II. Wissenschaftliche Vorträge
das Szenario „Weiter so“. Dem gegenüber steht das Klimaschutz-Szenario, das
eine signifikante Reduktion der Zunahme der Treibhausgase durch eine globale
Energiewende, die verstärkte Nutzung von regenerativen Energiequellen, eine Re-
duktion des Verkehrs, usw. annimmt. Letzteres ist grob kompatibel mit dem jetzt
völkerrechtlich verbindlichen Paris-Abkommen von 2015, das gegenüber dem
vorindustriellen Wert eine maximale mittlere Erwärmung um wesentlich unter
2 °C oder gar 1,5 °C anstrebt.
Klimasimulationen mit beiden Szenarien zeigen drastische Unterschiede in
der Temperaturzunahme und im Wasserkreislauf Bei ,Weiter so“ ist eine Zunah-
me der Temperatur um mindestens 4 Grad, teilweise sogar bis zu 11 Grad über
Land zu erwarten. Auch wesentlich geänderte Niederschlagsverteilungen sind zu
erwarten (IPCC 2007). Studien zur Änderung der Weizenerträge durch diese Tem-
peraturerhöhung zeigen eine kritische Abnahme von 4 %/K (Asseng et al. 2015).
Es wird erwartet, dass es gar nicht zu einer so drastischen Temperaturzunahme
kommen wird, sondern dass die politischen und wirtschaftlichen Systeme schon
vorher zusammenbrechen werden.
Mit dem Klimaschutz-Szenario ist es voraussichtlich noch möglich, die Tem-
peraturerhöhung und die Änderung des Wasserkreislaufs auf ein Maß zu redu-
zieren, dass ein Desaster verhindert wird. Diese Analysen sind die Motivation für
die Fridays for Future (FFF)- und die Scientists for Future (S4F)-Bewegungen,
dass nicht nur das Klimaschutz-Szenario, sondern das 1,5 °C-Ziel erreicht werden
muss (IPCC 2018).
Über Deutschland wurden hochauflösende Klimasimulationen bis zum Jahr
2100 im Rahmen des Regionalen Klimaensemble für Deutschland (ReKliEs-De,
s. https://reklies.hlnug.de) erzeugt. Auch die UHOH war beteiligt und steuerte
wichtige Ensemble-Mitglieder zur Planung des Klimaschutzes an den Landesäm-
tern in Deutschland bei. Bei Weiter so“ wird die Temperatur von heute an nahezu
um 4 Grad bis zum Ende dieses Jahrhunderts ansteigen, der Niederschlag wird
im Sommer signifikant abnehmen und im Winter signifikant zunehmen. Indizes
für extreme Ereignisse zeigen, dass die Intensität und Zunahme der Dürren in
Deutschland sehr gut in das Bild des Klimawandels passen.
Alle diese Ergebnisse demonstrieren, dass so schnell wie möglich eine De-
karbonisierung der Wirtschaft und eine Klimaneutralität erreicht werden müssen.
Letzteres bedeutet die Einschränkung der Emission von Treibhausgasen auf net-
to null unter Berücksichtigung der natürlichen Senken im Erdsystem wie den
Ozeanen und der Biosphäre. Dadurch ergeben sich die Motivation dieser Ver-
anstaltung und die Bedeutung dieses Themas für die HAdW. Das Erreichen der
Klimaneutralität ist in der Tat nötig und das so schnell wie möglich. Gegen-
wärtig wird von den meisten Staaten das Jahr 2050 angestrebt, während FFF und
S4F in etwa das Jahr 2035 anstreben. Das Jahr 2040 scheint daher ein machbarer
Kompromiss zu sein. Ob das Erreichen der Klimaneutralität 2040 auch machbar
90
das Szenario „Weiter so“. Dem gegenüber steht das Klimaschutz-Szenario, das
eine signifikante Reduktion der Zunahme der Treibhausgase durch eine globale
Energiewende, die verstärkte Nutzung von regenerativen Energiequellen, eine Re-
duktion des Verkehrs, usw. annimmt. Letzteres ist grob kompatibel mit dem jetzt
völkerrechtlich verbindlichen Paris-Abkommen von 2015, das gegenüber dem
vorindustriellen Wert eine maximale mittlere Erwärmung um wesentlich unter
2 °C oder gar 1,5 °C anstrebt.
Klimasimulationen mit beiden Szenarien zeigen drastische Unterschiede in
der Temperaturzunahme und im Wasserkreislauf Bei ,Weiter so“ ist eine Zunah-
me der Temperatur um mindestens 4 Grad, teilweise sogar bis zu 11 Grad über
Land zu erwarten. Auch wesentlich geänderte Niederschlagsverteilungen sind zu
erwarten (IPCC 2007). Studien zur Änderung der Weizenerträge durch diese Tem-
peraturerhöhung zeigen eine kritische Abnahme von 4 %/K (Asseng et al. 2015).
Es wird erwartet, dass es gar nicht zu einer so drastischen Temperaturzunahme
kommen wird, sondern dass die politischen und wirtschaftlichen Systeme schon
vorher zusammenbrechen werden.
Mit dem Klimaschutz-Szenario ist es voraussichtlich noch möglich, die Tem-
peraturerhöhung und die Änderung des Wasserkreislaufs auf ein Maß zu redu-
zieren, dass ein Desaster verhindert wird. Diese Analysen sind die Motivation für
die Fridays for Future (FFF)- und die Scientists for Future (S4F)-Bewegungen,
dass nicht nur das Klimaschutz-Szenario, sondern das 1,5 °C-Ziel erreicht werden
muss (IPCC 2018).
Über Deutschland wurden hochauflösende Klimasimulationen bis zum Jahr
2100 im Rahmen des Regionalen Klimaensemble für Deutschland (ReKliEs-De,
s. https://reklies.hlnug.de) erzeugt. Auch die UHOH war beteiligt und steuerte
wichtige Ensemble-Mitglieder zur Planung des Klimaschutzes an den Landesäm-
tern in Deutschland bei. Bei Weiter so“ wird die Temperatur von heute an nahezu
um 4 Grad bis zum Ende dieses Jahrhunderts ansteigen, der Niederschlag wird
im Sommer signifikant abnehmen und im Winter signifikant zunehmen. Indizes
für extreme Ereignisse zeigen, dass die Intensität und Zunahme der Dürren in
Deutschland sehr gut in das Bild des Klimawandels passen.
Alle diese Ergebnisse demonstrieren, dass so schnell wie möglich eine De-
karbonisierung der Wirtschaft und eine Klimaneutralität erreicht werden müssen.
Letzteres bedeutet die Einschränkung der Emission von Treibhausgasen auf net-
to null unter Berücksichtigung der natürlichen Senken im Erdsystem wie den
Ozeanen und der Biosphäre. Dadurch ergeben sich die Motivation dieser Ver-
anstaltung und die Bedeutung dieses Themas für die HAdW. Das Erreichen der
Klimaneutralität ist in der Tat nötig und das so schnell wie möglich. Gegen-
wärtig wird von den meisten Staaten das Jahr 2050 angestrebt, während FFF und
S4F in etwa das Jahr 2035 anstreben. Das Jahr 2040 scheint daher ein machbarer
Kompromiss zu sein. Ob das Erreichen der Klimaneutralität 2040 auch machbar
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