15. Dezember 2007 | 111
nen, will ich — vielleicht auch ein wenig aus Karlsruher Sicht, der Sicht eines
engsten Vertrauten - nochmals kurz skizzieren.
Die sehr frühe Gründung der „Vereinigten Real- und Gewerbeschule“ im Jahr
1829 macht die Universität Stuttgart zu einer Stätte der Tradition, die ähnlich wie
verwandte Institutionen in Karlsruhe (1825), Berlin (1821) oder Paris (1794) den
Weg ebneten für die heute weltweit gesuchten, weltweit anerkannten und aus dem
heutigen Alltag, nicht nur dem Wissenschaftsalltag, nicht mehr wegzudenkenden
„Institutes of Technology“. Für eine Akademie der Wissenschaften — wir in Heidel-
berg sind erst um einiges später wieder gegründet worden — ist es von besonderer
Bedeutung, daß schon der erste Lehrplan nicht nur eine handwerkliche, sondern
eine übergreifende, auch theoretisch orientierte Ausbildung vorsah, ein Studium, das
über rein technisches Fachwissen hinaus reichte.
Wir nehmen heute als besondere Stärken Stuttgarts wahr:
1. eine der bedeutendsten Architekturschulen, schon 1862 in Form einer eigenstän-
digen Fakultät ausgewiesen — heute mit einem Anteil von 50 % Architekturstu-
dentinnen und insgesamt einem eindrucksvoll hohen Anteil ausländischer Studie-
render, oder
2. seine schon 1910/11 durch eine Professur für Luftschifffahrt, Flug- und Kraft-
fahrzeugtechnik begonnene Fokussierung auf eine in Deutschland einmalige
Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik (und Geodäsie, um den Gesamtnamen
zu zitieren) mit heute rund 1.500 Studierenden in diesem Studiengang und
3. seine nun auch in herausragendem Maße durch Exzellenzcluster ausgewiesenen
Forschungsverbünde
a. zur Simulationstechnik (mit einem breiten Einsatzgebiet von der Produktent-
wicklung über Umweltfragen bis hin zu komplexen Problemen der Biomecha-
nik), 1
Der Exzellenzcluster konzentriert sich auf die sechs methodischen Gebiete Molekulardynamik,
moderne Mechanik von Mehrskalen- und Mehrfeldproblemen, numerische Mathematik,
Systemanalyse, Datenmanagement und interaktive Visualisierung. Eine große Vision der beteilig-
ten Forscher ist em „Menschmodell“. Ärzten könnte em solches Rechenmodell helfen, Fehler
bei Operationen zu vermeiden. Ein weiterer Bereich ist das Lagern von Treibhausgasen in tiefen
Erdschichten. Die Wirtschaft hat ihr Interesse schon bekundet. Daimler und Bosch haben zuge-
sagt, je eine Juniorprofessur auf fünf Jahre zu stiften, und auch im Transferbereich von SimTech
wollen viele Firmen mit dabei sein.Von der Fördersumme sollen drei W3-Professuren, 13 Junior-
professuren mit je zwei Doktoranden, sieben Post-doc-Stellen und 72 Promotionsvorhaben
finanziert werden. Vier Juniorprofessuren werden Tenure-Track erhalten, also die Aussicht auf
Übernahme in eine W3-Professur. Zudem wird es eine Graduiertenschule geben und für die
besten zehn Prozent eines Jahrgangs ist ein Elitestudiengang „Simulation Technology“ aufBache-
lor- und Masterebene geplant. Sprecher des Forschungsverbundes ist Prof. Wolfgang Ehlers vom
Institut für Mechanik (Bauwesen).
nen, will ich — vielleicht auch ein wenig aus Karlsruher Sicht, der Sicht eines
engsten Vertrauten - nochmals kurz skizzieren.
Die sehr frühe Gründung der „Vereinigten Real- und Gewerbeschule“ im Jahr
1829 macht die Universität Stuttgart zu einer Stätte der Tradition, die ähnlich wie
verwandte Institutionen in Karlsruhe (1825), Berlin (1821) oder Paris (1794) den
Weg ebneten für die heute weltweit gesuchten, weltweit anerkannten und aus dem
heutigen Alltag, nicht nur dem Wissenschaftsalltag, nicht mehr wegzudenkenden
„Institutes of Technology“. Für eine Akademie der Wissenschaften — wir in Heidel-
berg sind erst um einiges später wieder gegründet worden — ist es von besonderer
Bedeutung, daß schon der erste Lehrplan nicht nur eine handwerkliche, sondern
eine übergreifende, auch theoretisch orientierte Ausbildung vorsah, ein Studium, das
über rein technisches Fachwissen hinaus reichte.
Wir nehmen heute als besondere Stärken Stuttgarts wahr:
1. eine der bedeutendsten Architekturschulen, schon 1862 in Form einer eigenstän-
digen Fakultät ausgewiesen — heute mit einem Anteil von 50 % Architekturstu-
dentinnen und insgesamt einem eindrucksvoll hohen Anteil ausländischer Studie-
render, oder
2. seine schon 1910/11 durch eine Professur für Luftschifffahrt, Flug- und Kraft-
fahrzeugtechnik begonnene Fokussierung auf eine in Deutschland einmalige
Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik (und Geodäsie, um den Gesamtnamen
zu zitieren) mit heute rund 1.500 Studierenden in diesem Studiengang und
3. seine nun auch in herausragendem Maße durch Exzellenzcluster ausgewiesenen
Forschungsverbünde
a. zur Simulationstechnik (mit einem breiten Einsatzgebiet von der Produktent-
wicklung über Umweltfragen bis hin zu komplexen Problemen der Biomecha-
nik), 1
Der Exzellenzcluster konzentriert sich auf die sechs methodischen Gebiete Molekulardynamik,
moderne Mechanik von Mehrskalen- und Mehrfeldproblemen, numerische Mathematik,
Systemanalyse, Datenmanagement und interaktive Visualisierung. Eine große Vision der beteilig-
ten Forscher ist em „Menschmodell“. Ärzten könnte em solches Rechenmodell helfen, Fehler
bei Operationen zu vermeiden. Ein weiterer Bereich ist das Lagern von Treibhausgasen in tiefen
Erdschichten. Die Wirtschaft hat ihr Interesse schon bekundet. Daimler und Bosch haben zuge-
sagt, je eine Juniorprofessur auf fünf Jahre zu stiften, und auch im Transferbereich von SimTech
wollen viele Firmen mit dabei sein.Von der Fördersumme sollen drei W3-Professuren, 13 Junior-
professuren mit je zwei Doktoranden, sieben Post-doc-Stellen und 72 Promotionsvorhaben
finanziert werden. Vier Juniorprofessuren werden Tenure-Track erhalten, also die Aussicht auf
Übernahme in eine W3-Professur. Zudem wird es eine Graduiertenschule geben und für die
besten zehn Prozent eines Jahrgangs ist ein Elitestudiengang „Simulation Technology“ aufBache-
lor- und Masterebene geplant. Sprecher des Forschungsverbundes ist Prof. Wolfgang Ehlers vom
Institut für Mechanik (Bauwesen).