Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway
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säten Felsvorsprung am Ausgang des Darel-Tals. Es wurden 46 Steine mit insgesamt
370 Gravuren aufgenommen, die einen Zeitraum von der prähistorischen bis zur
nachbuddhistischen Epoche umfassen. Zahlreich sind prähistorische Darstellungen
von Wildtieren, Jagdszenen und übereinander aufgereihten Menschengruppen.
Hinzu kommen noch neun Abdrücke von Füßen und vier von Händen. Dem 3.
Jahrtausend v. Chr. können die bronzezeitlichen Bilder zweier Giganten und einer
Maske im Stil der sibirischen Okunev-Kultur zugewiesen werden. Zwei Gravuren
zeigen Krieger in der charakteristischen Tracht der Kusäna-Zeit. Der buddhistischen
Zeit sind insgesamt sieben Bilder von Stüpas, zuzuweisen. Auffallend sind vier
Swastika-Gravuren und das Bild eines Kriegers mit Dreizack. Hinzu kommen noch
zwei Inschriften in Brähmi und nur eine in Sogdisch. Den größten Umfang nehmen
jedoch Bilder von Wildtieren, Jagdszenen, Schlangen, Reitern, Kriegern und über-
einander gereihten Menschengruppen ein, von denen ein Teil der nachbud-
dhistischen Zeit angehören. Hinzu kommen vereinzelt Bilder von Raubtieren und
eines sorgfältiger ausgeführten Pferdes. Einzigartig ist das Bild zweier übereinander
stehender Akrobaten. Neun runde, teilweise dekorierte Scheiben lassen sich als Sym-
bole der antibuddhistischen Bewegung in dieser Region erklären. Oberhalb der
Mündung des Darel liegen am linken Ufer vier große Steinblöcke, die nachbud-
dhistische Gruppen von Caprini, Schraubenziegen, Jägern mit ihren Hunden, Krie-
gern und Reitern zeigen.
2. Die im Osten, nach einer langen Strecke ohne Gravuren, anschließende Fels-
bildstation von Ishal liegt auf einer ausgedehnten flachen Terrasse, die zum Indus steil
abfällt und bis zum Ishal Gah im Osten reicht. Die antike Wegeführung ist durch
einen neu angelegten Fahrweg, der vom Darel-Tal bis zum Diamer-Basha-Stau-
damm führt, weitgehend zerstört. Dadurch sind auch eine Reihe früher hier beob-
achteter Gravuren und Inschriften verloren gegangen. Entlang des antiken Weges
sind auf 23 Steinen insgesamt 145 Gravuren angebracht. Sie zeigen überwiegend Bil-
der von Wildtieren und Jägern, von denen sich 29 der prähistorischen Epoche
zuweisen lassen. Zu den auffallenden Gravuren gehören die Bilder einer Swastika,
eines Dreizacks und einer runden Scheibe. Vier Inschriften in Brähmi sind mit
großer Sorgfalt eingemeißelt.
3. Die östlich anschließende Station Ishal Das {Lai Banda) liegt an einem leicht
zum Indus abfallenden Hang, der mit Steinblöcken übersät ist. Auf 13 Steinen wur-
den insgesamt 101 Gravuren dokumentiert. Auf einer hoch aufragenden Felsrippe
über dem Flußufer ist eine große Gruppe von 44 prähistorischen Bildern ange-
bracht, die Wildtiere wie Schraubenziege und Caprini, Jagdszenen, aber auch fronta-
le Menschenfiguren mit ausgebreiteten Armen und zehn Handabdrücke zeigen. Auf-
fallend sind Gruppen von Näpfchen auf der höchsten Erhebung. Auf der steil abfal-
lenden Westwand einer zum Indusufer führenden Felsrippe ist eine ausgedehnte
Szene frühbuddhistischer Zeit eingraviert. Sie umfaßt die Darstellung eines Feuer-
altars und zweier aus drei Figuren mit einem Gefäß und einer Reihe von Gebäuden
bestehenden Szenen. Die Figurengruppe zeigt links einen thronenden Fürsten mit
Lotos oder Szepter, davor einen Diener mit Fächer oder Pilger mit Fähnchen (wie
in Chilas II) und rechts einen Elefantenreiter. Die Figurenreihe erinnert an die typi-
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säten Felsvorsprung am Ausgang des Darel-Tals. Es wurden 46 Steine mit insgesamt
370 Gravuren aufgenommen, die einen Zeitraum von der prähistorischen bis zur
nachbuddhistischen Epoche umfassen. Zahlreich sind prähistorische Darstellungen
von Wildtieren, Jagdszenen und übereinander aufgereihten Menschengruppen.
Hinzu kommen noch neun Abdrücke von Füßen und vier von Händen. Dem 3.
Jahrtausend v. Chr. können die bronzezeitlichen Bilder zweier Giganten und einer
Maske im Stil der sibirischen Okunev-Kultur zugewiesen werden. Zwei Gravuren
zeigen Krieger in der charakteristischen Tracht der Kusäna-Zeit. Der buddhistischen
Zeit sind insgesamt sieben Bilder von Stüpas, zuzuweisen. Auffallend sind vier
Swastika-Gravuren und das Bild eines Kriegers mit Dreizack. Hinzu kommen noch
zwei Inschriften in Brähmi und nur eine in Sogdisch. Den größten Umfang nehmen
jedoch Bilder von Wildtieren, Jagdszenen, Schlangen, Reitern, Kriegern und über-
einander gereihten Menschengruppen ein, von denen ein Teil der nachbud-
dhistischen Zeit angehören. Hinzu kommen vereinzelt Bilder von Raubtieren und
eines sorgfältiger ausgeführten Pferdes. Einzigartig ist das Bild zweier übereinander
stehender Akrobaten. Neun runde, teilweise dekorierte Scheiben lassen sich als Sym-
bole der antibuddhistischen Bewegung in dieser Region erklären. Oberhalb der
Mündung des Darel liegen am linken Ufer vier große Steinblöcke, die nachbud-
dhistische Gruppen von Caprini, Schraubenziegen, Jägern mit ihren Hunden, Krie-
gern und Reitern zeigen.
2. Die im Osten, nach einer langen Strecke ohne Gravuren, anschließende Fels-
bildstation von Ishal liegt auf einer ausgedehnten flachen Terrasse, die zum Indus steil
abfällt und bis zum Ishal Gah im Osten reicht. Die antike Wegeführung ist durch
einen neu angelegten Fahrweg, der vom Darel-Tal bis zum Diamer-Basha-Stau-
damm führt, weitgehend zerstört. Dadurch sind auch eine Reihe früher hier beob-
achteter Gravuren und Inschriften verloren gegangen. Entlang des antiken Weges
sind auf 23 Steinen insgesamt 145 Gravuren angebracht. Sie zeigen überwiegend Bil-
der von Wildtieren und Jägern, von denen sich 29 der prähistorischen Epoche
zuweisen lassen. Zu den auffallenden Gravuren gehören die Bilder einer Swastika,
eines Dreizacks und einer runden Scheibe. Vier Inschriften in Brähmi sind mit
großer Sorgfalt eingemeißelt.
3. Die östlich anschließende Station Ishal Das {Lai Banda) liegt an einem leicht
zum Indus abfallenden Hang, der mit Steinblöcken übersät ist. Auf 13 Steinen wur-
den insgesamt 101 Gravuren dokumentiert. Auf einer hoch aufragenden Felsrippe
über dem Flußufer ist eine große Gruppe von 44 prähistorischen Bildern ange-
bracht, die Wildtiere wie Schraubenziege und Caprini, Jagdszenen, aber auch fronta-
le Menschenfiguren mit ausgebreiteten Armen und zehn Handabdrücke zeigen. Auf-
fallend sind Gruppen von Näpfchen auf der höchsten Erhebung. Auf der steil abfal-
lenden Westwand einer zum Indusufer führenden Felsrippe ist eine ausgedehnte
Szene frühbuddhistischer Zeit eingraviert. Sie umfaßt die Darstellung eines Feuer-
altars und zweier aus drei Figuren mit einem Gefäß und einer Reihe von Gebäuden
bestehenden Szenen. Die Figurengruppe zeigt links einen thronenden Fürsten mit
Lotos oder Szepter, davor einen Diener mit Fächer oder Pilger mit Fähnchen (wie
in Chilas II) und rechts einen Elefantenreiter. Die Figurenreihe erinnert an die typi-