Das WIN-Kolleg
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Anzahl von hämatopoetischen Blutstammzellen (HSC) im Knochenmark. Doch
auch die Hämatopoese wird von Alterungsvorgängen erfasst. Dies spiegelt sich einer-
seits in einer zunehmendenVerfettung des Knochenmarks und anderseits in alters-
bedingten Anämien, Gerinnungsstörungen und Abnahme der Immunfunktion
wider. Untersuchungen am Mausmodell zeigten, dass diese Veränderungen überra-
schenderweise nicht auf einen quantitativen Verlust der Stammzellen zurückzuführen
ist, sondern dass es mit zunehmendem Alter viel mehr zu einer Akkumulation von
HSCs kommt. Während sogar in serielle Transplantationen am Mausmodell nachge-
wiesen werden konnte, dass junge und alte HSC nach Stammzelltransplantation ein
ähnliches Rekonstitutionsvermögens besitzen, scheint jedoch die Interaktion mit der
Stammzellnische im Knochenmark und das Anwachsen des Transplantates bei ge-
alterten HSC weniger effektiv zu sein. Auch die Tatsache, dass junge und alte HSC
ein unterschiedliches Genexpressionsmuster zeigen, wurde bisher nur am Maus-
modell untersucht. Aus diesem Grund werden wir im Rahmen unseres Projektes die
These erörtern, dass sich humane HSC von unterschiedlich alten Spendern hin-
sichtlich ihrer globalen Genexpression und DNA-Methylierung unterscheiden. Erste
genomweite Untersuchungen in diese Richtung wurden bereits durchgeführt.
Erythrozyten
Thrombozyten
Myeloische Monozyten
Progenitor Zelle Granulozyten
Mastzellen
B-Lymphozyten
T-Lymphozyten
Stammzelle) NK-Zellen
NK Progenitor
Zelle
Knochenmark
MSC
(Mesenchymale
Stammzelle)
Abb. 1. Schematische Darstellung der Differenzierung adulter Stammzellen aus dem Knochenmark.
Aus dem Knochenmark können sowohl hämatopoetische Stammzellen (HSC) isoliert werden, die zeit-
lebens für die Regeneration der verschiedenen Blutzellen verantwortlich sind, als auch mesenchymale
Stammzellen (MSC), die Vorläufer für Knochen-, Knorpel-, Fett- und Muskelzellen darstellen.
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Anzahl von hämatopoetischen Blutstammzellen (HSC) im Knochenmark. Doch
auch die Hämatopoese wird von Alterungsvorgängen erfasst. Dies spiegelt sich einer-
seits in einer zunehmendenVerfettung des Knochenmarks und anderseits in alters-
bedingten Anämien, Gerinnungsstörungen und Abnahme der Immunfunktion
wider. Untersuchungen am Mausmodell zeigten, dass diese Veränderungen überra-
schenderweise nicht auf einen quantitativen Verlust der Stammzellen zurückzuführen
ist, sondern dass es mit zunehmendem Alter viel mehr zu einer Akkumulation von
HSCs kommt. Während sogar in serielle Transplantationen am Mausmodell nachge-
wiesen werden konnte, dass junge und alte HSC nach Stammzelltransplantation ein
ähnliches Rekonstitutionsvermögens besitzen, scheint jedoch die Interaktion mit der
Stammzellnische im Knochenmark und das Anwachsen des Transplantates bei ge-
alterten HSC weniger effektiv zu sein. Auch die Tatsache, dass junge und alte HSC
ein unterschiedliches Genexpressionsmuster zeigen, wurde bisher nur am Maus-
modell untersucht. Aus diesem Grund werden wir im Rahmen unseres Projektes die
These erörtern, dass sich humane HSC von unterschiedlich alten Spendern hin-
sichtlich ihrer globalen Genexpression und DNA-Methylierung unterscheiden. Erste
genomweite Untersuchungen in diese Richtung wurden bereits durchgeführt.
Erythrozyten
Thrombozyten
Myeloische Monozyten
Progenitor Zelle Granulozyten
Mastzellen
B-Lymphozyten
T-Lymphozyten
Stammzelle) NK-Zellen
NK Progenitor
Zelle
Knochenmark
MSC
(Mesenchymale
Stammzelle)
Abb. 1. Schematische Darstellung der Differenzierung adulter Stammzellen aus dem Knochenmark.
Aus dem Knochenmark können sowohl hämatopoetische Stammzellen (HSC) isoliert werden, die zeit-
lebens für die Regeneration der verschiedenen Blutzellen verantwortlich sind, als auch mesenchymale
Stammzellen (MSC), die Vorläufer für Knochen-, Knorpel-, Fett- und Muskelzellen darstellen.