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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2019 — 2020

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C. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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13. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Dresden)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55176#0294
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C. Die Forschungsvorhaben

de Hartmann (Zürich), Prof. Dr. Nikolas Jaspert (Heidelberg, im Oktober 2019
zugewählt), Prof. Dr. Christina Lutter (Wien), Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Düs-
seldorf), Prof. Dr. Martial Staub (Sheffield)
Mitarbeiter (Heidelberg): Dr. Julia Becker, PD Dr. Julia Burkhardt, Dr. Volker
Hartmann
Kooperationspartner im Rahmen des interakademischen Projektes mit der Sächsi-
schen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Forschungsstelle in Dresden): PD
Dr. Mirko Breitenstein, Dr. Jörg Sonntag
Im ersten Teilprojekt befasst sich Frau Dr. Julia Becker mit der Neuedition des
Opusculum de aedijicio Dei des Gerhoch von Reichersberg (1092/93 — 1169). In sei-
nem zwischen 1128 und 1132 verfassten Traktat prangerte Gerhoch, der Propst
des Stiftes Reichersberg am Inn, die Verweltlichung des Klerus an. Er forderte
die Durchsetzung von strengeren Regeln sowie die Unterwerfung des gesamten
Klerus unter die vita communis. Das Außergewöhnliche an der literarischen Kon-
zeption des Opusculum ist die Tatsache, dass Gerhoch seine radikalen Thesen im
Haupttext durch ein reiches Florilegium kanonistischer und patristischer Autori-
tätenzitate am Rand untermauert.
Im Berichtszeitraum wurden die Arbeiten an der Neuedition des Opusculum de
aedificio Dei des Gerhoch von Reichersberg weitgehend abgeschlossen. Der lateini-
sche Text wird auf der Grundlage von zwei Handschriften in einer kommentierten
Ausgabe mit deutscher Übersetzung erscheinen. Der Zitations- und der Varian-
tenapparat wurden sowohl für den Haupttext als auch für die Autoritätenzitate
fertig gestellt. Erstmals liegt nun eine vollständige Verzeichnung sowie kritische
Auswertung der von Gerhoch zitierten Autoritäten (Umfang: ca. 170 Printseiten
latinisch-deutsch) vor.
Die Textgrundlage wurde korrigiert, notwendige Emendationen vorgenom-
men und die verschiedenen Register (Personen-, Orte-, Wort- sowie Bibelstel-
lenregister und Index Initiorum) erarbeitet. Die Edition beinhaltet außerdem eine
ausführliche Einleitung zu Autor, Werk, Rezeption und Wirkung (ca. 110 Seiten),
die Edition des Haupttextes mit deutscher Übersetzung (ca. 430 Seiten), die Editi-
on der Autoritätenzitate mit deutscher Übersetzung (ca. 170 Seiten) sowie die ver-
schiedenen Register (ca. 200 Seiten). Das Gesamtmanuskript umfasst somit knapp
1.000 Seiten und wird Anfang 2020 dem Verlag (Schnell & Steiner, Regensburg)
vorgelegt.
Parallel wurde mit der Sichtung der Handschriften des Scutum canonicorum
Arnos von Reichersberg (J 1175) sowie mit ersten Transkriptionsarbeiten be-
gonnen.

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