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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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I. Die Preisträger
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3. Walter-Witzenmann-Preis
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Simon Cubelic: „Die koloniale Restauration des Dharmaśāstra. Das Obligationsrecht in Sarvoru Śarmans Vivādasārārnava“
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0321
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Die Preisträger

3. Walter-Witzenmann-Preis

Der Walter-Witzenmann-Preis wurde im Jahr 1997 zur Förderung des kulturwis-
senschaftlichen Nachwuchses im Land Baden-Württemberg gestiftet. Der Preis
wird jährlich verliehen und ist mit 6.000 € dotiert. Prämiert werden wissenschaft-
liche Arbeiten aus dem Bereich der Kulturwissenschaften.


Simon Cube/ic
(Jg. 1984) ist seit 2014 Mitarbeiter
im Forschungsprojekt „Religions-
und rechtsgeschichtliche Quellen des
vormodernen Nepal“ der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften. Bis
2010 studierte er als Stipendiat der
Studienstiftung des deutschen Volkes
Klassische Indologie und Politische
Wissenschaft Südasiens an der Uni-
versität Heidelberg und wurde dort
2017 promoviert.

„Die koloniale Restauration des Dharmasastra. Das Obligationenrecht
in Sarvoru Sarmans Vivädasärärnava"
Die Herausbildung des britischen Kolonialstaats in Ostindien in der zweiten Hälf-
te des 18. Jahrhunderts hatte weitreichende Folgen für die weitere indische Rechts-
geschichte. Als besonders einschneidend erwies sich der Plan for the Administrati-
on ofjustice in Bengal im Jahr 1772, der nicht nur eine künstliche Unterscheidung
zwischen einer hinduistischen und muslimischen Rechtsidentität einführte, die
bis heute in Form des religiös fundierten Personenstandsrechtes Indiens fortlebt,
sondern auch den Grundstein zur Kodifizierung dieser beiden Rechtskulturen auf
der Grundlage normativen Schrifttums legte. In Konsequenz dieses Reformvor-
habens wurden unter der Patronage der Kolonialregierung zahlreiche Rechtstexte
in Sanskrit verfasst, die der Schaffung eines einheitlichen hinduistischen Zivil-
rechts dienen sollten und dadurch der traditionellen hinduistischen Jurisprudenz
(Dharmasästra) und ihrer schriftlichen Überlieferung zu einer bis dahin beispiel-
losen Geltung in der Rechtspraxis verhalfen. Die Dissertation widmet sich einem
dieser Auftragswerke: Sarvoru Sarmans Vivädasärärnava („Ozean der Essenz der
Streitigkeiten"). Vivädasärärnava wurde 1789 auf Veranlassung des Orientalisten

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