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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007 — 2007

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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10. Martin Bucers Deutsche Schrifen
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0223
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TÄTIGKEITSBERICHTE

(zwei Drucke Straßburg 1545). Mit der letztgenannten Schrift, die in den letzten
Wochen des Jahres 2007 von Susanne Haaf und Albert de Lange zur Edition vor-
bereitet worden ist, nimmt Bucer Bezug auf seine oben erwähnte Schrift „Ein
Christlich ongefahrlich bedencken“. Außerdem wird em dürftig in Briefform
gekleidetes Gutachten vom 25. Februar 1545 an Landgraf Philipp von Hessen auf-
genommen.
In den ersten sieben Monaten beteiligte sich Thomas Wilhelmi zusammen mit
studentischen Hilfskräften an der Redaktion und Drucklegung des von Herrn Prof.
Augustijn im Laufe der letzten Jahre erarbeiteten Bandes 9,2 von Bucers Deutschen
Schriften. Dieser Band enthält Schriften zu den Religionsgesprächen von 1541 und
1542. Er ist im September 2007 erschienen.
Anfang August nahm Susanne Haaf die Arbeit an Band 15 auf, bei der sie ab
Oktober von Dr. Albert de Lange (Karlsruhe) unterstützt wurde. Dieser Band soll
die Schriften Bucers zur ersten Tagungsperiode des Trienter Konzils (1545-1547)
sowie zum Regensburger Religionsgespräch von 1546 enthalten. Zwei Schriften
konnten bislang bearbeitet und zu einem vorläufigen Abschluß gebracht werden:
„Der newe glaub von den Doctoren zu Louen“ und „Zwei Decret des Trientischen
Concili“. Beide Texte stehen in Zusammenhang mit dem Konzil: „Der newe glaub“
insofern, als daß Bucer hier die Glaubensartikel zu widerlegen versucht, die von der
theologischen Fakultät der Universität Löwen 1544 vorgelegt und vom Kaiser für
verbindlich erklärt worden waren und die letztlich eine so große Wirkung entfaltet
haben, daß sie den Konzilsteilnehmern als Vorlage für ihre Diskussionen und
Beschlüsse dienten; die „Zwei Decret“ hingegen, da sie bereits die ersten in Trient
gefaßten Beschlüsse behandeln, und zwar die Dekrete zur Autorität der Vulgata und
zur Stellung der Traditionen. Diese übersetzte Bucer aus dem Lateinischen und kom-
mentierte sie polemisch mittels Randbemerkungen.
Neben diesen editorischen Arbeiten konnten die weiteren für Band 15 vorge-
sehenen Texte weitgehend aus den Archiven und Bibliotheken beschafft werden.
Daneben sind weitere kleinere Schriften zum Vorschein gekommen, deren Beschaf-
fung nun noch ansteht.
In den ersten Wochen des Berichtsjahres wurde die Forschungsstelle in den
neuen Räumlichkeiten an der Karlstraße 5 eingerichtet.
Thomas Wilhelmi sichtete im April im Hauptstaatsarchiv Weimar weitere
Aktenbestände und konnte dabei einige offene Fragen klären.
Am 16. und 17. März nahm Thomas Wilhelmi für die Bucer-Forschungsstelle
an einer Konferenz der Editoren der Bucer-Gesamtausgabe in Apeldoorn teil.
Am 11. und 12. Oktober nahm Dr. Buckwalter an einem von Prof. Dr.
Matthieu Arnold (Straßburg) organisierten internationalen Kolloquium anläßlich des
500. Jubiläums der Geburt Johannes Sturms teil. In einem Vortrag mit dem Titel
„Johannes Sturm und Martin Bucer“ arbeitete er Gemeinsamkeiten und Unter-
schiede zwischen dem Schlettstädter Reformator und dem Schleidener Pädagogen,
deren Lebenswege sich in Straßburg kreuzten, heraus.
Am 20. Dezember wurden in der Johannes a Lasco-Bibliothek in Emden die
Bände 11,3, 9,2 und 12 von Bucers Deutschen Schriften präsentiert. Herr Prof.
 
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