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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

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A. Das akademische Jahr 2019
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II. Wissenschaftliche Vorträge
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Schleich, Wolfgang: Quantentechnologien für Weltraumanwendungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0051
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Wolfgang P. Schleich

Wolfgang P. Schleich
„Quantentechnologien für Weltraumanwendungen"
Gesamtsitzung am 26. Januar 2019
Am 26. November 2008 übersandte der Vortragende an den damaligen Präsiden-
ten der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Prof. Hermann Hahn, eine
Idee für ein Langzeitprojekt der Union der Akademien mit dem Thema Quanten-
technologien. Zu dem damaligen Zeitpunkt ahnte niemand, dass dieses Zwei-Seiten-
Papier weitreichende Konsequenzen haben würde.
Fast genau zehn Jahre später, d.h. am 9. November 2018, gab der Haus-
haltsausschuss des Deutschen Bundestags Mittel für sieben neue Institute des
Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) frei. Drei davon, in Han-
nover, Oberpfaffenhofen und Ulm, widmen sich den Quantentechnologien in der
Raumfahrt und haben im Sommer 2019 ihre Arbeit aufgenommen. In dem Vor-
trag wurden kurz die einzelnen Stationen von der Skizze zur Institutsgründung
beleuchtet, in das Thema der Quantentechnologien eingeführt und abschließend
auf die Forschungsrichtungen des DLR Instituts für Quantentechnologien (DLR-
QT) in Ulm eingegangen.
Unmittelbar nach der Fertigstellung gelangte die Projektskizze Quantentech-
nologien zur Union der Akademien, und die Nationale Akademie der Wissenschaf-
ten Leopoldina fand daran so starkes Interesse, dass sie zusammen mit acatech
- Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und der Union der Deutschen
Akademien der Wissenschaften eine Studie mit dem Titel Perspektiven der Quan-
tentechnologien erstellte. Diese erschien im Juni 2015 und führte zu dem europä-
ischen Quantuni Flagship Projekt und zu dem Rahmenprogramm der deutschen
Bundesregierung Quantentechnologien - von den Grundlagen zum Markt. Inzwischen
nehmen Quantentechnologien eine zentrale Stellung in der Forschungslandschaft
Deutschlands ein.
Die Quantenphysik, die ihre Ursprünge im ersten Viertel des letzten Jahr-
hunderts hat, führte zu vielen Erfindungen, wie z. B. dem Laser, Atomuhren und
der Ortsbestimmung mittels Satelliten (GPS), und hat die gesamte Elektronik,
einschließlich Computer, Internet und Mobilfunk erst möglich gemacht. Diese
Technologien werden als Quantentechnologien der ersten Generation bezeichnet.
Seit Mitte der 90er Jahre wurde jedoch deutlich, dass die Nutzung weiterer
quantenmechanischer Effekte vielfältige neue technische Anwendungen in Aus-
sicht stellt. Im Zentrum der Quantentechnologien der zweiten Generation steht das
Phänomen der Verschränkung von Quantenzuständen. Dieses geht zurück auf ei-
ne Arbeit von Albert Einstein, Boris Podolsky und Nathan Rosen (EPR) aus dem
Jahre 1935 mit dem Titel „Can quantum-mechanical description of physical reality be
considered complete?“.

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