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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007 — 2007

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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C. Die Nachwuchskonferenzen
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3. Diktaturüberwindung und Zivilgesellschaft in Europa
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0322
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Die Nachwuchskonferenzen

335

3. „Diktaturüberwindung in Europa. Neue nationale und transnationale Perspektiven“
21.—23. November 2007
Veranstalter:
Regina Fritz (Wien), Katrin Hammerstein (Heidelberg), Julie Trappe (Heidelberg),
Katja Wezel (Heidelberg), Birgit Hofmann (Heidelberg)
Die diktatorische Vergangenheit Europas wird nicht länger nur national verhandelt:
Zunehmend findet der Kampf um die Geschichte des Nationalsozialismus, des
Faschismus und des Kommunismus auf einer transnationalen Ebene statt. Diese
Diagnose bildete den Ausgangspunkt der Konferenz, die vom 21. bis 23. November
2007 in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften stattfand. Mehr als fünfzig
Gäste diskutierten an drei Tagen neue nationale und transnationale Perspektiven der
Überwindung von Diktaturen. Organisiert wurde die nunmehr dritte Akademie-
Tagung für den wissenschaftlichen Nachwuchs von den Mitgliedern des Graduier-
tenkollegs Diktaturüberwindung und Zivilgesellschaft in Europa, das an der Ruprecht-
Karls-Universität Heidelberg angesiedelt ist (Leitung: Prof. Dr. Edgar Wolfrum,
Heidelberg, in Kooperation mit Prof. Dr. Carola Sachse, Wien).
Den Auftakt bildete eine Eröffnungsveranstaltung am Abend des 21. Novem-
ber mit anschließendem Empfang in der Akademie. Nach der Begrüßung durch Prof.
Dr. Dr. h.c. Gerd Theißen, Prof. Dr. Edgar Wolfrum, sowie, für die Organisatorinnen,
Katja Wezel und Birgit Hofmann, bildeten Prof. Dr. Klaus Ziemer (Warschau) und Prof.
Dr. Wolfgang Benz (Berlin) grundlegende Aspekte des Tagungsthemas in ihren Er-
öffnungsvorträgen ab. So ging es bei Klaus Ziemer um die Frage nach den trans-
nationalen Elementen von Vergangenheitsaufarbeitung am Beispiel der deutsch-pol-
nischen Beziehungen im neuen Europa. Die Aufarbeitung von Völkermorden des
20. Jahrhunderts stand im Mittelpunkt des Vortrags von Wolfgang Benz, der deutlich
machte, dass man diesbezüglich nicht von einer Europäisierung, sondern von einer
Internationalisierung zu sprechen habe. Benz betonte, wie entscheidend die Kategori-
sierung eines Massenverbrechens als „Genozid“ sei und wies auf die Schwächen bis-
heriger Konzeptionen hin.
Der zweite Tag der Konferenz legte den Schwerpunkt vor allem auf neue natio-
nale Perspektiven der Diktaturüberwindung. Das erste Panel, das die deutsche Ver-
gangenheitsaufarbeitung im europäischen Kontext fokussierte, wurde von Prof. Dr.
Hope Harrison (Washington) eröffnet, die einen analytischen Blick auf den deutschen
Umgang mit der Berliner Mauer warf und Konzepte einer öffentlichen Erinnerung
an das Monument diskutierte. Harrison merkte an, man habe die Mauer von Seiten
Westdeutschlands zu lange als Sühne für die nationalsozialistische Vergangenheit
begriffen. Mit der NS-Vergangenheit setzten sich im Anschluss Katrin Hammerstein
(Heidelberg) und Cornelius Lehnguth (Leipzig) auseinander. Hammerstein verglich
die Aufarbeitungsprozesse in der DDR, der Bundesrepublik und Österreich, deren
Gründungsmythen sie anhand eines Dreiecks der Idealtypen bundesrepublikanischer
„Täter“, DDR-,,Widerständler“ und österreichischer „Opfer“ darstellte. Anhand der
Waldheim-Affäre von 1986 und der Ausstrahlung der US-Serie „Holocaust“ am
 
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