Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007
— 2007
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0057
DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2007
DOI Kapitel:Wissenschaftliche Sitzungen
DOI Kapitel:Gesamtsitzung am 27. Januar 2007
DOI Artikel:Ho, Anthony Dick: Kann die traditionelle chinesische Medizin die Schulmedizin ergänzen?
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0057
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10-11 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V.
- 11 Union der deutschen Akademie der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-30 Verzeichnis der Mitglieder / Tabula mortuorum
-
31-199
I. Das Geschäftsjahr 2007
- 31-59 Jahresfeier am 9. Juni 2007
-
60-114
Wissenschaftliche Sitzungen
-
60-63
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 16. Januar 2007
-
63-67
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Januar 2007
-
67-71
Gesamtsitzung am 27. Januar 2007
-
71-75
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 20. April 2007
-
75-78
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 20. April 2007
- 78-80 Gesamtsitzung am 21. April 2007
- 80-81 Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 20. Juli 2007
-
82-84
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 20. Juli 2007
-
85-98
Gesamtsitzung am 21. Juli 2007
-
98-102
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 26. Oktober 2007
- 102-104 Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Oktober 2007
-
104-107
Gesamtsitzung am 27. Oktober 2007
- 107-114 Öffentliche Gesamtsitzung in Stuttgart am 15. Dezember 2007
-
60-63
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 16. Januar 2007
-
115-131
Öffentliche Veranstaltungen
- 115-116 Wissenschaftliches Kolloquium: "Fortschritte der Archäometrie"
-
117-119
Mitarbeitervortragsreihe "Wir forschen für Sie"
- 120 Symposion "Religion und Gewalt"
- 121-124 Tagung "Wort/Bild/Zeichen - Beiträge zur Semiotik im Recht"
- 124-126 Ausstellung "Sprache - Schrift - Bild: Wege zu unserem kulturellen Gedächtnis"
- 126-130 Vortrag in der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin: Wissenschaftliche Kompetenz und politische Verantwortung
- 130-131 Präsentation "365 Orte im Land der Ideen - Die virtuelle Seidenstraße"
-
132-160
Antrittsreden
-
161-199
Nachrufe
-
200-271
II. Die Forschungsvorhaben
- 200-202 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
- 202 Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
- 203-204 Patristische Kommission der Akademien der Wissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland
-
205-271
Tätigkeitsberichte
- 205-206 1. Goethe-Wörterbuch
- 206-215 2. Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten
- 215-221 3. Weltkarte der tektonischen Spannungen (Karlsruhe)
- 221-222 4. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 222-225 5. Deutsches Rechtswörterbuch
- 226-229 6. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 229-231 7. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 231-232 8. Spanisches Wörterbuch des Mittelalters/DEM
- 232-234 9. Melanchthon-Forschungsstelle
- 234-237 10. Martin Bucers Deutsche Schrifen
- 237-241 11. Edition des Reuchlin-Briefwechsels (Pforzheim)
- 241-242 12. Luther-Register (Tübingen)
- 242-244 13. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 244-246 14. Europa Humanistica
- 246-249 15. Epigraphische Datenbank
- 249-252 16. Edition literarischer Keilschriftentexte aus Assur
- 252-254 17. Buddhistische Steinschriften in China
- 254-255 18. Année Philologique
- 255-257 19. Lexikon der antiken Kulte und Riten (Heidelberg/Würzburg)
- 257-265 20. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 265-267 21. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 268-271 Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
-
272-338
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 272-280 A. Die Preisträger
-
281-338
B. Das WIN-Kolleg
- 281-282 Aufgaben und Ziele des WIN-Kollegs
- 282-284 Die Kollegiaten
- 285-287 1. Forschungsschwerpunkt "Gehirn und Geist. Physische und psychische Funktionen des Gehirns": Abschlußsymposium "Moleculed - Neurons - Mind"
- 288-305 2. Forschungsschwerpunkt "Kulturelle Grundlagen der Europäischen Einigung"
- 306-330 3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
- 331-338 C. Die Nachwuchskonferenzen
- 339-349 IV. Gesamthaushalt 2007 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 340-342 Publikationen
- 343-349 Personenregister
- Maßstab/Farbkeil
70 | SITZUNGEN
2900 v. Chr. waren schon die Begriffe Yin und Yang unter dem Kaiser Fushi be-
schrieben. Nach ihm folgte der Kaiser Shun Nung. Er stellte das erste medizinische
Kräuterbuch zusammen, in dem er über die Wirkungen von 365 Kräutern berichtete.
Laut Überlieferung habe er alle Kräuter persönlich getestet, überlebt, und deren
Wirkungen und Nebenwirkungen beschrieben. Er soll auch die ersten Tabellen zur
Akupunktur gezeichnet haben.
Die chinesischen Methoden der Diagnostik umfassen das Befragen, das Fühlen
des Pulses und die Beobachtung der Stimme, des Gesichtes und besonders der
Zunge. Die wichtigste diagnostische Technik im alten China war das Fühlen des Pul-
ses. Der Arzt fühlte sowohl am rechten als auch am linken Handgelenk und verglich
die Schläge mit seinen eigenen. Jeder Puls hatte drei unterschiedliche Anteile, von
denen jeder mit einem bestimmten Organ verbunden war. Jeder Teil wiederum
zeigte eine eigene Qualität, von der es Dutzende von Variationen gab. Auf die kör-
perliche Untersuchung legte dieTCM dagegen keinen großen Wert. Deshalb gab es
keramische oder Elfenbeinpuppen, auf die die Patientin zeigte, um die Stelle ihres
Leidens anzugeben.
Es gab fünf Behandlungsmethoden: den Geist zu heilen, den Körper zu
nähren, Medikamente zu verabreichen, den ganzen Körper zu behandeln, Akupunk-
tur und Moxibustion zu verwenden. Der Grundsatz ist: Der Arzt musste den Patien-
ten auf den richtigen Pfad, das Tao, zurückführen. Er musste die Ursache der Dis-
harmonie entdecken und entsprechend behandeln. Man entwickelte daher gymna-
stische Übungen, um den Körper fit zu halten oder das Wohlbefinden
wiederherzustellen. Bei der Ernährung eines kranken Körpers richtete sich der Arzt
nach komplexen Kombinationen von Nahrungsmitteln, entsprechend ihrem poten-
tiellen Gehalt an Yang und Yin.
Die chinesische Apotheke war stets reichhaltig. Von Medikamenten nahm man
eine gute Wirkung an, wenn sie übel schmeckten. Heilmittel sind in fünf Katego-
rien eingeteilt: Kräuter, Bäume, Insekten, Steine und Samen.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterscheidet sich die traditionelle chi-
nesische Medizin von der europäischen Medizin daher nicht wesentlich.
2900 v. Chr. waren schon die Begriffe Yin und Yang unter dem Kaiser Fushi be-
schrieben. Nach ihm folgte der Kaiser Shun Nung. Er stellte das erste medizinische
Kräuterbuch zusammen, in dem er über die Wirkungen von 365 Kräutern berichtete.
Laut Überlieferung habe er alle Kräuter persönlich getestet, überlebt, und deren
Wirkungen und Nebenwirkungen beschrieben. Er soll auch die ersten Tabellen zur
Akupunktur gezeichnet haben.
Die chinesischen Methoden der Diagnostik umfassen das Befragen, das Fühlen
des Pulses und die Beobachtung der Stimme, des Gesichtes und besonders der
Zunge. Die wichtigste diagnostische Technik im alten China war das Fühlen des Pul-
ses. Der Arzt fühlte sowohl am rechten als auch am linken Handgelenk und verglich
die Schläge mit seinen eigenen. Jeder Puls hatte drei unterschiedliche Anteile, von
denen jeder mit einem bestimmten Organ verbunden war. Jeder Teil wiederum
zeigte eine eigene Qualität, von der es Dutzende von Variationen gab. Auf die kör-
perliche Untersuchung legte dieTCM dagegen keinen großen Wert. Deshalb gab es
keramische oder Elfenbeinpuppen, auf die die Patientin zeigte, um die Stelle ihres
Leidens anzugeben.
Es gab fünf Behandlungsmethoden: den Geist zu heilen, den Körper zu
nähren, Medikamente zu verabreichen, den ganzen Körper zu behandeln, Akupunk-
tur und Moxibustion zu verwenden. Der Grundsatz ist: Der Arzt musste den Patien-
ten auf den richtigen Pfad, das Tao, zurückführen. Er musste die Ursache der Dis-
harmonie entdecken und entsprechend behandeln. Man entwickelte daher gymna-
stische Übungen, um den Körper fit zu halten oder das Wohlbefinden
wiederherzustellen. Bei der Ernährung eines kranken Körpers richtete sich der Arzt
nach komplexen Kombinationen von Nahrungsmitteln, entsprechend ihrem poten-
tiellen Gehalt an Yang und Yin.
Die chinesische Apotheke war stets reichhaltig. Von Medikamenten nahm man
eine gute Wirkung an, wenn sie übel schmeckten. Heilmittel sind in fünf Katego-
rien eingeteilt: Kräuter, Bäume, Insekten, Steine und Samen.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterscheidet sich die traditionelle chi-
nesische Medizin von der europäischen Medizin daher nicht wesentlich.