größten Massensterbens ihrer Geschichte - vergleichbar mit dem Ende
der Dinosaurier vor rund 65 Millionen Jahren. Tatsächlich wird dieser Sachverhalt
von Messungen zu den planetaren Grenzen bestätigt: Der Artenschwund, der die

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