Annette Gerok-Reiter
autonom / heteronom verbundene Vorstellung einer starren Dichotomie zuguns-
ten einer flexiblen, skalierbaren Dynamik von Relationen und Rückkopplungen
aufzulösen. Ebcndies erscheint für eine differenzierte und adäquate Beschreibung
gerade vormoderner ästhetischer Phänomene in ihrer vielfältigen lebensweltlichen
Eingelassenheit zentral.
technisch-artistische
Eigenlogik
Form- und Gestaltungswissen
(z. B. Materialien,
Gattungen, Traditionen)
pragmatisch-historische
Alltagslogik
Funktion
(z. B. Adressaten, gesellschaftl.
Kontexte, soziale Praxis)
Das praxeologische Modell einer Anderen Ästhetik
Ausgehend von den Potentialen und Ressourcen vormoderner ästhetischer
Akte und Artefakte setzt sich der Sonderforschungsbereich das Ziel, die kulturhis-
torische und gesellschaftliche Relevanz des Ästhetischen aus neuer Perspektive zu
begründen. Verfolgt wird dieses programmatische Anliegen über drei Aufgabenfel-
der: (1) So geht es zum einen darum, das innovative praxeologische Modell einer
Anderen Ästhetik als Forschungskonzept interdisziplinär zu erproben, auszudiffe-
renzieren und in der Vormoderneforschung als Erschließungs- bzw. Analyseinst-
rumentarium zu etablieren. Von dieser methodisch gesicherten Basis aus soll die
heuristische Validität des Modells auch in Hinblick auf kulturelle Transfer- und
Transformationsprozesse avisiert werden. (2) Darüber hinaus sollen Leitaspekte
einer Anderen Ästhetik konturiert werden. Diese sind als maßgebliche ,Koordinaten4
einer Anderen Ästhetik in Bezug auf die europäische Vormoderne zu identifizieren:
,Koordinaten4, die keineswegs für alle untersuchten Zeiten und Regionen glei-
chermaßen diskurs- und / oder praxisbestimmende Bedeutung gewonnen haben
müssen, jedoch eine hohe produktive Kraft und Ausstrahlung im Rahmen kul-
turhistorisch wirksamer Interaktionsfelder mittlerer Reichweite entwickelten. (3)
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autonom / heteronom verbundene Vorstellung einer starren Dichotomie zuguns-
ten einer flexiblen, skalierbaren Dynamik von Relationen und Rückkopplungen
aufzulösen. Ebcndies erscheint für eine differenzierte und adäquate Beschreibung
gerade vormoderner ästhetischer Phänomene in ihrer vielfältigen lebensweltlichen
Eingelassenheit zentral.
technisch-artistische
Eigenlogik
Form- und Gestaltungswissen
(z. B. Materialien,
Gattungen, Traditionen)
pragmatisch-historische
Alltagslogik
Funktion
(z. B. Adressaten, gesellschaftl.
Kontexte, soziale Praxis)
Das praxeologische Modell einer Anderen Ästhetik
Ausgehend von den Potentialen und Ressourcen vormoderner ästhetischer
Akte und Artefakte setzt sich der Sonderforschungsbereich das Ziel, die kulturhis-
torische und gesellschaftliche Relevanz des Ästhetischen aus neuer Perspektive zu
begründen. Verfolgt wird dieses programmatische Anliegen über drei Aufgabenfel-
der: (1) So geht es zum einen darum, das innovative praxeologische Modell einer
Anderen Ästhetik als Forschungskonzept interdisziplinär zu erproben, auszudiffe-
renzieren und in der Vormoderneforschung als Erschließungs- bzw. Analyseinst-
rumentarium zu etablieren. Von dieser methodisch gesicherten Basis aus soll die
heuristische Validität des Modells auch in Hinblick auf kulturelle Transfer- und
Transformationsprozesse avisiert werden. (2) Darüber hinaus sollen Leitaspekte
einer Anderen Ästhetik konturiert werden. Diese sind als maßgebliche ,Koordinaten4
einer Anderen Ästhetik in Bezug auf die europäische Vormoderne zu identifizieren:
,Koordinaten4, die keineswegs für alle untersuchten Zeiten und Regionen glei-
chermaßen diskurs- und / oder praxisbestimmende Bedeutung gewonnen haben
müssen, jedoch eine hohe produktive Kraft und Ausstrahlung im Rahmen kul-
turhistorisch wirksamer Interaktionsfelder mittlerer Reichweite entwickelten. (3)
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