III. Veranstaltungen
jeder einzelnen Person zu leistenden Maßnahmen wie alternativen Lösungen der
Massenmobilität gerichtet werden sollte, anstatt auf „E-Mobilität versus Verbren-
ner“ zu verharren. Resümierend regte Thomas Koch einen ausgewogenen Mix an
Technologien an, welche in Zukunft die individuelle Mobilität je nach Kunden-
präferenz befriedigen sollten.
Am 21. Mai wurde die Reihe mit dem von Barbara Mittler organisierten
Workshop „CREATIO — Vom Ende als Anfang: Globale und interdiszipli-
näre Perspektiven“ fortgeführt. In der gemeinsam mit der Jungen Kantorei or-
ganisierten Veranstaltung wurde die Frage von Zerstörung und (Neu-)Schöpfung
aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven beleuchtet und — im Austausch
mit künstlerischen Vorlagen und den Ideen junger Menschen (in Zusammenarbeit
mit Frankfurter und Heidelberger Schulen und Kirchengemeinden sowie „Fridays
for Future“) — weiterentwickelt. Vor dem Hintergrund weltumspannender Um-
brüche, Wahrnehmungen von globalen Krisen und machtpolitischen Verschie-
bungen untersucht das BMBF-gefördcrte Verbundkolleg „Worldmaking from a
Global Perspective: A Dialogue with China” bestehende Vorstellungen von „Welt“
und fragt, wie „Welten“ eigentlich erzeugt und verändert werden. Die Heidel-
berger Sektion des Kollegs (geleitet von Barbara Mittler) beschäftigt sich speziell
damit, wie Katastrophen langfristig wirksame, epochale Veränderungen von Le-
benswelten zeitigen können und wie in solchen Umbruchperioden unterschied-
liche Welt-Narrative entstehen. Es betrachtet also Katastrophen als apokalyptische
Katalysatoren, die den Planeten Erde als Lebenswelt bedrohen und gleichzeitig
Anfangspunkt für radikale Metamorphosen sein können - weil sie jeweils neue
Zeitalter einläuten. Kann man also die Katastrophe als eine Chance, eine Möglich-
keit zum Neuanfang, zum Wiedererstehen, einer anderen Schöpfungsgeschichte
begreifen? Wie kann man sich ein Leben als Teil der Schöpfung vorstellen, wie
kann man die Welt neu (be)schreiben und darin unsere Beziehungen, in denen
wir zueinander und zu unserer Umwelt leben? Der Workshop brachte Wissen-
schaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Musik-, Kunst- und Lite-
raturwissenschaft, den Geowissenschaften und der Theologie zusammen, die aus
unterschiedlichen Fachperspektiven das Zusammen- und Widerspiel der Pole En-
de und Anfang und die Rolle künstlerischer Schaffenskraft in historischen Um-
bruchskonstellationen beleuchteten. Dabei wurden bekannte Werke von Poussin,
Vivaldi, Haydn oder Benn, aber auch unbekanntere Texte, Musiken und Kunst-
werke aus dem europäischen und außereuropäischen Kontext (neu) entdeckt und
zentrale philosophisch-theologische Grundfragen mit Erkenntnissen der Erdwis-
senschaften zusammengedacht.
Mit dem Ägyptologen Joachim Quack, der am 21. Juni zum Thema „Was
tragen ägyptische apokalyptische Texte zur Klimadiskussion bei?“ sprach,
kam erneut ein Geisteswissenschaftler zu Wort. Es gibt einige Texte aus dem Al-
ten Ägypten, die in düsteren Tönen eine dystopische Zukunft ankündigen. Dabei
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jeder einzelnen Person zu leistenden Maßnahmen wie alternativen Lösungen der
Massenmobilität gerichtet werden sollte, anstatt auf „E-Mobilität versus Verbren-
ner“ zu verharren. Resümierend regte Thomas Koch einen ausgewogenen Mix an
Technologien an, welche in Zukunft die individuelle Mobilität je nach Kunden-
präferenz befriedigen sollten.
Am 21. Mai wurde die Reihe mit dem von Barbara Mittler organisierten
Workshop „CREATIO — Vom Ende als Anfang: Globale und interdiszipli-
näre Perspektiven“ fortgeführt. In der gemeinsam mit der Jungen Kantorei or-
ganisierten Veranstaltung wurde die Frage von Zerstörung und (Neu-)Schöpfung
aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven beleuchtet und — im Austausch
mit künstlerischen Vorlagen und den Ideen junger Menschen (in Zusammenarbeit
mit Frankfurter und Heidelberger Schulen und Kirchengemeinden sowie „Fridays
for Future“) — weiterentwickelt. Vor dem Hintergrund weltumspannender Um-
brüche, Wahrnehmungen von globalen Krisen und machtpolitischen Verschie-
bungen untersucht das BMBF-gefördcrte Verbundkolleg „Worldmaking from a
Global Perspective: A Dialogue with China” bestehende Vorstellungen von „Welt“
und fragt, wie „Welten“ eigentlich erzeugt und verändert werden. Die Heidel-
berger Sektion des Kollegs (geleitet von Barbara Mittler) beschäftigt sich speziell
damit, wie Katastrophen langfristig wirksame, epochale Veränderungen von Le-
benswelten zeitigen können und wie in solchen Umbruchperioden unterschied-
liche Welt-Narrative entstehen. Es betrachtet also Katastrophen als apokalyptische
Katalysatoren, die den Planeten Erde als Lebenswelt bedrohen und gleichzeitig
Anfangspunkt für radikale Metamorphosen sein können - weil sie jeweils neue
Zeitalter einläuten. Kann man also die Katastrophe als eine Chance, eine Möglich-
keit zum Neuanfang, zum Wiedererstehen, einer anderen Schöpfungsgeschichte
begreifen? Wie kann man sich ein Leben als Teil der Schöpfung vorstellen, wie
kann man die Welt neu (be)schreiben und darin unsere Beziehungen, in denen
wir zueinander und zu unserer Umwelt leben? Der Workshop brachte Wissen-
schaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Musik-, Kunst- und Lite-
raturwissenschaft, den Geowissenschaften und der Theologie zusammen, die aus
unterschiedlichen Fachperspektiven das Zusammen- und Widerspiel der Pole En-
de und Anfang und die Rolle künstlerischer Schaffenskraft in historischen Um-
bruchskonstellationen beleuchteten. Dabei wurden bekannte Werke von Poussin,
Vivaldi, Haydn oder Benn, aber auch unbekanntere Texte, Musiken und Kunst-
werke aus dem europäischen und außereuropäischen Kontext (neu) entdeckt und
zentrale philosophisch-theologische Grundfragen mit Erkenntnissen der Erdwis-
senschaften zusammengedacht.
Mit dem Ägyptologen Joachim Quack, der am 21. Juni zum Thema „Was
tragen ägyptische apokalyptische Texte zur Klimadiskussion bei?“ sprach,
kam erneut ein Geisteswissenschaftler zu Wort. Es gibt einige Texte aus dem Al-
ten Ägypten, die in düsteren Tönen eine dystopische Zukunft ankündigen. Dabei
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