17. Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas
Das Jahr 2019 war für die Forschungsstelle mit einem größeren personellen Um-
bruch verbunden. Nach mehrjähriger ertragreicher Tätigkeit hat Herr Dr. Jonas
Borsch das Projekt verlassen; er forscht nun an der Universität Bern unter der Lei-
tung von Prof Dr. Jan Meister im SNF-Eccellenza-Projekt „Herrscherkörper in
den Monarchien der Spätantike und des frühen Mittelalters“ und besitzt dort eine
längerfristige Beschäftigungsperspektive. Im Berner Forschungsvorhaben wird un-
tersucht, wie Herrscherkörper als fleischgewordene Verkörperung einer monarchi-
schen Weltordnung im Zuge der zahlreichen politischen und religiösen Umbrüche
zwischen der römischen Spätantike und dem frühen Mittelalter neu konzeptua-
lisiert, beschrieben und dargestellt wurden - ein Thema, in das Herr Dr. Borsch
reichhaltige Erfahrung aus der Malalas-Kommenticrung einbringen kann. Frau Dr.
Laura Carrara, die sich in den vergangenen Jahren ebenfalls um die Forschungsstel-
le sehr verdient gemacht hat, hat eine Stelle als „Ricercatore di tipo B Senior“ an der
Universität Pisa angenommen. Diese tenure-track-Position ist eine von insgesamt
24 Stellen, die das italienische Bildungsministerium kompetitiv, international und
fächerübergreifend als Förderprofessuren ausgeschrieben hatte. Die Forschungs-
stelle gratuliert beiden und freut sich, dass auf diese Weise die Kenntnis über Malalas
in die Welt getragen und die internationale Vernetzung weiter gestärkt wird. Denn
beide Ehemaligen werden dem Projekt auch weiterhin verbunden bleiben.
Als Nachfolger konnten Dr. Brendan Osswald und Florian Battistella gewon-
nen werden. Herr Dr. Osswald war zuletzt an der renommierten Ecole Fraipaise
d’Athenes beschäftigt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der by-
zantinischen Kirchenpolitik und -geschickte, insbesondere der Landschaft Epiros,
sowie allgemein der byzantinischen Geschichte, Geographie und Chronistik. Herr
Battistella hat im August 2019 eine Dissertation zur römischen Agrargesetzgebung
des 6. Jahrhunderts eingereicht. Schon zuvor hatte er sich bereits intensiv mit der
Spätantike befasst, aber auch mit dem Fortleben der klassischen Antike. In den ge-
nannten unterschiedlichen Schwerpunkten der beiden neuen Mitarbeiter spiegelt
sich auch die Arbeitsweise der Forschungsstelle wider. Die bisherige thematische
Aufteilung der Kommentierung hat sich als sehr produktiv erwiesen und soll daher
fortgesetzt werden.
Die beiden neuen Mitarbeiter, die zum 1. September ihre Arbeit aufgenom-
men haben, konnten unter der Anleitung von Herrn Dr. Gengier unmittelbar in
die Kommentierung von Buch XVI einsteigen, das die Regierungszeit des Kai-
sers Anastasios (491—518) umfasst. Dabei wurden in kurzer Zeit erhebliche Fort-
schritte mit Blick auf den Gesamtkommentar erzielt: Zum Jahresende 2019 war
die Bearbeitung dieses Buches bereits größtenteils abgeschlossen, so dass direkt im
Anschluss auch die Kommentierung der Bücher XIV und XV angegangen werden
konnte. Zusätzlich wurde weiter an der Textüberlieferung gearbeitet. Aktuell bestä-
tigt sich dabei zunehmend der Ansatz, die Chronographia als open-text zu betrachten
und dementsprechend die Textgrundlage (ebenso wie die gesamte Interpretation
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Das Jahr 2019 war für die Forschungsstelle mit einem größeren personellen Um-
bruch verbunden. Nach mehrjähriger ertragreicher Tätigkeit hat Herr Dr. Jonas
Borsch das Projekt verlassen; er forscht nun an der Universität Bern unter der Lei-
tung von Prof Dr. Jan Meister im SNF-Eccellenza-Projekt „Herrscherkörper in
den Monarchien der Spätantike und des frühen Mittelalters“ und besitzt dort eine
längerfristige Beschäftigungsperspektive. Im Berner Forschungsvorhaben wird un-
tersucht, wie Herrscherkörper als fleischgewordene Verkörperung einer monarchi-
schen Weltordnung im Zuge der zahlreichen politischen und religiösen Umbrüche
zwischen der römischen Spätantike und dem frühen Mittelalter neu konzeptua-
lisiert, beschrieben und dargestellt wurden - ein Thema, in das Herr Dr. Borsch
reichhaltige Erfahrung aus der Malalas-Kommenticrung einbringen kann. Frau Dr.
Laura Carrara, die sich in den vergangenen Jahren ebenfalls um die Forschungsstel-
le sehr verdient gemacht hat, hat eine Stelle als „Ricercatore di tipo B Senior“ an der
Universität Pisa angenommen. Diese tenure-track-Position ist eine von insgesamt
24 Stellen, die das italienische Bildungsministerium kompetitiv, international und
fächerübergreifend als Förderprofessuren ausgeschrieben hatte. Die Forschungs-
stelle gratuliert beiden und freut sich, dass auf diese Weise die Kenntnis über Malalas
in die Welt getragen und die internationale Vernetzung weiter gestärkt wird. Denn
beide Ehemaligen werden dem Projekt auch weiterhin verbunden bleiben.
Als Nachfolger konnten Dr. Brendan Osswald und Florian Battistella gewon-
nen werden. Herr Dr. Osswald war zuletzt an der renommierten Ecole Fraipaise
d’Athenes beschäftigt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der by-
zantinischen Kirchenpolitik und -geschickte, insbesondere der Landschaft Epiros,
sowie allgemein der byzantinischen Geschichte, Geographie und Chronistik. Herr
Battistella hat im August 2019 eine Dissertation zur römischen Agrargesetzgebung
des 6. Jahrhunderts eingereicht. Schon zuvor hatte er sich bereits intensiv mit der
Spätantike befasst, aber auch mit dem Fortleben der klassischen Antike. In den ge-
nannten unterschiedlichen Schwerpunkten der beiden neuen Mitarbeiter spiegelt
sich auch die Arbeitsweise der Forschungsstelle wider. Die bisherige thematische
Aufteilung der Kommentierung hat sich als sehr produktiv erwiesen und soll daher
fortgesetzt werden.
Die beiden neuen Mitarbeiter, die zum 1. September ihre Arbeit aufgenom-
men haben, konnten unter der Anleitung von Herrn Dr. Gengier unmittelbar in
die Kommentierung von Buch XVI einsteigen, das die Regierungszeit des Kai-
sers Anastasios (491—518) umfasst. Dabei wurden in kurzer Zeit erhebliche Fort-
schritte mit Blick auf den Gesamtkommentar erzielt: Zum Jahresende 2019 war
die Bearbeitung dieses Buches bereits größtenteils abgeschlossen, so dass direkt im
Anschluss auch die Kommentierung der Bücher XIV und XV angegangen werden
konnte. Zusätzlich wurde weiter an der Textüberlieferung gearbeitet. Aktuell bestä-
tigt sich dabei zunehmend der Ansatz, die Chronographia als open-text zu betrachten
und dementsprechend die Textgrundlage (ebenso wie die gesamte Interpretation
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