Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007
— 2007
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0267
DOI Kapitel:
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI Kapitel:A. Die Preisträger
DOI Kapitel:Akademiepreis
DOI Artikel:Hindrichs, Gunnar: Das Absolute und das Subjekt: Untersuchungen zum Verhältnis von Metaphysik und Nachmetaphysik
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0267
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10-11 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V.
- 11 Union der deutschen Akademie der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-30 Verzeichnis der Mitglieder / Tabula mortuorum
-
31-199
I. Das Geschäftsjahr 2007
- 31-59 Jahresfeier am 9. Juni 2007
-
60-114
Wissenschaftliche Sitzungen
-
60-63
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 16. Januar 2007
-
63-67
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Januar 2007
-
67-71
Gesamtsitzung am 27. Januar 2007
-
71-75
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 20. April 2007
-
75-78
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 20. April 2007
- 78-80 Gesamtsitzung am 21. April 2007
- 80-81 Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 20. Juli 2007
-
82-84
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 20. Juli 2007
-
85-98
Gesamtsitzung am 21. Juli 2007
-
98-102
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 26. Oktober 2007
- 102-104 Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Oktober 2007
-
104-107
Gesamtsitzung am 27. Oktober 2007
- 107-114 Öffentliche Gesamtsitzung in Stuttgart am 15. Dezember 2007
-
60-63
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 16. Januar 2007
-
115-131
Öffentliche Veranstaltungen
- 115-116 Wissenschaftliches Kolloquium: "Fortschritte der Archäometrie"
-
117-119
Mitarbeitervortragsreihe "Wir forschen für Sie"
- 120 Symposion "Religion und Gewalt"
- 121-124 Tagung "Wort/Bild/Zeichen - Beiträge zur Semiotik im Recht"
- 124-126 Ausstellung "Sprache - Schrift - Bild: Wege zu unserem kulturellen Gedächtnis"
- 126-130 Vortrag in der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin: Wissenschaftliche Kompetenz und politische Verantwortung
- 130-131 Präsentation "365 Orte im Land der Ideen - Die virtuelle Seidenstraße"
-
132-160
Antrittsreden
-
161-199
Nachrufe
-
200-271
II. Die Forschungsvorhaben
- 200-202 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
- 202 Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
- 203-204 Patristische Kommission der Akademien der Wissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland
-
205-271
Tätigkeitsberichte
- 205-206 1. Goethe-Wörterbuch
- 206-215 2. Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten
- 215-221 3. Weltkarte der tektonischen Spannungen (Karlsruhe)
- 221-222 4. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 222-225 5. Deutsches Rechtswörterbuch
- 226-229 6. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 229-231 7. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 231-232 8. Spanisches Wörterbuch des Mittelalters/DEM
- 232-234 9. Melanchthon-Forschungsstelle
- 234-237 10. Martin Bucers Deutsche Schrifen
- 237-241 11. Edition des Reuchlin-Briefwechsels (Pforzheim)
- 241-242 12. Luther-Register (Tübingen)
- 242-244 13. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 244-246 14. Europa Humanistica
- 246-249 15. Epigraphische Datenbank
- 249-252 16. Edition literarischer Keilschriftentexte aus Assur
- 252-254 17. Buddhistische Steinschriften in China
- 254-255 18. Année Philologique
- 255-257 19. Lexikon der antiken Kulte und Riten (Heidelberg/Würzburg)
- 257-265 20. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 265-267 21. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 268-271 Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
-
272-338
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 272-280 A. Die Preisträger
-
281-338
B. Das WIN-Kolleg
- 281-282 Aufgaben und Ziele des WIN-Kollegs
- 282-284 Die Kollegiaten
- 285-287 1. Forschungsschwerpunkt "Gehirn und Geist. Physische und psychische Funktionen des Gehirns": Abschlußsymposium "Moleculed - Neurons - Mind"
- 288-305 2. Forschungsschwerpunkt "Kulturelle Grundlagen der Europäischen Einigung"
- 306-330 3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
- 331-338 C. Die Nachwuchskonferenzen
- 339-349 IV. Gesamthaushalt 2007 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 340-342 Publikationen
- 343-349 Personenregister
- Maßstab/Farbkeil
280 | FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES
ren zu sein als in uns selbst. Wir stehen als Subjekte nicht in Zusammenhängen, son-
dern errichten diese Zusammenhänge von unserem Selbststand aus. Hier freilich
entsteht em Problem. Was in sich ist, ist mit Notwendigkeit. Denn das in sich Seien-
de unterliegt nichts anderem als sich selbst. Es unterliegt mithin auch keiner Ord-
nung, innerhalb deren es nur eine Möglichkeit unter mehreren darstellt. Das heißt,
die Möglichkeit, daß es das, was in sich ist, nicht gäbe, ist nicht denkbar. Wenn wir
als Subjekte in uns wären, müßten wir demnach mit Notwendigkeit sein. Es wäre
undenkbar, daß es uns nicht gäbe. Wir aber sind nicht mit Notwendigkeit. Wir sind
kontingent. Es ist keineswegs undenkbar, daß es uns auch nicht gäbe. Mithin können
wir nicht in uns selber sein. Und doch scheinen wir als Konstituierende auch nicht
in einem anderen sein zu können. Die Frage stellt sich also: Worin sind wir?
Um die Frage zu beantworten, benötigen wir den Begriff des Absoluten. Ich
versuche zu zeigen, daß die Theorie des Subjekts den Fluchtpunkt, den das Denken
mit dem Absoluten vor Augen hatte, nicht verabschiedet, sondern im Gegenteil sel-
ber und auf andere Weise abermals auf diesen Fluchtpunkt hinfuhrt. Für das erste
bedenke ich die Gestalt des ontologischen Gottesbeweises, der den Begriff des Abso-
luten entwickelt, für das zweite gehe ich der Eigentümlichkeit des Subjektseins nach.
Die Wege führen von der Frage, worin wir seien, oftmals weit weg. Doch ihren
Fluchtpunkt bildet immer nur sie. Am Ende schließen beide Gedankengänge sich
daher zu der Antwort auf jene Frage zusammen. Sie sehen im Erbe des Absoluten
die Heimat des Subjekts liegen.
PD DR. GUNNAR HINDRICHS
(geb. 1971) studierte Philosophie, Mittlere und
Neuere Geschichte und Musikwissenschaft an den
Universitäten Marburg, Tübingen und Heidel-
berg. 2000 erfolgte die Promotion in Heidelberg,
wo er seit 2001 als wissenschaftlicher Assistent
am Philosophischen Seminar Heidelberg tätig war.
Im Sommersemester 2008 vertritt er eine Profes-
sur für Philosophie an der Universität Münster.
Ausgezeichnet wurde seine 2006 abgeschlossene
Habilitationsschrift.
ren zu sein als in uns selbst. Wir stehen als Subjekte nicht in Zusammenhängen, son-
dern errichten diese Zusammenhänge von unserem Selbststand aus. Hier freilich
entsteht em Problem. Was in sich ist, ist mit Notwendigkeit. Denn das in sich Seien-
de unterliegt nichts anderem als sich selbst. Es unterliegt mithin auch keiner Ord-
nung, innerhalb deren es nur eine Möglichkeit unter mehreren darstellt. Das heißt,
die Möglichkeit, daß es das, was in sich ist, nicht gäbe, ist nicht denkbar. Wenn wir
als Subjekte in uns wären, müßten wir demnach mit Notwendigkeit sein. Es wäre
undenkbar, daß es uns nicht gäbe. Wir aber sind nicht mit Notwendigkeit. Wir sind
kontingent. Es ist keineswegs undenkbar, daß es uns auch nicht gäbe. Mithin können
wir nicht in uns selber sein. Und doch scheinen wir als Konstituierende auch nicht
in einem anderen sein zu können. Die Frage stellt sich also: Worin sind wir?
Um die Frage zu beantworten, benötigen wir den Begriff des Absoluten. Ich
versuche zu zeigen, daß die Theorie des Subjekts den Fluchtpunkt, den das Denken
mit dem Absoluten vor Augen hatte, nicht verabschiedet, sondern im Gegenteil sel-
ber und auf andere Weise abermals auf diesen Fluchtpunkt hinfuhrt. Für das erste
bedenke ich die Gestalt des ontologischen Gottesbeweises, der den Begriff des Abso-
luten entwickelt, für das zweite gehe ich der Eigentümlichkeit des Subjektseins nach.
Die Wege führen von der Frage, worin wir seien, oftmals weit weg. Doch ihren
Fluchtpunkt bildet immer nur sie. Am Ende schließen beide Gedankengänge sich
daher zu der Antwort auf jene Frage zusammen. Sie sehen im Erbe des Absoluten
die Heimat des Subjekts liegen.
PD DR. GUNNAR HINDRICHS
(geb. 1971) studierte Philosophie, Mittlere und
Neuere Geschichte und Musikwissenschaft an den
Universitäten Marburg, Tübingen und Heidel-
berg. 2000 erfolgte die Promotion in Heidelberg,
wo er seit 2001 als wissenschaftlicher Assistent
am Philosophischen Seminar Heidelberg tätig war.
Im Sommersemester 2008 vertritt er eine Profes-
sur für Philosophie an der Universität Münster.
Ausgezeichnet wurde seine 2006 abgeschlossene
Habilitationsschrift.