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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

DOI chapter:
A. Das akademische Jahr 2019
DOI chapter:
II. Wissenschaftliche Vorträge
DOI article:
Debatin, Klaus-Michael: Zelltod: Sensitivität und Resistenz in der Tumotherapie
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0059
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Klaus-Michael Debatin

„Hallmarks of Cancer"
Hanahan and Weinberg (Cell 2011):
Krebs ist eine genetische Erkrankung somatischer Zellen verursacht durch Translokation, Mutationen
oder deregulierte Funktion von Genen die Überleben, Wachstum und Zelltod steuern




„Maligne" Eigenschaften von Tumorzellen und ihre mögliche therapeutische Beeinflussung

Abb. 1

„Hypothese zuerst“ oder „Daten zuerst“ geführt. Dahinter verbirgt sich der An-
satz, Hypothesen getrieben die Forschung zu betreiben oder völlig unabhängig
von Hypothesen Genomdaten von Krebserkrankungen zu sammeln, um dann da-
raus Schlüsse zu ziehen. In der Tat hat die Genomforschung auf Grundlage des
„Datensammelns“ in den letzten 10 bis 15 Jahren eindrucksvolle Ergebnisse er-
bracht. So kennen wir über alle Tumorentitäten verteilt die Mutationsrate, also die
Rate genetischer Veränderungen, die von Veränderungen in wenigen Genen bis zu
Veränderungen mit bis zu über 100 Genen allein in einem Tumor reichen können.
Interessanterweise stehen dabei hohe Mutationsraten bei bestimmten Tumorer-
krankungen, z. B. Lungenkrebs, sehr niedrigen Mutationsraten, z. B. bei akuten
Leukämien oder Tumoren im Kindes- und Jugendalter, gegenüber. Durch die
Analyse von genetischen Veränderungen auf Einzelzellebene ist es darüber hinaus
möglich, ganze Tumorentitäten neu zu charakterisieren und so ein molekulares
Profil für eine personalisierte Therapie zu erstellen. Hier zeigt sich aber auch, dass
Tumore gleicher Tumorentität genetisch sehr unterschiedlich sein können und im
gleichen Tumor verschiedene Tumorzellklone vorkommen.
Ziel ist es weiterhin, Signalwege bzw. molekulare Targets zu identifizieren, die
dann gezielt durch neue Medikamente angesteuert werden können. Während es

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