Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018
— 2019
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0320
DOI Kapitel:
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI Kapitel:I. Die Preisträger
DOI Kapitel:2. Karl-Freudenberg-Preis
DOI Kapitel:Kristina Döring: „The nascent interactome of the yeast chaperone Ssb and its interplay with other ribosome-associated chaperones“
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0320
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-10 Inhaltsverzeichnis
- 11-130 A. Das akademische Jahr 2018
- 131-216 B. Die Mitglieder
-
217-313
C. Die Forschungsvorhaben
- 217-218 I. Forschungsvorhaben und Arbeitsstellenleiter (Übersicht)
-
219-315
II.Tätigkeitsberichte (chronologisch)
- 219-222 1. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 223-227 2. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache (DAG)
- 227-232 3. Deutsches Rechtswörterbuch
- 232-235 4. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 235-238 5. Melanchthon-Briefwechsel
- 238-242 6. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch (DEAF)
- 242-248 7. Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH)
- 248-251 8. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 251-257 9. Buddhistische Steininschriften in Nordchina
- 258-263 10. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18.Jahrhundert (Schwetzingen)
- 264-273 11. The Role of Culture in Early Expansions of Humans (Frankfurt/Tübingen)
- 273-277 12. Nietzsche-Kommentar (Freiburg i.Br.)
- 277-281 13. Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle (Heidelberg/Dresden)
- 281-287 14. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
- 288-293 15. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg i.Br.)
- 294-297 16. Karl-Jaspers-Gesamtausgabe (KJG)
- 297-302 17. Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas (Tübingen)
- 302-308 18. Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal
- 309-315 19. Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550−1620)
-
317-379
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 317-328 I. Die Preisträger
-
329-379
II. Das WIN-Kolleg
- 329 Aufgaben und Ziele des WIN-Kollegs
- 330-331 Verzeichnis der WIN-Kollegiaten
- 332-343 Fünfter Forschungsschwerpunkt „Neue Wege der Verflechtung von Natur- und Geisteswissenschaften“
-
344-379
Sechster Forschungsschwerpunkt „Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft“
- 344-347 3. Analyzing, Measuring and Forecasting Financial Risks by means of High-Frequency Data
- 347-350 4. Das menschliche Spiegelneuronensystem: Wie erfassen wir, was wirnicht messen können?
- 351-353 5. Neogeographie einer Digitalen Erde: Geo-Informatik als methodische Brücke in der interdisziplinären Naturgefahren-analyse (NEOHAZ)
- 353-356 6. Quantifizierung in Politik und Recht am Beispiel von Wirtschaftssanktionen
- 356-360 7. Europäischer Datenschutz und Datenaustausch in der genetischen Forschung: interdisziplinäre Bedingungen und internationale Implikationen
- 361-365 8. CAL²Lab – Erkundung der Rechtssprache in einer computer-gestützten Forschungsumgebung
- 365-368 9. „Working Numbers“: Science and Contemporary Politics
- 369-373 10. Thermischer Komfort und Schmerz – Untersuchungen zur Dynamikder Schmerz- und Komfortwahrnehmung
- 373-376 11. Charakterisierung von durchströmten Gefäßen und der Hämo-dynamik mittels modell- und simulationsbasierter Fluss-MRI (CFD-MRI): Validierung der Wandschubspannungsberechnung undAnwendung auf medizinisches Einsatzgebiet
- 377-378 12. Zählen und Erzählen. Spielräume und Korrelationen quantitativer und qualitativer Welterschließung im Spannungsfeld von wissenschaftlichem Objekt und Methode
- 378-379 13. Metaphern und Modelle – Zur Übersetzung von Wissen in Verstehen
-
381-400
E. Anhang
-
381-384
I. Organe, Mitglieder und Institutionen
- 381 Vorstand und Geschäftsstelle
- 382 Personalrat
- 382 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 382 Vertreter der Akademie in Kommissionen der Union
- 382 Vertreter der Akademie in anderen wissenschaftlichen Institutionen
- 383-384 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 385-407 Verzeichnis der Mitglieder
- 409-410 Akademiekolleg
-
381-384
I. Organe, Mitglieder und Institutionen
- 417-424 Personenregister
D. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Mit Hilfe der neu entwickelten Methode „Ribosome Proflling“ konnte erst-
mals bestimmt werden, welche Proteine Ssb während der Synthese am Ribosom
erkennt und wann Bindung stattfindet. Ssb interagiert mit 70 % aller Proteine und
die erste Bindung beginnt bereits sehr früh während der Synthese und in unmit-
telbarer Nähe zur Ribosomenoberfläche. Die Bindeprofile einzelner Proteine zei-
gen, dass die Ssb Aktivität präzise sowohl auf den Fortgang der Synthese als auch
den Bedarf jedes einzelnen Proteins abgestimmt ist. Die überaus große Anzahl der
Ssb Substrate zeigt darüber hinaus, dass Ssb ein universales Chaperon ist, das auch
in den zellulären Proteintransport involviert ist.
Wie Ssb seine Substrate erkennt war ein weiterer Forschungsschwerpunkt, bei
dem untersucht wurde, ob die Proteine zum Zeitpunkt der Ssb Bindung gemein-
same Eigenschaften besitzen, die von Ssb an der Ribosomenoberfläche erkannt
werden und die Interaktion stimulieren. Erstmals ist es so gelungen, ein Binde-
motiv eines am Ribosom agierenden Chaperons zu identifizieren und genau zu
bestimmen, in welcher Distanz zum Ribosom dieses Motiv von Ssb gebunden
wird.
Letztlich wurde untersucht, ob die Funktion des Ribosoms mit der von Ssb
koordiniert ist. Tatsächlich existiert eine solche Koordination und es stellte sich
heraus, dass dieses Zusammenspiel auf Informationen beruht, die im Genom der
Zelle verankert sind. Die mRNA enthält Informationen, um die Geschwindigkeit
mit der Ribosomen Proteine synthetisieren zu kontrollieren und die Ribosomen
zu beschleunigen, während Ssb mit dem wachsenden Protein interagiert. Die-
ses äußerst überraschende Ergebnis liefert fundamental neue Erkenntnisse über
die Funktion molekularer Chaperone und offenbart eine neue Dimension der
Information im Genom von Lebewesen, die Proteinsynthese und die Funktion
der Chaperone synchronisiert und so die maximale Effizienz und Präzision in der
Herstellung funktionsfähiger Proteine sicherstellt.
320
Mit Hilfe der neu entwickelten Methode „Ribosome Proflling“ konnte erst-
mals bestimmt werden, welche Proteine Ssb während der Synthese am Ribosom
erkennt und wann Bindung stattfindet. Ssb interagiert mit 70 % aller Proteine und
die erste Bindung beginnt bereits sehr früh während der Synthese und in unmit-
telbarer Nähe zur Ribosomenoberfläche. Die Bindeprofile einzelner Proteine zei-
gen, dass die Ssb Aktivität präzise sowohl auf den Fortgang der Synthese als auch
den Bedarf jedes einzelnen Proteins abgestimmt ist. Die überaus große Anzahl der
Ssb Substrate zeigt darüber hinaus, dass Ssb ein universales Chaperon ist, das auch
in den zellulären Proteintransport involviert ist.
Wie Ssb seine Substrate erkennt war ein weiterer Forschungsschwerpunkt, bei
dem untersucht wurde, ob die Proteine zum Zeitpunkt der Ssb Bindung gemein-
same Eigenschaften besitzen, die von Ssb an der Ribosomenoberfläche erkannt
werden und die Interaktion stimulieren. Erstmals ist es so gelungen, ein Binde-
motiv eines am Ribosom agierenden Chaperons zu identifizieren und genau zu
bestimmen, in welcher Distanz zum Ribosom dieses Motiv von Ssb gebunden
wird.
Letztlich wurde untersucht, ob die Funktion des Ribosoms mit der von Ssb
koordiniert ist. Tatsächlich existiert eine solche Koordination und es stellte sich
heraus, dass dieses Zusammenspiel auf Informationen beruht, die im Genom der
Zelle verankert sind. Die mRNA enthält Informationen, um die Geschwindigkeit
mit der Ribosomen Proteine synthetisieren zu kontrollieren und die Ribosomen
zu beschleunigen, während Ssb mit dem wachsenden Protein interagiert. Die-
ses äußerst überraschende Ergebnis liefert fundamental neue Erkenntnisse über
die Funktion molekularer Chaperone und offenbart eine neue Dimension der
Information im Genom von Lebewesen, die Proteinsynthese und die Funktion
der Chaperone synchronisiert und so die maximale Effizienz und Präzision in der
Herstellung funktionsfähiger Proteine sicherstellt.
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