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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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C. Die Forschungsvorhaben
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II.Tätigkeitsberichte (chronologisch)
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12. Nietzsche-Kommentar (Freiburg i.Br.)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0274
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C. Die Forschungsvorhaben

Kommentierung aller vier Unzeitgemässen Betrachtungen liegt seit Januar 2018 vor
und wird zurzeit von der Autorin überarbeitet.
Am 15./16. Mai veranstaltete die Forschungsstelle in Freiburg im Rahmen des
DAAD-FCT-geförderten binationalen Projekts Nietzsche’s Critique ofValues and its
Reception mit der Lisbon Nietzsche Group (LNG) ein internationales Symposion
on Nietzsche, Politics and Values mit Vorträgen der beteiligten portugiesischen und
deutschen Wissenschaftler. Als zusätzliche Referenten konnten der kanadische
Nietzsche-Forscher Don Dombowsky sowie der deutsche Philosoph Rolf Zim-
mermann gewonnen werden.
Ebenfalls im Kontext der Kooperation mit Portugal fand am 10. Oktober in
Lissabon eine Konferenz unter dem Titel Perspectives on Nietzsche’s Nihilism statt.
Neben den Kommentatorinnen Katharina Grätz und Sebastian Kaufmann (s.u.)
hielten hier auch zwei Assistenten der Forschungsstelle Vorträge. Armin Thomas
Müller sprach über The Birth of Value-Philosophy from the Spirit of Life-Philosophy:
Wilhelm Windelband’s and Heinrich Rickert’s ‘Transvaluation’ of Nietzsche. Milan Wen-
ner hielt einen Vortrag zum Thema Nietzsche, the God-seeking Philosopher in Nihilistic
Times? On Heidegger’s Early Reading of Nietzsche.
Vom 8. bis 10. November 2018 richtete die Forschungsstelle in Heidelberg
die internationale und interdisziplinäre wissenschaftliche Tagung Nietzsches Nach-
lass - Probleme und Perspektiven der Edition und Kommentierung aus. Im Mittelpunkt
stand mit Nietzsches Nachlass derjenige Teil seines Schaffens, von dem seit je-
her eine besondere Faszination ausging und dessen Status bis heute höchst um-
stritten ist: Handelt es sich bei den nachgelassenen Aufzeichnungen um Skizzen
und Vorstufen, um Bausteine für neue Werke oder gar - wie etwa Martin Heide-
gger meinte - um das ,eigentliche4 Werk Nietzsches? Außer Frage steht, dass der
Nachlass besondere editorische und interpretatorische Schwierigkeiten aufwirft.
Zugleich herrscht aber weitgehender Konsens darüber, dass er für das Verständ-
nis von Nietzsches Denken und Schreiben unverzichtbar ist, denn viele seiner
zentralen Gedanken sind im Nachlass anders, mitunter scheinbar deutlicher, bis-
weilen überhaupt nur hier formuliert. Die Tagung, die der Vorbereitung eines
Forschungsprojekts zur Neuedition und Kommentierung des Nachlasses diente,
bot eine Plattform, um sowohl am Beispiel konkreter Einzelfälle als auch grund-
sätzlich den angemessenen Umgang mit Nietzsches nachgelassenen Schriften zu
diskutieren.
Wiederum konnte an der Forschungsstelle einige Gäste mit DAAD-Mitteln
und anderen Drittmitteln wissenschaftlich tätig sein, so beispielsweise Nietzsche-
Forscher aus Frankreich, Spanien, Chile, China und Taiwan. Eine Reihe von
Staatsexamens-, Bachelor- und Master-Arbeiten sowie Dissertationen zu Nietz-
sche werden von den Mitgliedern der Forschungsstelle betreut.
Erkenntnisse aus der Kommentierungsarbeit einem breiteren Publikum nahe-
zubringen, war auch 2018 ein wesentliches Bestreben in der Lehr-, Vortrags- und

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