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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007 — 2007

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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9. Melanchthon-Forschungsstelle
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0220
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Melanchthon-Forschungsstelle | 233

Wiederum zu dritt wurde die editorische Arbeit an Band T 9 aufgenommen,
der von Tobias Gilcher für die Edition vorbereitet worden war. Er enthält die Briefe
des Jahres 1540. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet das Bemühen um Ver-
gleichsverhandlungen mit der katholischen Seite, das im Schmalkaldener Bundestag
und Theologengespräch im Frühjahr und ab Oktober im Wormser Religionsge-
spräch dokumentiert wird. Em weiteres wichtiges Thema ist weiterhin die durch die
Doppelehe des Landgrafen Philipp von Hessen ausgelöste Krise, die Melanchthon in
eine schwere Krankheit stürzte. Die Arbeit an Band T 9 ist weit vorangeschritten;
etwa fünf Sechstel der Briefe sind bearbeitet.
Dabei musste die Forschungsstelle, wie so oft in den vergangenen Jahren,
erneut personelle Veränderungen verkraften. Trotz intensiver Bemühungen konnte
keine Möglichkeit gefunden werden, Frau Hein und Frau Steiniger in Heidelberg zu
halten. Frau Steiniger hat zum August eine unbefristete Stelle bei der Edition des
Bullinger-Briefwechsels in Zürich angetreten. Ihre Stelle ist nun befristet mit der
Historikerin Marion Bechtold besetzt, die bis Ende 2008 in der Melanchthon-For-
schungsstelle arbeiten wird. Frau Hem wurde eine längerfristige Beschäftigung am
neu gegründeten „Münchener Zentrum für Editionswissenschaften“ (MüZE) ange-
boten, die sie zum Oktober annahm. Für eine halbe Stelle konnte die Klassische Phi-
lologin Simone Kurz gewonnen werden. Auch sie wird bis Ende 2008 in der
Forschungsstelle bleiben. Rechnet man den zum 01.01.2008 bevorstehenden
Wechsel von Matthias Dall’Asta aus der auslaufenden Reuchlm-Forschungsstelle zur
Melanchthon-Forschungsstelle hinzu, haben - bedingt durch den Generationswech-
sel, Elternzeiten, befristete Einstellungen und freigehaltene Stellen — innerhalb von
sieben Jahren insgesamt zwölf Personen auf den drei wissenschaftlichen Stellen der
Forschungsstelle gearbeitet!
Johanna Loehr hat in ihrer Elternzeit Band T 4 zu Ende bearbeitet, im De-
zember wurden die gedruckten Bände ausgeliefert. Der Augsburger Reichstag von
1530, ein Höhepunkt der Reformationsgeschichte, füllt fast den gesamten Band:
Melanchthon stand als einflußreicher Berater im Zentrum des Geschehens. Dadurch
entstanden außer den üblichen Schriftstücken auch Gutachten in Gemeinschaft mit
anderen Verfassern, deren verschiedene Stufen in den amtlichen Akten verblieben
sind und nun erhebliche paläographische und editorische Probleme aufwerfen.
Große Beachtung fand schon immer der Briefwechsel mit Luther auf der Coburg,
dessen zahlreiche Abschriften und Drucke erstmals vollständig erfasst und nach den
Regeln methodischer Textkritik ediert wurden.
Wiederum wurde auch an weiteren Textbänden gearbeitet. Nach Band T 9
hat Herr Gilcher auch Band T 10 für die editorische Arbeit vorbereitet: Er hat die
handschriftliche und gedruckte Überlieferung der Briefe überprüft und fehlende
Literatur beschafft. Die Hilfskräfte haben die Rohtexte für Band T 25 aus gedruck-
ten Vorlagen eingelesen und die in den Bänden 9 bis 12 fehlenden Stücke aus hand-
schriftlichen Vorlagen transkribiert.
Heinz Scheible hat als Herausgeber alle edierten Stücke Korrektur gelesen und
den Umbruch der Bände T 8 undT 4 kontrolliert. Außerdem hat er mit Unterstüt-
zung einer Hilfskraft an Biogrammen für die Bände 13 und 14 gearbeitet.
 
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