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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007 — 2007

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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20. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0251
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264 | TÄTIGKEITSBERICHTE
Seite eine bisher unbeachtete Gravur. Es zeigt den sitzenden Buddha auf dem
Lotosthron, flankiert von zwei stehenden Bodhisattvas. Auf der östlichen Front eines
hinter dem Felsen anschließenden Steinblocks ist em großer Stüpa eingraviert. Im
Shigar-Tal war am antiken, von Shigar nach Skardu führenden Weg unterhalb des
Paßübergangs nahe dem Dorfe Lamsa 1985 em weiteres buddhistisches Flachrelief
gefunden worden. Der Steinblock bietet eine stark erodierte dreifigurige Darstellung
nut Bodhisattva Padmapäni in der Mitte, zur Linken flankiert von einem sitzenden
Buddha und zur Rechten von einem stehenden Bodhisattva, vielleicht Alokitesvara.
Aufgesucht wurden außerdem die Festung Burge-Nala, deren Ummauerung jüngst
zerstört wurde, und die darunter liegenden Felsbildgruppe.
Im nächsten Jahr sollen bestehende Lücken in der Dokumentation der am
Nordufer des Indus im Diamer-Bezirk liegenden Felsbildstationen zwischen Ges
und Gor sowie zwischen Darel Nala und Thor-Nord geschlossen werden. Geplant
ist auch die systematische Dokumentation der durch Straßenbauten bedrohten Fels-
bildansammlungen von Alam und Partab Bridge. Weiter verfolgt wird das Vorhaben,
em Inventar der archäologischen Fundstellen im zukünftigen Stauseegebiet und in
den übrigen Regionen der Nördlichen Territorien zu erstellen. Für dieses Projekt
wird eine Zusammenarbeit mit dem AKCSP in Gilgit unter der Schirmherrschaft
der UNESCO-Vertretung in Islamabad angestrebt.
Am 26. und 27. April wurde in der Akademie in Zusammenarbeit mit dem
Istituto Italiano per l’Africa e 1’Oriente in Rom ein Seminar zum Thema „In the
Shadows of the Mountains. Rock Art Between the Upper Indus Region and Swat.“
abgehalten.Vorträge wurden von M. Bemmann, H. Falk (Berlin), A. Filigenzi (Rom),
H. Hauptmann, O. von Hinüber (Freiburg), Chongfeng Li (Beijing), C. Luczanits
(Wien), L.M. Olivieri (Rom), A. Peschlow-Bindokat (Berlin), I. Schwez (Heidel-
berg), I. Stellrecht (Tübingen) und M.Vidale (Rom) gehalten.
In der Zeit vom 20. Mai bis 14. Juni unternahm H. Hauptmann eine Reise
nach Pakistan, um in Chilas die dringende Renovierung des 1988 angemieteten,
durch mehrere Erdbeben beschädigten Expeditionshauses zu beginnen. Im Kultur-
ministerium zu Islamabad konnte die Errichtung eines in Gilgit geplanten Kultur-
zentrums (Northern Areas Culture Centre), in dem auch die Geschichte der Nörd-
lichen Territorien aufgrund der Ergebnisse der pakistanisch-deutschen Forschungen
in einem eigenen Ausstellungstrakt dargestellt werden sollen, besprochen werden.
Em geeigneter Bauplatz wurde im Stadtteil Jutial von Gilgit durch die lokale Regie-
rungsbehörde der Nördlichen Territorien bereits zur Verfügung gestellt. M. Bem-
mann und H. Hauptmann stellten am 6. Juli das Heidelberger Felsbildprojekt in Vor-
trägen während der in Ravenna abgehaltenen 19. International Conference on
South Asian Archaeology in der Sektion „Pictures in Transformation: Rock Art
Research from Central Asia to the Subcontinent“ vor. Am 8. September nahmen sie
an einem von der deutschen Botschaft und der Karakorum International University
in Gilgit veranstalteten Seminar „Ancient Heritage of the Northern Areas and the
Diamer-Basha-Dam Project“ mit Vorträgen teil. Am 13. Dezember wurde anläßlich
der Veranstaltung „Deutschland — Land der Ideen“ das Heidelberger Felsbildprojekt
einer interessierten Öffentlichkeit präsentiert.
 
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