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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007 — 2007

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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C. Die Nachwuchskonferenzen
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1. Wasser - Konfliktstoff des 21. Jahrhunderts?
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0319
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FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

breitem Rahmen, bevor Prof. Dr. Andreas Ernst anschließend die psychologischen
Aspekte der Wassernutzung in den Vordergrund seines Vortrags rückte. In fünf
thematischen Panels stellten jeweils em arrivierter Experte des jeweiligen Fachbe-
reichs und ein junger, über eine Ausschreibung qualifizierter Nachwuchswissen-
schaftler seine Forschungsansätze und -ergebnisse vor.
Durch die Beleuchtung spezifischer Problematiken mit unterschiedlichen
Scheinwerfern und die Gegenüberstellung teils konkurrierender, teils komple-
mentärer Lösungsansätze konnte das ganze Spektrum innovativen Wassermanage-
ments ausgereizt werden. So diskutierten Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl und Annabelle
Houdret im Panel zu ‘Partizipativem Konfliktmanagement’ zum einen die Bedeu-
tung sozialer Lernprozesse für einen nachhaltigen Umgang mit Konflikten, zum
anderen Kooperationspotentiale und politische Handlungsoptionen im Bereich
innerstaatlicher Wasserkonflikte. Aus politikwissenschaftlicher Perspektive untersuch-
ten Frank Krämer und Nina Bisom sowie Mathias Polak im zweiten Panel ‘Regio-
nale Kooperation’ Kooperationsmöglichkeiten hinsichtlich grenzüberschreitender
Oberflächengewässer (Bisom/Krämer) und internationaler Grundwasservorkom-
men. Mit juristischem Handwerkszeug widmete sich Jörg Barandat im Panel Was-
serrecht’ zunächst politischen Aspekten der Wasserrechtsentwicklung, bevor Inga
Winkler das Menschenrecht auf Wasser analysierte.
In einem hochklassigen Schlagabtausch debattierten Prof. Dr. Aijen Hoekstra
und Dr. Susanne Neubert im vierten Panel Möglichkeiten (Hoekstra) und Grenzen
(Neubert) des ‘Virtuellen Wassers’, eines der aktuellen ökonomischen Konzepte inter-
nationalen Wassermanagements. Im letzten, hydrologisch orientierten Panel zum Inte-
grierten Wasserressourcenmanagement (IWRM) untersuchten Dr. Steffen Niemann
und Dr. Petra Moser theoretische und praktische Anwendungen des IWRM-Kon-
zepts, während Dr. Jochen Mönstadt am Fallbeispiel von Überschwemmungsflächen
die Potentiale des Ansatzes aufzeigte. Die abschließende, von Regina Rhodius und
Timo Menniken moderierte Diskussion widmete sich dann vor allem der Frage, wel-
che Möglichkeiten zur Vermittlung der Wasserproblematik und entsprechender
Lösungsansätze an die breite Bevölkerung und die politische Elite existieren. Dabei
wurden vor allem Forderungen an die Sozial- und Medienwissenschaften laut, geeig-
nete Kommunikationswege für die Naturwissenschaften aufzuzeigen.
Parallel zu dieser Panelstruktur gaben verschiedene Angebote die Möglichkeit,
sich noch auf anderen Ebenen dem Phänomen „Wasser“ zu nähern: eine Ausstellung
der „Arbeiten zum Wasser“ des Künstlers Walther Mertel (Köln) und ein vom Orga-
nisationsteam konzipierter „Denkbogen“ sollten die Teilnehmenden zur Reflektion
über persönliche Erfahrungen mit dem Thema anregen. Die Vorführung des Doku-
mentarfilms „Die Wassermeister“ sowie eine Installation, die das Konzept des ‘Virtu-
ellen Wassers’ veranschaulicht (konzipiert vom AK Wasser Freiburg), rundeten den
Blick auf den „Kulturstoff Wasser“ ab.
Dass diese Konferenz nicht das Ende, sondern erst der Anfang eines verstärk-
ten interdisziplinären Austausches zum Management der globalen Wasserkrise sein
sollte, lässt sich an zweierlei Aspekten fest machen: zum einen wurde an die organi-
sierenden Nachwuchswissenschaftler/innen von Seiten der Teilnehmenden herange-
 
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