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SITZUNGEN
tion der Wissenschaften die Lösung von Rätseln nach bestimmten Regeln ist, die es
in keinem anderen gesellschaftlichen Teilsystem sonst so gibt, wenn zu dieser Beant-
wortung an zentraler Stelle kausale Erklärungen erforderlich werden und wenn sol-
che Erklärungen auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften möglich oder sogar
für die Beantwortung der gestellten Fragen geboten sind, dann bliebe nur eine Ant-
wort: Es müsste an irgendeiner Stelle, und sei es noch so indirekt, der Bezug zu
(interessanten und offenen) ErkZürwzgsfragen stehen — mit allen Folgen auch dann für
die praktische Vorgehensweisen. Das muss, so sei doch noch angefügt, in keiner Weise
heißen, dass nicht nun auch rein „beschreibende“ oder explorative Projekte möglich
sind. Es geht nur um die grundlegende Orientierung, an die man dann in Zweifels-
fällen zu erinnern hätte. Sie ließe genügend Spielraum für die unendlich großen
Möglichkeiten für die einzelnen Interessen und Arbeiten, die sich aus den ohne
Zweifel bestehenden Besonderheiten der Geistes- und Sozialwissenschaften auch vor
diesem Hintergrund ergeben. Aber sie würde auch einiges begrenzen und aussch-
ließen, was derzeit in vielen Teilen wenigstens der Sozialwissenschaften als langwei-
lige und redundante Beschäftigung mit endlosen und unzusammenhängenden „Stu-
dien“ aller Art auszuufern scheint.
Weber, Max, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie,
5. Aufl.Tübingen 1972 (Mohr); zuerst:Tübingen 1922
Weber; Max, Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Er-
kenntnis, in: Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. Herausge-
geben von Johannes Winckelmann, 5. Auf!.,Tübingen 1982 (Mohr), S. 146-214;
zuerst: Tübingen 1904
Schneider, Wolfgang Ludwig, Grundlagen der soziologischen Theorie, Band 3: Sinn-
verstehen und Intersubjektivität — Hermeneutik, funktionale Analyse, Konversa-
tionsanalyse und Systemtheorie, Wiesbaden 2006 (VS Verlag für Sozialwissen-
schaften)
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 26. Oktober 2007
GESCHÄFTSSSTZUNG
Zuwahl neuer Mitglieder
Die Klasse nominiert Herrn Peter Koch (Romanische Philologie/Tübingen) zur
Zuwahl als ordentliches Mitglied durch die Akademie.
Wahlen in Kommissionen
Herr Sellin wird von der Philosophisch-historischen Klasse zum Vorsitzenden der
Kommission für das Forschungsprojekt „The role of culture in the early expansions
SITZUNGEN
tion der Wissenschaften die Lösung von Rätseln nach bestimmten Regeln ist, die es
in keinem anderen gesellschaftlichen Teilsystem sonst so gibt, wenn zu dieser Beant-
wortung an zentraler Stelle kausale Erklärungen erforderlich werden und wenn sol-
che Erklärungen auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften möglich oder sogar
für die Beantwortung der gestellten Fragen geboten sind, dann bliebe nur eine Ant-
wort: Es müsste an irgendeiner Stelle, und sei es noch so indirekt, der Bezug zu
(interessanten und offenen) ErkZürwzgsfragen stehen — mit allen Folgen auch dann für
die praktische Vorgehensweisen. Das muss, so sei doch noch angefügt, in keiner Weise
heißen, dass nicht nun auch rein „beschreibende“ oder explorative Projekte möglich
sind. Es geht nur um die grundlegende Orientierung, an die man dann in Zweifels-
fällen zu erinnern hätte. Sie ließe genügend Spielraum für die unendlich großen
Möglichkeiten für die einzelnen Interessen und Arbeiten, die sich aus den ohne
Zweifel bestehenden Besonderheiten der Geistes- und Sozialwissenschaften auch vor
diesem Hintergrund ergeben. Aber sie würde auch einiges begrenzen und aussch-
ließen, was derzeit in vielen Teilen wenigstens der Sozialwissenschaften als langwei-
lige und redundante Beschäftigung mit endlosen und unzusammenhängenden „Stu-
dien“ aller Art auszuufern scheint.
Weber, Max, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie,
5. Aufl.Tübingen 1972 (Mohr); zuerst:Tübingen 1922
Weber; Max, Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Er-
kenntnis, in: Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. Herausge-
geben von Johannes Winckelmann, 5. Auf!.,Tübingen 1982 (Mohr), S. 146-214;
zuerst: Tübingen 1904
Schneider, Wolfgang Ludwig, Grundlagen der soziologischen Theorie, Band 3: Sinn-
verstehen und Intersubjektivität — Hermeneutik, funktionale Analyse, Konversa-
tionsanalyse und Systemtheorie, Wiesbaden 2006 (VS Verlag für Sozialwissen-
schaften)
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 26. Oktober 2007
GESCHÄFTSSSTZUNG
Zuwahl neuer Mitglieder
Die Klasse nominiert Herrn Peter Koch (Romanische Philologie/Tübingen) zur
Zuwahl als ordentliches Mitglied durch die Akademie.
Wahlen in Kommissionen
Herr Sellin wird von der Philosophisch-historischen Klasse zum Vorsitzenden der
Kommission für das Forschungsprojekt „The role of culture in the early expansions