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SITZUNGEN
Leider war es uns in diesem Jahr nicht möglich, der Akademie ein angemesse-
nes Dach an unserer Universität für Ihre Sitzung anzubieten, da das Gebäude, in dem
sich unser großer Hörsaal befindet, zurzeit eine große Baustelle ist. Es wird - end-
lich - einer Gesamtsanierung unterzogen, die schon seit Jahren erforderlich war.
Mein Dank geht daher an die Stadt Stuttgart, die es der Akademie ermöglicht
hat, die Gesamtversammlung heute hier im Rathaus abzuhalten.
Die letzten Versammlungen in Stuttgart fanden im Weißen Saal des Neuen
Schlosses statt. Leider ist es uns bisher noch nicht gelungen, die Landesregierung
davon zu überzeugen, ihn an die Universität Stuttgart abzutreten, aber wir sind ihr
natürlich dankbar, dass wir Sie dort schon empfangen durften, denn unser eigener
Senatssaal ist dem Geist des bescheiden dienenden Beamten doch zu deutlich an-
gepasst.
Der Wissenschaft zu dienen, sie zu fördern und zu pflegen und ihren Kennt-
nisstand durch Forschung zu erweitern, gehört zu den vornehmsten Aufgaben der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Der Kreis der Mitglieder ist eng
begrenzt, und nur ganz herausragende Persönlichkeiten unseres Landes haben die
Chance, in Ihre Mitte gewählt werden zu können. Umso mehr freut es mich, dass
mittlerweile zehn Professoren der Universität Stuttgart für besonders würdig erach-
tet wurden und in die Reihen der Akademie aufgenommen wurden. (Profs. Eigen-
berger, Gilles, Haken, Hartl, Jäckel, Kirchgässner, Kühn, Pritschow und Ramm).
Gerade vor knapp zwei Monaten ist mit meinem Kollegen Thomas Ertl wieder ein
Mitglied unserer Hochschule aufgenommen worden, und zwar in die Mathema-
tisch-naturwissenschaftliche Klasse.
Lieber Herr Ertl, dazu meinen herzlichen Glückwunsch! Mit Ihnen wissen wir
einen weiteren glänzenden Vertreter unserer Universität in den Reihen der Akademie.
Hätte die Heidelberger Akademie der Wissenschaften auch eine ingenieurwis-
senschaftliche Abteilung, ich wäre überzeugt, dass noch weitere Mitglieder aus Stutt-
gart unter Ihnen wären, denn ein bedeutender Schwerpunkt der Forschungsarbeiten
in der Universität Stuttgart liegt auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften.
Unsere Wurzeln gehen auf das Jahr 1829 zurück, wo mit der Gründung der
Vereinigten Real- und Gewerbeschule die Entwicklung der späteren Technischen
Hochschule begann. Während der längsten Zeit ihrer Geschichte, nämlich seit 1890,
wurde sie „Technische Hochschule Stuttgart“ genannt, bis 1918 sogar mit dem Bei-
wort „königlich“.
Die Universität Stuttgart, an der heute knapp 20.000 Studierende eingeschrie-
ben sind, erhielt ihre heutige Bezeichnung erst im Jahr 1967. Im Verlauf ihrer
Geschichte haben neben den Ingenieurwissenschaften die Natur-, Sozial- und Gei-
steswissenschaften das Profil unserer Universität geprägt, und mit zehn Fakultäten
von der Architektur bis zur Informatik bietet unsere Universität auch die besten Vor-
aussetzungen für interdisziplinäre Forschung. Diese Möglichkeiten spiegeln sich
nicht zuletzt in unseren Sonderforschungs- und den Transferbereichen sowie in den
Graduiertenkollegs wider.
Die bewusste Orientierung auf zentrale Zukunftsthemen kann dabei nur
in gemeinsamer Anstrengung von Ingenieur-, natur- und geisteswissenschaftlichen
SITZUNGEN
Leider war es uns in diesem Jahr nicht möglich, der Akademie ein angemesse-
nes Dach an unserer Universität für Ihre Sitzung anzubieten, da das Gebäude, in dem
sich unser großer Hörsaal befindet, zurzeit eine große Baustelle ist. Es wird - end-
lich - einer Gesamtsanierung unterzogen, die schon seit Jahren erforderlich war.
Mein Dank geht daher an die Stadt Stuttgart, die es der Akademie ermöglicht
hat, die Gesamtversammlung heute hier im Rathaus abzuhalten.
Die letzten Versammlungen in Stuttgart fanden im Weißen Saal des Neuen
Schlosses statt. Leider ist es uns bisher noch nicht gelungen, die Landesregierung
davon zu überzeugen, ihn an die Universität Stuttgart abzutreten, aber wir sind ihr
natürlich dankbar, dass wir Sie dort schon empfangen durften, denn unser eigener
Senatssaal ist dem Geist des bescheiden dienenden Beamten doch zu deutlich an-
gepasst.
Der Wissenschaft zu dienen, sie zu fördern und zu pflegen und ihren Kennt-
nisstand durch Forschung zu erweitern, gehört zu den vornehmsten Aufgaben der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Der Kreis der Mitglieder ist eng
begrenzt, und nur ganz herausragende Persönlichkeiten unseres Landes haben die
Chance, in Ihre Mitte gewählt werden zu können. Umso mehr freut es mich, dass
mittlerweile zehn Professoren der Universität Stuttgart für besonders würdig erach-
tet wurden und in die Reihen der Akademie aufgenommen wurden. (Profs. Eigen-
berger, Gilles, Haken, Hartl, Jäckel, Kirchgässner, Kühn, Pritschow und Ramm).
Gerade vor knapp zwei Monaten ist mit meinem Kollegen Thomas Ertl wieder ein
Mitglied unserer Hochschule aufgenommen worden, und zwar in die Mathema-
tisch-naturwissenschaftliche Klasse.
Lieber Herr Ertl, dazu meinen herzlichen Glückwunsch! Mit Ihnen wissen wir
einen weiteren glänzenden Vertreter unserer Universität in den Reihen der Akademie.
Hätte die Heidelberger Akademie der Wissenschaften auch eine ingenieurwis-
senschaftliche Abteilung, ich wäre überzeugt, dass noch weitere Mitglieder aus Stutt-
gart unter Ihnen wären, denn ein bedeutender Schwerpunkt der Forschungsarbeiten
in der Universität Stuttgart liegt auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften.
Unsere Wurzeln gehen auf das Jahr 1829 zurück, wo mit der Gründung der
Vereinigten Real- und Gewerbeschule die Entwicklung der späteren Technischen
Hochschule begann. Während der längsten Zeit ihrer Geschichte, nämlich seit 1890,
wurde sie „Technische Hochschule Stuttgart“ genannt, bis 1918 sogar mit dem Bei-
wort „königlich“.
Die Universität Stuttgart, an der heute knapp 20.000 Studierende eingeschrie-
ben sind, erhielt ihre heutige Bezeichnung erst im Jahr 1967. Im Verlauf ihrer
Geschichte haben neben den Ingenieurwissenschaften die Natur-, Sozial- und Gei-
steswissenschaften das Profil unserer Universität geprägt, und mit zehn Fakultäten
von der Architektur bis zur Informatik bietet unsere Universität auch die besten Vor-
aussetzungen für interdisziplinäre Forschung. Diese Möglichkeiten spiegeln sich
nicht zuletzt in unseren Sonderforschungs- und den Transferbereichen sowie in den
Graduiertenkollegs wider.
Die bewusste Orientierung auf zentrale Zukunftsthemen kann dabei nur
in gemeinsamer Anstrengung von Ingenieur-, natur- und geisteswissenschaftlichen