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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007 — 2007

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I. Das Geschäftsjahr 2007
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Antrittsreden
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Hofmann, Peter: Antrittsrede vom 21. April 2007
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0126
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Peter Hofmann

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Antrittsrede von Herrn PETER HOFMANN
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 21. April 2007.


Sehr geehrter Herr Präsident,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
lassen Sie mich — gleich mit der Bitte um Nachsicht für
ein eventuelles Überschreiten der Zeitvorgabe von ca.
10 Minuten — einen Abriss meines Lebenslaufs und
meiner beruflichen Laufbahn geben, die mich heute an
diese Stelle geführt haben, an der ich Ihnen, den Mit-
gliedern der Heidelberger Akademie der Wissenschaf-
ten, für das Vertrauen danken möchte, das die Zuwahl
zu dieser ehrwürdigen Institution zum Ausdruck
bringt. Ich werde mein Bestes tun, im Sinne der Aka-

demie und ihrer Ziele zu wirken und damit dieses Vertrauen zu rechtfertigen.

Fachlich vertrete ich die Chemie, die sich schon recht früh als em dominie-

rendes Interesse herauskristallisiert hat. Geboren wurde ich 1947 in Nürnberg als
eines von zwei Kindern. Mein Vater war als Lungenfacharzt im kommunalen
Gesundheitswesen der Stadt Nürnberg tätig, meine Mutter damals MTA im Städti-
schen Klinikum. Nach vier Jahren Volksschule meldeten mich meine Eltern, damals
natürlich noch ohne vorherige Diskussionen irgendwelcher Art und ohne Besichti-
gungstour zu verschiedenen Schulen an dem Gymnasium an, das auch mein Vater
besucht hatte, einem bayerischen Realgymnasium mit grundständigem Latein und
neusprachlicher Ausrichtung. Diese Wahl hat wie keine zweite Entscheidung mein
Leben bis heute bestimmt, allerdings aus einem ganz anderen Grund als Sie ahnen
können. Am Einschulungstag im September 1957, vor nunmehr 50 Jahren, habe ich
nämlich — zumindest formal - meine Frau kennen gelernt. Mit ihr habe ich nicht
nur die gesamten neun Jahre der Gymnasialzeit gemeinsam in der gleichen Klasse bis
zum Abitur die Schulbank gedrückt, sondern mit ihr bin ich seit nunmehr fast 37
Jahren glücklich verheiratet und ihr verdanke ich nicht nur unsere Tochter, sondern
mehr als jedem anderen Menschen und mehr als ich ausdrücken kann.
Unser Abitur fiel 1966 in eine Zeit, in der es noch problemlos möglich war,
die schulischen Aktivitäten vorwiegend auf die Naturwissenschaften, vor allem die
Chemie, sowie auf Sport und andere schöne Dinge des Lebens zu konzentrieren, was
sich zwar in einem etwas inhomogenen Notenbild im Reifezeugnis auswirkte, die
Studienwahl — wie man wusste - aber nicht einschränkte. Mit der Chemie war ich

bereits vor dem relativ späten Beginn dieses Fachs an der eigenen Schule durch
Freunde aus naturwissenschaftlichen Gymnasien in Berührung gekommen, und die
üblichen Aktivitäten des Bastelns von Explosivkörpern, Raketentreibsätzen etc. führ-
ten bald zur Einrichtung eines heimischen Kellerlabors und zu etwas besser fundier-
ten, oft aber nicht weniger gefährlichen Experimenten. Meine Berufswahl stand
damit schon fest, bevor es gerade die Chemie war, die noch vor dem Abitur zu wich-
 
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