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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007 — 2007

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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1. Forschungsschwerpunkt "Gehirn und Geist. Physische und psychische Funktionen des Gehirns": Abschlußsymposium "Moleculed - Neurons - Mind"
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0273
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286 | FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

daß Gehirnoberflächenaktivität tatsächlich relevante Bewegungsinformationen ent-
hält.
Die einzelnen Beiträge der Gruppe waren: „ Vorhersage von Bewegungsparametern
aus dem EcoG“ (Carsten Mehring, Freiburg); „ Vorhersage von Bewegungsparametern aus
dem EEG“ (Evanste Demandt, Freiburg); „ Vorhersage von Bewegungsparametern aus dem
MEG“ (Stephan Waldert, Tübingen); „Identifikation des insulären motorischen Areals
beim Menschen“ (Isabella Mutschler, Basel) und „BMI und funktionelle Bildgebung“
(Tonio Ball, Freiburg).
Im zweiten Teil des Symposiums stellte die Projektgruppe „Neuronale Reprä-
sentation der Kommunikation von Emotionen“ die Ergebnisse ihrer Arbeit vor.
Die zentrale Frage dieser Arbeit ist: Wie verarbeitet das Gehirn emotionale Reize?
Emotionale Informationen können auf ganz unterschiedliche Art und Weise kom-
muniziert werden: Über Bilder und Geräusche, wie wir sie täglich in den Medien
sehen und hören, oder während direkter Interaktion mit einem Partner über Sprach-
inhalt, Sprachmelodie und Mimik. Diese Signale drücken einerseits den Gefühlszu-
stand des Senders aus, rufen andererseits aber auch emotionale Reaktionen beim
Empfänger hervor. In dem Kooperationsprojekt untersuchen Wissenschaftler aus
Konstanz, Mannheim und Tübingen wie der emotionale Inhalt emotionaler Signale
aus verschiedenen „Kanälen“ entschlüsselt wird. Darüber hinaus wird untersucht,
inwiefern sich die Gehirnreaktionen von gesunden Personen und von Personen mit
emotionalen Störungen auf emotionale Kommunikationsinhalte unterscheiden.
Die einzelnen Beiträge der Gruppe waren: „Affektive Semantik sprachlicher Sti-
muli“ (Johanna Kißler, Konstanz); „Affektive Prosodie“ (Dirk Wildgruber,Tübingen);
„Affektive Mimik“ (Silke Anders,Tübingen); „Affektive Bilder und Geräusche“ (Markus
Junghöfer, Münster) und schließlich „ Gestörte Emotionsverarbeitung “ (Gabriele Ende,
Mannheim).
Der erste Symposiumstag wurde beendet mit einem Abendvortrag zum Thema
„Wie fühlt das Gehirn? Neurobiologie von Emotionen und Emotionsregulation“ von Dr.
Christian Schmahl, Mannheim.
Im dritten und abschließenden Teil des Symposiums faßte die Projektgruppe
„ Vom Molekül zum Verhalten: Verarbeitung und Lernen von Sinnesreizen im
Geruchssystem“ ihre Forschungsarbeiten in einer weiteren Reihe von Vorträgen
zusammen. Den Hintergrund der Arbeit dieser Gruppe bilden folgende grund-
legende Fragen: Wie erzeugt das Gehirn geistige Fähigkeiten? Wie nimmt es seine
Umwelt wahr? Wie entsteht Verhalten als Reaktion auf Einflüsse der Umwelt und
Innenwelt? Diese Fragen gehören zu den faszinierendsten und gleichzeitig schwie-
rigsten Fragen der modernen Neurowissenschaften. Trotz einer immensen Fülle
neuer Erkenntnisse ist man von dem Ziel, den Geist aus der Funktion des Gehirns
zu erklären, noch weit entfernt. So bleibt es eine der wichtigsten Herausforderun-
gen, nicht nur einzelne Bausteine, sondern komplexe Funktionen zu verstehen. Die
durch die Heidelberger Akademie der Wissenschaften geförderten Arbeiten dieses
Teilprojekts haben auf verschiedenen Ebenen zum Verständnis der Geruchsverarbei-
tung und des Geruchslernens beigetragen. Zum Beispiel konnte demonstriert wer-
den, daß auch Gerüche innerhalb von Sekundenbruchteilen unterschieden werden
 
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