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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

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D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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II. Das WIN-Kolleg
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Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
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2. Das menschliche Spiegelneuronensystem: Wie erfassen wir, was wir nicht messen können?
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0361
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D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Diese Hypothesen wurden in drei weiteren Experimenten überprüft. Dabei
wurden zwei unabhängige Stichproben erhoben. Bei 80 Probanden wurde eine
fMRT-Messung und bei 80 Probanden wurde eine EEG-Messung durchgeführt
während sie an den Experimenten teilnahmen. Im ersten Experiment wurde die
Relevanz des Stimulus variiert, was einen Effekt auf die Aktivierung in Arealen
des Spiegelneuronensystems sowie eine verstärkte Mu-Suppression zeigen soll-
te. Sollten diese Effekte durch Dopamin vermittelt werden, ist zudem eine Mo-
dulation dieser Aktivierung für unterschiedliche genetische Polymorphismen im
dopaminergen System sowie eine Reproduktion dieser Effekte bei dopaminerger
Modulation der simulierten Zellnetzwerke zu erwarten. In zwei weiteren Experi-
menten wurde mithilfe einer Adaptationsaufgabe untersucht, ob das Spiegelneu-
ronensystem zwischen verschiedenen Emotionen sowie zwischen der Ausführung
und dem Betrachten von Emotionen unterscheidet. Hierbei zeigt sich, dass das
Spiegelneuronensystem zwischen Emotionen unterscheidet und dass die Aktivie-
rung im Spiegelneuronensystem stärker in Reaktion auf einen negativen emotio-
nalen, als auf einen positiven emotionalen Ausdruck ist. Dies weist auf eine bislang
nicht dargestellte Funktion des Spiegelneuronensystem hin, die Salienz der emoti-
onalen Information zu kodieren (Schmidt et al., in Revision), und legt somit einen
Einfluss motivationaler Faktoren auf die Aktivierung des Spiegelneuronensystems
nahe.
Fazit/Ausblick
Die Experimente beider Förderphasen wurden planmäßig abgeschlossen und die
Publikationen zu zentralen Fragestellungen sind eingereicht. Die notwendigen
Folgearbeiten sowie die Anfertigung der ausstehenden Publikationen werden zur-
zeit durch die Kollegiaten und die beiden Doktoranden durchgeführt. Stephanie
Schmidt promoviert basierend auf diesen Daten im Februar 2020 und wird sich im
Anschluss als Postdoc den komplexen Analysen der multimodalen Daten widmen.
Sadjad Sadcghi befindet sich ebenfalls in der Endphase seiner Promotion. Zudem
konnten in den beiden Förderperioden mehrere Abschlussarbeiten vergeben wer-
den, sodass die Studierenden einen Einblick in die Neurobiologie der sozialen
Kognition erhalten konnten. Hervorheben möchten wir, dass Vera Eymann, die
sowohl als studentische Hilfskraft im Projekt tätig war, als auch ihre Bachelorarbeit
darin schrieb, 2017 den Preis für die beste Bachelorarbeit in Psychologie von der
Universität Mannheim erhielt. Auch das Ziel der Erstellung eines mathematischen
Modells der Spiegelneuronenaktivität wurde erreicht. Die pharmakologische Mo-
dulation durch Dopamin sowie die Encodierung verschiedener Emotionen durch
cell assemblies wurden innerhalb des Modells implementiert, die entsprechenden
Analysen sind aktuell noch nicht abgeschlossen.

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