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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

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C. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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19. Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550–1620)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0329
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19. Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit

der Kritik geriet. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Württemberger Bedenken
gegen den von Kurfürst Friedrich III. betriebenen Übergang der Kurpfalz zum
Reformiertentum Anfang der sechziger Jahre. Nicht nur die Theologen Brenz
und Jakob Andreae reagieren alarmiert angesichts der als bedrohlich empfunde-
nen Entwicklungen in der benachbarten Kurpfalz. Im Zuge eines Besuches im
französischen Nationalarchiv im August gelang es, den vollständigen Text eines
bisher nur bruchstückhaft bekannten Briefes Herzog Christophs an Brenz vom
Februar 1563 zu ermitteln, so dass auch dieser in den ersten Editionsband aufge-
nommen werden konnte: Er zeugt von der Bestürzung Christophs über den gera-
de erschienenen Heidelberger Katechismus und dokumentiert die ersten Versuche
des württembergischen Herzogs, in einer mit Herzog Wolfgang von Pfalz-Zwei-
brücken und Markgraf Karl II. von Baden-Durlach konzertierten Aktion dessen
Verbreitung zu unterbinden. Eine zentrale Rolle spielen auch Briefe Jakob And-
reaes, der zum engsten Berater des Herzogs und zum unermüdlichen Förderer
der innerlutherischen Einheit wird. Bald wirkt er auch außerhalb Württembergs
in Sachsen, Hessen, Braunschweig und darüber hinaus. Durch die abgedruckten
Briefe erscheint Andreae in seinen Konkordienbemühungen der Jahre 1568—1570
als unermüdlicher und versierter Verhandlet und Propagator seiner Idee eines lu-
therischen Minimalkonsenses. Auch die erheblichen Widerstände, mit denen er zu
kämpfen hatte, werden sichtbar. Die in unserem Band zum Abdruck kommenden
Briefe bezeugen die überregionale, ja internationale Reichweite des württember-
gischen Luthertums nach der Jahrhundertmitte. Auch jenseits der Theologie- und
Reichsgeschichte hinaus kulturgeschichtlich relevante Texte werden geboten. So
wird der Briefwechsel, den Brenz mit dem Arzt Johann Weyer über den Umgang
mit Hexen geführt hat, wiedergegeben.
Die Arbeiten an der Edition der Texte waren wie vorgesehen Anfang Ok-
tober abgeschlossen. Eine gewisse Verzögerung der Publikation ergab sich durch
komplizierte Verlagsverhandlungen. Die für das Forschungsvorhaben Verantwort-
lichen mussten einerseits darauf achten, in einem fachlich relevanten Verlag oder
einer angesehenen Reihe zu publizieren, um eine ausreichende Wahrnehmung zu
gewährleisten. Anderseits kann nicht darauf verzichtet werden, die edierten Texte
in der Datenbank zügig und kostenfrei der Forschung zur Verfügung zu stellen,
da die edierten Briefe die wichtigsten und für das Thema Konfessionalisierung
und Säkularisierung besonders einschlägigen Texte sind. Es wurde mit der seit
Jahrzehnten bewährten und renommierten Reihe „Quellen und Forschungen zur
Reformationsgeschichte“, die im Gütersloher Verlagshaus erscheint, eine Reihe
gefunden, die die unmittelbare Freigabe ermöglicht (ohne hohe Zusatzkosten).
Teil der Lösung ist, dass die Forschungsstelle selbst für die Erstellung der Druck-
vorlage aus den nach dem TEI-P5-Standard erarbeiteten XML-Dokumente ver-
antwortlich ist. Die Anfertigung erfolgt nun durch eine einschlägige Firma unter
Verantwortung der Forschungsstelle.

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