170 | NACHRUFE
Zunehmend, vor allem aber auch nach seiner Emeritierung 1986, hat sich Brix
mit der Geschichte der Physik befaßt. Sem Artikel „600 Jahre Physik in Heidelberg“
ist em wichtiger Beitrag zum 600jährigen Jubiläum der Universität im Jahre 1986.
In zahlreichen Nachrufen oder personenbezogenen Artikeln hat er anhand der vitae
von Personen Physikgeschichte lebendig werden lassen. Sein Vortrag „Die folgen-
reiche Entdeckung der Uranspaltung - und wie es dazu kam“ anläßlich der 50jähri-
gen Wiederkehr dieser Entdeckung, gehalten am 2. Dezember 1988 in Berlin, hat
einen Maßstab für den Umgang mit der historischen Wahrheit über die Geschichte
der Kernspaltung gesetzt. In seinen Beiträgen über Gerhard Herzberg, Hans Kopfer-
mann, Wolfgang Gentner, Hans Geiger, Wolfgang Paul, Otto Schüler und Theodor
Schmidt hat er gezeigt, daß wissenschaftliche Erkenntnis untrennbar mit Personen
verbunden ist. Er berichtete über Forscher, die er noch persönlich erlebt hat. Nur
Georg Christoph Lichtenberg fällt nicht in diese Kategorie, er lebte vor mehr als
zweihundert Jahren. Er war ein Lieblingsobjekt Brix scher Betrachtungen, dessen
Einsichten er zu allen Anlässen stets zu zitieren wußte. Und die Lichtenberg-Gesell-
schaft würde ohne ihn heute nicht mehr existieren.
Ehrungen hat Peter Brix vielfältig erfahren. Ehrenpromotionen in Berlin und
Kassel, eine Honorarprofessur in Darmstadt und ein persönliches Ordinariat in Hei-
delberg, die Mitgliedschaft in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften - er
war von 1979 bis 1983 Sekretär der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse —
und in der Leopoldina in Halle sowie die Ehrenmitgliedschaft des wissenschaftlichen
Rates von DESY in Hamburg sind eine keineswegs vollständige Aufzählung. Von
1980 bis 1983 war er zudem Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Peter Brix war ein erfolgreicher Forscher, ein Wissenschaftler mit breit ange-
legten Kenntnissen, em engagierter Hochschullehrer, ein steter Förderer seiner jun-
gen Kollegen, em Mensch nut Grundüberzeugungen, an denen sich andere orien-
tieren konnten. Das zeigt auch die große Zahl seiner Schüler. Als Ratgeber mit Ein-
fühlungsvermögen und klaren Aussagen hat er vielen immer wieder gedient. Vor
allem aber zeichneten ihn Liebenswürdigkeit und eine tiefe Menschlichkeit aus. Jetzt
erinnern wir uns an ihn in großer Dankbarkeit. Wir werden ihn sehr vermissen.
GISBERT FREIHERR ZU PUTLITZ und ACHIM RICHTER
Zunehmend, vor allem aber auch nach seiner Emeritierung 1986, hat sich Brix
mit der Geschichte der Physik befaßt. Sem Artikel „600 Jahre Physik in Heidelberg“
ist em wichtiger Beitrag zum 600jährigen Jubiläum der Universität im Jahre 1986.
In zahlreichen Nachrufen oder personenbezogenen Artikeln hat er anhand der vitae
von Personen Physikgeschichte lebendig werden lassen. Sein Vortrag „Die folgen-
reiche Entdeckung der Uranspaltung - und wie es dazu kam“ anläßlich der 50jähri-
gen Wiederkehr dieser Entdeckung, gehalten am 2. Dezember 1988 in Berlin, hat
einen Maßstab für den Umgang mit der historischen Wahrheit über die Geschichte
der Kernspaltung gesetzt. In seinen Beiträgen über Gerhard Herzberg, Hans Kopfer-
mann, Wolfgang Gentner, Hans Geiger, Wolfgang Paul, Otto Schüler und Theodor
Schmidt hat er gezeigt, daß wissenschaftliche Erkenntnis untrennbar mit Personen
verbunden ist. Er berichtete über Forscher, die er noch persönlich erlebt hat. Nur
Georg Christoph Lichtenberg fällt nicht in diese Kategorie, er lebte vor mehr als
zweihundert Jahren. Er war ein Lieblingsobjekt Brix scher Betrachtungen, dessen
Einsichten er zu allen Anlässen stets zu zitieren wußte. Und die Lichtenberg-Gesell-
schaft würde ohne ihn heute nicht mehr existieren.
Ehrungen hat Peter Brix vielfältig erfahren. Ehrenpromotionen in Berlin und
Kassel, eine Honorarprofessur in Darmstadt und ein persönliches Ordinariat in Hei-
delberg, die Mitgliedschaft in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften - er
war von 1979 bis 1983 Sekretär der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse —
und in der Leopoldina in Halle sowie die Ehrenmitgliedschaft des wissenschaftlichen
Rates von DESY in Hamburg sind eine keineswegs vollständige Aufzählung. Von
1980 bis 1983 war er zudem Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Peter Brix war ein erfolgreicher Forscher, ein Wissenschaftler mit breit ange-
legten Kenntnissen, em engagierter Hochschullehrer, ein steter Förderer seiner jun-
gen Kollegen, em Mensch nut Grundüberzeugungen, an denen sich andere orien-
tieren konnten. Das zeigt auch die große Zahl seiner Schüler. Als Ratgeber mit Ein-
fühlungsvermögen und klaren Aussagen hat er vielen immer wieder gedient. Vor
allem aber zeichneten ihn Liebenswürdigkeit und eine tiefe Menschlichkeit aus. Jetzt
erinnern wir uns an ihn in großer Dankbarkeit. Wir werden ihn sehr vermissen.
GISBERT FREIHERR ZU PUTLITZ und ACHIM RICHTER