III. Veranstaltungen
Mitarbeitervortragsreihe
„Wir forschen. Für Sie"
Bei dieser Veranstaltungsreihe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften un-
ter dem Motto „Wir forschen. Für Sie“ kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der einzelnen Forschungsstellen zu Wort. Die Vorträge richten sich an ein breites
Publikum, um Einblicke in die Forschungsarbeiten zu geben.
„Pflanzengeographie im Blätterwald - Zur Edition
biowissenschaftlicher Manuskripte Alexander von Humboldts"
Mitarbeitervortrag von Dr. Ulrich Päßier am 20. Juni 2018
Das Akademienvorhaben „Alexander von Humboldt auf Reisen — Wissenschaft
aus der Bewegung“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaf-
ten umfasst die vollständige Edition der Manuskripte Alexander von Hum-
boldts zum Themenkomplex Reisen. Neben den Tagebüchern der amerikani-
schen und der russisch-sibirischen Reise erscheinen in der edition humboldt digital
(edition-humboldt.de) Korrespondenzen, Manuskripte und Notizen, die das
Humboldt’sche Forschungsprogramm dokumentieren. Der erste von insgesamt
fünf thematischen Schwerpunkten ist den Biowissenschaften, insbesondere Auf-
zeichnungen zur Pflanzengeographie, gewidmet.
Alexander von Humboldts pflanzengeographisches Hauptwerk, die Ideen zu
einer Geographie der Pflanzen nebst einem Naturgemälde der Tropenländer, erschien 1807
als erster Band seines amerikanischen Reiswerkes. Humboldt definierte darin die
Pflanzengeographie als Teildisziplin eines weltumspannenden geowissenschaft-
lichen Forschungsprogramms: Um den Verbreitungsmustern der Vegetation auf
die Spur zu kommen, sollten botanische Befunde mit hypsometrischen, meteoro-
logischen und klimatologischen Daten kombiniert werden. Botaniker wie Göran
Wahlenberg (1780—1851) und Joakim Frederik Schouw (1789—1852) entwickelten
den Humboldt’sehen Ansatz in ihren Untersuchungen zu den Vegetationszonen
Europas weiter. Zugleich vermehrten Land- und Seereisen die botanischen Kennt-
nisse unter anderem über die nördliche Polarzone, Nordamerika, Australien und
Südafrika. Neue Uberblicksdarstellungen beschrieben nun Inhalt und Methoden
der Disziplin und ließen die Ideen als einstige Referenzschrift der Forschung rasch
in den Hintergrund treten. Unter diesen Vorzeichen äußerte sich Humboldt ab
1816 immer wieder zu Plänen einer Neuausgabe seiner Pflanzengeographie. Im
Februar 1825 schließlich schloss er gemeinsam mit dem Botaniker Carl Sigismund
Kunth (1788—1850), der seit 1813 den botanischen Teil des Humboldt’sehen Rei-
sewerks bearbeitete, einen Vertrag mit den Pariser Verlegern Theophile-Etienne
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Mitarbeitervortragsreihe
„Wir forschen. Für Sie"
Bei dieser Veranstaltungsreihe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften un-
ter dem Motto „Wir forschen. Für Sie“ kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der einzelnen Forschungsstellen zu Wort. Die Vorträge richten sich an ein breites
Publikum, um Einblicke in die Forschungsarbeiten zu geben.
„Pflanzengeographie im Blätterwald - Zur Edition
biowissenschaftlicher Manuskripte Alexander von Humboldts"
Mitarbeitervortrag von Dr. Ulrich Päßier am 20. Juni 2018
Das Akademienvorhaben „Alexander von Humboldt auf Reisen — Wissenschaft
aus der Bewegung“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaf-
ten umfasst die vollständige Edition der Manuskripte Alexander von Hum-
boldts zum Themenkomplex Reisen. Neben den Tagebüchern der amerikani-
schen und der russisch-sibirischen Reise erscheinen in der edition humboldt digital
(edition-humboldt.de) Korrespondenzen, Manuskripte und Notizen, die das
Humboldt’sche Forschungsprogramm dokumentieren. Der erste von insgesamt
fünf thematischen Schwerpunkten ist den Biowissenschaften, insbesondere Auf-
zeichnungen zur Pflanzengeographie, gewidmet.
Alexander von Humboldts pflanzengeographisches Hauptwerk, die Ideen zu
einer Geographie der Pflanzen nebst einem Naturgemälde der Tropenländer, erschien 1807
als erster Band seines amerikanischen Reiswerkes. Humboldt definierte darin die
Pflanzengeographie als Teildisziplin eines weltumspannenden geowissenschaft-
lichen Forschungsprogramms: Um den Verbreitungsmustern der Vegetation auf
die Spur zu kommen, sollten botanische Befunde mit hypsometrischen, meteoro-
logischen und klimatologischen Daten kombiniert werden. Botaniker wie Göran
Wahlenberg (1780—1851) und Joakim Frederik Schouw (1789—1852) entwickelten
den Humboldt’sehen Ansatz in ihren Untersuchungen zu den Vegetationszonen
Europas weiter. Zugleich vermehrten Land- und Seereisen die botanischen Kennt-
nisse unter anderem über die nördliche Polarzone, Nordamerika, Australien und
Südafrika. Neue Uberblicksdarstellungen beschrieben nun Inhalt und Methoden
der Disziplin und ließen die Ideen als einstige Referenzschrift der Forschung rasch
in den Hintergrund treten. Unter diesen Vorzeichen äußerte sich Humboldt ab
1816 immer wieder zu Plänen einer Neuausgabe seiner Pflanzengeographie. Im
Februar 1825 schließlich schloss er gemeinsam mit dem Botaniker Carl Sigismund
Kunth (1788—1850), der seit 1813 den botanischen Teil des Humboldt’sehen Rei-
sewerks bearbeitete, einen Vertrag mit den Pariser Verlegern Theophile-Etienne
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