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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

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C. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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4. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0241
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4. Goethe-Wörterbuch

ihren Anteil an Bearbeitungsstrecke V12 („unbemerkt-Verdienstlichkeit“) pünkt-
lich vorlegen und dementsprechend gleich zum Jahreswechsel mit den Arbeiten
zur Strecke VI. 1 („verdienstlos - versuchen“) beginnen. Darüber hinaus konnte,
nicht zuletzt dank Frau Wegenasts vorausschauender und lückenloser Datenpflege,
die Online-Version von Bd. 6 auf den Weg gebracht werden.
Nachdem Herr Siebert, EDV-Referent der HAdW, bei zwei Besuchen zu Jah-
resbeginn sowohl die neue Hardware installiert als auch, im neuen Betriebssystem,
unsere i. e. S. arbeitsrelevanten Programme und Dateien wieder verfügbar gemacht
hatte, gelang es Mitte Februar Herrn Scheider aus der Berliner Arbeitsstelle, den
angestrebten Standard WINDOWS 10/LibreOffice 6 mitsamt den Makros der ak-
tualisierten Arbeitsoberfläche auf allen Geräten vor Ort zu etablieren, so dass wir
nun endlich ,unverkürzt4 mit unserer Artikelarbeit beginnen konnten.
In der anstehenden Strecke trieb die absprechende Vorsilbe ,Un-‘ weiter
ihr ,Unwesen4; allerdings gab es dazwischen auch Positives, wie etwa die ,Un-
terredung4 Goethes mit Napoleon (Erfurt 1808) sowie die ,unterrichteten4, d. h.
ebenso auf einem Gebiet besonders versierten wie umfassend kultivierten Zeitge-
nossen, ,unverdrossen4 ausgehend auf ein Mehr an Wissen und Verantwortung4.
So vollbringen Einige ,unvergleichliche4 Leistungen, welche die Zeiten und Mo-
den ,unverkümmert4 überdauern. Dennoch: ,unwidersprechlich‘ ist nur Weniges,
besonders in der Wissenschaft; dafür können Frauen ,unwiderstehlich4 sein, das
mit ihnen erlebte Glück leider ,unwiederbringlich4. - ,Unwillkommenes4 erregt
,unwillkürlich4 heftigen ,Unwillen4, ebenso wie selbstgerechte ,Unwissenheit4, die
eines aufgeklärten Bürgers ,unwürdig4 ist. Das ,Urteilen4 bedarf sorgfältiger Abwä-
gung, ein bloßes Tradieren von ,Urworten4 der ,Ururahnen4 reicht nicht hin für
die stets revisionsbedürftige Orientierung in beständig sich ändernden Umstän-
den. - An Verabredungen4 sollten sich alle Beteiligten halten, denn wer solches
,verabsäumt4, wird ,verabscheut4 und ,verachtet4 oder gar - unsanft - verabschie-
det4. Veränderlich4 wie das Wetter sind auch die Chancen, Verdienst4 zu erwerben,
aber es wird dem Goethe-Wörterbuch bis in ferne Zeiten als Verdienstlichkeit4
angerechnet werden, alle die zahlreichen Unterschiede und Nuancierungen der
Wortverwendung bei Goethe (und seinen Zeitgenossen!) dermaßen sorgfältig ana-
lysiert und dokumentiert zu haben - so man es denn lässt, ,unverloren4 bis zum
,Zypressenzweig4!
Am 18.4. verschaffte sich Prof Thierry Declerck (vom Language Technology
Lab beim Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrü-
cken) einen persönlichen Eindruck vom funktionierenden Nebeneinander älterer
(handschriftliche Karteikarten) und neuester (durchdigitalisierter) Techniken lexi-
kographischer Arbeit.
Am 26. 6. dann hatten wir die Germanistin und Autorin Bella Bender zu Gast,
die sich für eine metalexikographische Bestandsaufnahme über das Goethe-Wör-
terbuch informieren ließ. Ebenfalls im Juni nahm Frau Frys an der 10. Internati-

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