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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

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D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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III. Das Akademie-Kolleg
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„Karrierewege an deutschen Hochschulen – Chancen und Hindernisse“: Vernetzungstreffen der Nachwuchsförderkollegien der Akademienunion
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0404
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D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

„Karrierewege an deutschen Hochschulen - Chancen und Hindernisse"
Vernetzungstreffen der Nachwuchsförderkollegien der Akademienunion
Am 11. und 12. Oktober 2019 fand in Heidelberg das diesjährige Vernetzungstref-
fen der Nachwuchsförderkollegien der deutschen Akademien der Wissenschaften
statt, das in diesem Jahr von den Kollegialen der Heidelberger Akademie organi-
siertwurde. Das Treffen diente dem Austausch über Gemeinsamkeiten und Unter-
schiede zwischen den Jungen Akademien bzw. Nachwuchskollegien der einzelnen
Akademien hinsichtlich der Bewerbungsverfahren, finanzieller Ausstattung und
Verpflichtungen der jungen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und ihrer
Einbindung in die jeweilige „Mutter-Akademie“. Neben diesen eher strukturellen
Aspekten wurde die inhaltliche Arbeit der in Arbeitsgruppen oder Forschungspro-
jekten ganz unterschiedlich organisierten Nachwuchskollegien vorgestellt. Einig
waren sich die Teilnehmer des Treffens, dass die Vernetzung der Nachwuchsor-
ganisationen zukünftig intensiviert werden sollte, u. a. um sich inhaltlich zu For-
schungsthemen auszutauschen, hochschulpolitische Forderungen zu bündeln und
die Jungen Akademien nach außen sichtbarer zu machen.
Am Abend des 11. Oktobers fand eine öffentliche Podiumsdiskussion statt,
die sich den Chancen und Hindernissen von Karrierewegen an deutschen Hoch-
schulen widmete. Den einführenden Impulsreferaten von Cendrese Sadiku (Re-
ferentin für Hochschule und Forschung, GEW Baden-Württemberg), Dr. Sandra
Janßen (Netzwerk für gute Arbeit in der Wissenschaft, Karlsruher Institut für
Technologie) und PD Dr. Markus J. Prutsch (Heidelberger Akademiekolleg;
Europäisches Parlament) folgte eine Diskussion zu folgenden Themen: Wie dis-
kussions- oder reformbedürftig sind derzeitige Qualifikationswege an deutschen
Hochschulen? Wie sinnvoll ist die derzeitige Förderungspolitik im Hinblick auf
die Schaffung wissenschaftlichen Nachwuchses? Wie attraktiv ist die Professur als
Karriereziel - auch im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Karriere und Familie?
Gibt es Alternativen zum Karriereprofil „Professur“ im deutschen Hochschulsys-
tem? Wo liegen disziplinäre Unterschiede hinsichtlich universitärer Karrierewe-
ge in den Natur-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften und wie sehen diese
aus? Das sich im Rahmen der lebhaften Diskussion abzeichnende Gesamtbild der
Hochschulkarrieren in Deutschland fiel dabei durchaus reformbedürftig aus: Pre-
käre Beschäftigungsverhältnisse und eine Geringschätzung der Lehre seien große
Probleme, aber auch die Benachteiligung von Frauen im akademischen Bereich.
Als Ursachen für diese Missstände wurden u.a. ein mangelndes Problembewusst-
sein der Verantwortlichen, eine zunehmende Ökonomisierung des Wissenschafts-
betriebs und ein unverhältnismäßiger Fokus auf Drittmitteleinwerbungen anstelle
angemessener Grundversorgung in der Hochschulfmanzierung sowie ein zu rigo-
roses Festhalten am Lehrstuhlprinzip resümiert.

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